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Fluorwasserstoff
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Fluorwasserstoff (Zylinder)

Chemische Formel: HF
Molekulargewicht: 20.0
CAS-Nr.: 7664-39-3
RTECS-Nr.: MW7875000
UN-Nr.: 1052
EU-Nr.: 009-002-00-6
EINECS-Nr.: 231-634-8
Gefahrensymbole:
Umweltgefahren: Die Substanz darf aufgrund ihrer Persistenz unter KEINEN Umständen in die Umwelt gelangen! Schwach wassergefährdend (WGK 1).
EU Einstufung: T+, C
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 8, UN Zusatzgefahren: 6.1, UN Verpackungsgruppe: I
R-Sätze: 26/27/28-35
S-Sätze: (1/2-)7/9-26-36/37/39-45
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV als F: 3 ppm; 2.6 mg/m3 C (ACGIH 1993/94). MAK: 3 ppm; 2 mg/m3; I; II,2 (1997)
Siedepunkt: 20 °C
Schmelzpunkt: -83 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 1.0
Löslichkeit in Wasser: Gut

Eigenschaften: Das farblose Gas oder die farblose Flüssigkeit ist nicht brennbar und hat einen stechenden Geruch. Bei einem Brand können sich zünd- und / oder explosionsfähige Gemische bilden. In einer wässrigen Lösung ist der Stoff eine starke Säure und reagiert heftig mit Basen. Mit vielen Verbindungen erfolgen heftige Reaktionen. Dabei besteht immer Brand- und Explosionsgefahr. Bei einem Kontakt mit der Luft werden korrosive Dämpfe freigesetzt, die schwerer als die Luft sind und sich deshalb am Boden ausbreiten können. Silikon und Glas werden angegriffen.

Symptomatik: Der Stoff kann oral, über eine Inhalation oder über die Haut (Kontaktgift!!) aufgenommen werden und ätzt die Haut, die Augen und die Atemwege. Wenn das Gas freigesetzt wird, kommt es schnell zu einer gefährlichen Konzentration in der Luft. An den Augen bewirkt der Stoff eine Rötung, Schmerzen, Verätzungen und Verbrennungen. Nach einer Einwirkung auf die Haut ist ebenfalls eine Rötung, Schmerzen, Verätzungen und eine Blasenbildung zu erkennen. Der Stoff wirkt stark ätzend und durchdringt die Haut und alle Gewebeschichten, sogar die Knochen. Eine orale Aufnahme ist durch Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, einer Verätzung, abdominellen Krämpfen, ein brennendes Gefühl und durch Kreislaufstörungen zu erkennen. Nach einer inhalativen Aufnahme zeigt der Patient neben den Symptomen bei einer oralen Aufnahme einen Husten, Halsschmerzen und eine Atemnot. Die Symptome können verzögert auftreten. Als schlimmste inhalatorische Folge kann ein toxisches Lungenödem auftreten. Dieses ist mit Kortison, auf jeden Fall auch präklinisch, zu therapieren. Bereits nach kurzen Einwirkungen kann sich der Calciumspiegel im Blut ändern. Es kann zu Schädigungen der Nieren und des Herzens kommen. Bei wiederholten oder länger andauernden Kontakt kann eine chronische Fluorvergiftung entstehen. Eine Exposition oberhalb des Arbeitsplatzgrenzwertes kann letal enden.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Wirkung auf die Haut muss diese mit Calcium abgespült werden. Wenn der Stoff auf die Haut eingewirkt hat, ist dem Patienten Calcium 20 % mit der gleichen Menge an 2 % Lidocain intraarteriell durch den Notarzt zu verabreichen. Das Calcium bindet die gefährlichen Fluorid-Ionen zu Calciumfluorid, das gewebeneutral ist. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass der Patient nicht erbricht, da eine Aspiration auf jeden Fall verhindert werden muss. Bereits bei einem Verdacht auf ein toxisches Lungenödem erhält der Patient Kortison inhalativ und parenteral.

Vorsichtsmaßnahmen: Offene Flammen und Funkenbildung ist zu vermeiden. Es darf nicht geraucht werden. Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss ein gasdichter Vollschutzanzug getragen werden. Der Kontakt mit Wasser ist unbedingt zu vermeiden.

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Copyright © 2007 Ralf Rebmann
Stand: 02. November 2007

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