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Nubain
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NUBAIN® MITE

NUBAIN® 20

Wirkstoff: Nalbuphinhydrochlorid

Diese Arzneimittel enthalten einen Stoff, dessen Wirkung in der medizinischen Wissenschaft noch nicht allgemein bekannt ist. Für diese Arzneimittel muss der pharmazeutische Unternehmer dem Bundesgesundheitsamt einen Erfahrungsbericht nach § 49 Abs. 6 AMG vorlegen.

Stoff- oder Indikationsgruppe: Analgetikum, Partieller Opioid Antagonist

Bestandteile: NUBAIN® MITE und NUBAIN® 20 enthalten in 1 ml Injektionslösung: Nalbuphinhydrochlorid 10,0 mg; Citronensäure, Natriumcitrat , Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke

Anwendungsgebiete: Zur kurzfristigen Anwendung bei mittelstarken bis starken postoperativen Schmerzen sowie bei Schmerzen in der Geburtsphase, Gynäkologie und Herzinfarkt. Aufhebung opioidinduzierter Atemdepression nach Narkosen, z. B. nach Fentanyl-Kombinationsnarkose.

Gegenanzeigen: Bei Patienten mit einer Überempfindlichkeit gegen Nalbuphin sollte NUBAIN® nicht appliziert werden.

  • Anwendung bei Schädel-Hirntraumen und erhöhtem intrakraniellem Druck nur unter strenger Indikationsstellung und Kontrolle des Patienten, da Möglichkeit des Auftretens von Atemdepression, Druckerhöhung im Liquor cerebrospinalis, unter Umständen Verschleierung des Krankheitsbildes.
  • Anwendung bei eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion: Vorsichtige und eventuell reduzierte Dosierung (Metabolisierung von Nalbuphin in der Leber und Ausscheidung über die Nieren).
  • Anwendung bei eingeschränkter Atemfunktion: NUBAIN® sollte bei Patienten mit eingeschränkter Atemfunktion (z. B. bei ausgeprägter obstruktiver Atemwegserkrankung und Lungenemphysem, Urämie) vorsichtig dosiert werden, da Nalbuphin eine Atemdepression hervorrufen kann; diese beträgt maximal ca. 20 – 25 % des Atemminutenvolumens. Ein Plateau tritt bei etwa 20 mg Nalbuphinhydrochlorid/70 kg Körpergewicht auf. Die durch NUBAIN® verursachte Atemdepression kann durch Naloxonhydrochlorid (NARCANTI®) aufgehoben werden. Da Nalbuphin die Plazentaschranke passiert, kann es bei Anwendung unter der Geburt zu einer Atemdepression beim Neugeborenen führen.
  • Anwendung in der Schwangerschaft (mit Ausnahme der Geburtsphase): Es liegen noch keine ausreichenden Erfahrungen über die Anwendung von NUBAIN® während der Schwangerschaft vor. Obwohl bisher keine Anhaltspunkte für eine keimschädigende Wirkung bestehen, sollte NUBAIN® nur nach sorgfältigster Indikationsstellung Schwangeren appliziert werden.
  • Anwendung in der Geburtshilfe: Bei perinataler Anwendung sollte NUBAIN® nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung appliziert werden.

Nebenwirkungen: Die häufigste Nebenwirkung ist eine Sedierung; weniger häufig treten auf: Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Benommenheit, Schwitzen, Mundtrockenheit und Kopfschmerzen, selten wurden beobachtet: Zentralnervöse Effekte wie Nervosität, Depressionen, Verwirrtheit, Halluzinationen, Dysphorie, Euphorie; Herz-Kreislaufwirkungen (Hyper- bzw. Hypotonie sowie Tachy- bzw. Bradykardie); gastrointestinale Nebenwirkungen und lokale allergische Hauterscheinungen wie Rötungen, Jucken, Brennen.

Vereinzelt wurden allergische Reaktionen (Urtikaria, Nausea, Hypo-/Hypertension, Parästhesie, Somnolenz) und Lungenödeme beobachtet.

Eine Atemdepression kann auftreten, diese beträgt maximal ca. 20 – 25 % des Atemminutenvolumens. Ein Plateau wird bei 0,3 mg Nalbuphinhydrochlorid/kg Körpergewicht erreicht.

NUBAIN® kann gelegentlich Schmerzen an der Injektionsstelle hervorrufen.

Bei der Anwendung von NUBAIN® zur Aufhebung der opioidinduzierten Atemdepression nach Fentanyl bzw. fentanylähnlichen Opioiden kann es in Einzelfällen vorübergehend zu einer Abschwächung der Analgesie kommen.

Bei der Anwendung von NUBAIN® während der Geburtsphase kann es zu einer Atem- und/oder Kreislaufdepression des Neugeborenen mit Folgeschäden kommen.

Hinweis für Verkehrsteilnehmer

NUBAIN® kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen soweit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Bei gemeinsamer Anwendung von NUBAIN® mit zentraldämpfenden Pharmaka und Alkohol ist eine gegenseitige Wirkungsverstärkung möglich. In diesen Fällen ist gegebenenfalls die Dosis zu reduzieren. Wegen der opiatantagonistischen Partialwirkung kann Nalbuphin bei Drogenabhängigen ein akutes Entzugssyndrom hervorrufen, dies gilt besonders für Personen, die mit reinen Opiaten therapiert werden (z. B. Schmerz-Patienten unter Morphin sowie Heroinabhängige). Beim Auftreten von Entzugssyndromen kann als Antidot Morphin i.v. gegeben werden. Bei gleichzeitiger Anwendung von Phenothiazinen oder Penicillinen können Müdigkeit und Erbrechen verstärkt werden bzw. vermehrt auftreten.

Dosierung: Postoperative Anwendung, Behandlung von Schmerzzuständen

Erwachsene:

Soweit nicht anders verordnet, beträgt die empfohlene Dosierung 0,15 – 0,30 mg Nalbuphinhydrochlorid/kg Körpergewicht i.v. oder i.m. Bei Bedarf kann diese Einzelgabe alle 3 – 6 Stunden wiederholt werden. Die maximale Einzeldosis beträgt 0,3 mg Nalbuphinhydrochlorid/kg Körpergewicht (entsprechend 20 mg/70 kg Körpergewicht); die maximale Tagesdosis beträgt 2,4 mg Nalbuphinhydrochlorid/kg Körpergewicht (entsprechend 160 mg/70 kg Körpergewicht).

Kinder:

Soweit nicht anders verordnet, beträgt die empfohlene Dosierung 0,1 – 0,25 mg Nalbuphinhydrochlorid/kg Körpergewicht i.v. oder i.m. Bei Bedarf kann diese Einzelgabe alle 3 – 6 Stunden wiederholt werden. Die maximale Einzeldosis beträgt 0,25 mg Nalbuphinhydrochlorid/kg Körpergewicht (entsprechend 12,5 mg/50 kg Körpergewicht); die maximale Tagesdosis beträgt 2,0 mg Nalbuphinhydrochlorid/kg Körpergewicht (entsprechend 100 mg/50 kg Körpergewicht).

Art und Dauer der Anwendung: NUBAIN® kann intravenös oder intramuskulär injiziert werden.

Da noch keine ausreichenden klinischen Daten über eine Langzeitanwendung von Nalbuphinhydrochlorid vorliegen, soll NUBAIN® nur zur kurzfristigen Behandlung eingesetzt werden (maximal 3 Tage postoperativ).

Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel: Nach den bisherigen Erfahrungen mit Nalbuphinhydrochlorid sollte man erwarten, dass eine Atemdepression nicht so ausgeprägt ist wie bei den meisten in äquivalenten Dosen gegebenen Opioiden. Naloxon hebt eine eventuelle durch Nalbuphin verursachte Atemdepression nur kurzfristig auf. Um das Wiederauftreten der Atemdepression zu verhindern, können multiple Dosen oder eine konstante Infusion von Naloxon erforderlich sein. Standardmaßnahmen bei der Behandlung von Überdosierungen (Sauerstoff, künstliche Beatmung und unterstützende Maßnahmen) sind gegebenenfalls angezeigt. Das Ausmaß, in dem Nalbuphin durch Dialyse oder Hämoperfusion ausgewaschen werden kann, ist unbekannt.

Pharmakologische Eigenschaften: NUBAIN® enthält als Wirkstoff Nalbuphin, ein Analgetikum mit agonistisch-antagonistischer Wirkung auf die Opiat-Rezeptoren. Dabei wirkt es als Agonist auf die k-Rezeptoren und als partieller Antagonist auf die m-Rezeptoren; auf die s-Rezeptoren wurde keine signifikante Wirkung festgestellt. In Untersuchungen zur analgetischen Potenz beim Menschen erwies sich intramuskulär verabreichtes Nalbuphin, auf Gewichtsbasis bezogen, ungefähr äquipotent zu Morphin und etwa dreimal so wirksam wie Pentazocin. Naturgemäß ist jedoch die Abschätzung der analgetischen Potenz eines Analgetikums im Vergleich zu anderen Analgetika recht schwierig. Dementsprechend reichen die Angaben für die äquianalgetischen Dosen zu 10 mg Morphin je nach Untersucher von 8 mg bis zu 20 mg. Ebenso wie Morphin reduziert Nalbuphin die Dosis von Anästhetika, die benötigt wird, um eine Anästhesie bei Tieren zu erzielen; Nalbuphin erreicht jedoch einen oberen Grenzwert für diesen Effekt, über den hinaus weitere Dosen keine zusätzliche Wirkung haben, mit einer viel niedrigeren Reduktion der MAK-Werte, als sie mit Morphin erreicht werden konnten. Die opiat-antagonistischen Effekte von Nalbuphin wurden in verschiedenen Tierexperimenten nachgewiesen und lagen zwischen denen des potenteren Nalorphin und denen des weniger wirksamen Pentazocin. Die Atemdepression von Nalbuphin nach therapeutischen Dosen (10 mg/70 kg) ist der ähnlich, die durch äquianalgetische Dosen Morphin verursacht wird. Im Gegensatz zu der mit Morphin beobachteten Atemdepression erreicht die nalbuphininduzierte Atemdepression jedoch bei gesunden Personen einen Grenzwert bei Dosen von 20 mg/70 kg Körpergewicht. Oberhalb dieses Wertes tritt eine weitere Beeinträchtigung der Atemfunktion nicht mehr auf. Postoperativ kann Nalbuphin eine opioidinduzierte Atemdepression nach Narkose, z. B. nach Fentanyl-Kombinationsnarkose, aufheben. Eine Atemdepression entsteht durch die Interaktion von Fentanyl oder Morphin mit m-Rezeptoren. Man vermutet, dass Nalbuphin als partieller Antagonist Fentanyl bzw. Morphin von diesen Bindungsstellen verdrängen und somit die Atemdepression aufheben kann. Untersuchungen an Tieren und Menschen lassen vermuten, dass das Suchtpotential von Nalbuphin relativ niedrig ist.

Toxikologische Eigenschaften: Nalbuphin erwies sich in allen Phasen der akuten, subakuten und chronischen Toxizitätsstudien (inkl. Karzinogenitätsstudien) als gut verträglich.

Pharmakokinetik: Als Eliminationshalbwertszeiten für NUBAIN® wurden 2,66 bzw. 2,93 Stunden berechnet. Bei Patienten, die sich einer Herzoperation unterzogen, betrug die Halbwertszeit 3 – 3,5 Stunden. Untersuchungen zur Pharmakokinetik nach i.m. Gabe ergaben eine Absorptionshalbwertszeit von 0,23 Stunden mit einem Konzentrationsmaximum von 28,9 ng/ml nach 0,85 Stunden. Die Eliminationshalbwertszeit betrug hier 5,1 Stunden. Die Eiweißbindung von Nalbuphin liegt bei 50 %. Nalbuphin wird in der Leber zum größten Teil zum Glukuronid und Sulfat konjugiert. Neben der Konjugation findet hauptsächlich eine Hydroxylierung bzw. Oxidation am Cyclobutylring statt. Daneben finden sich noch Noroxymorphin und Nalbuphin-N-Oxid als Metaboliten. Nalbuphin wird größtenteils im Urin ausgeschieden (ca. 70 %). Dagegen beträgt die Stuhlausscheidung im Durchschnitt nur 11 – 16 % der verabreichten Dosis, und zwar hauptsächlich in Form von Konjugaten. Weniger als 5 % der verabreichten Dosis wird als unverändertes Nalbuphin ausgeschieden.

Bioverfügbarkeit: Bei intravenöser Injektion beträgt die maximale Plasmakonzentration je nach Injektionsbedingungen 60 ng/ml (10 mg über 2 Minuten, erste Blutabnahme nach 5 Minuten) bzw. 100 ng/ml (20 mg über 3 Minuten, erste Blutabnahme nach 3 Minuten).

Dauer der Haltbarkeit: Haltbarkeit: 3 Jahre

Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise: Nicht über 25°C lagern. Vor Licht geschützt aufbewahren!

Darreichungsformen und Packungsgrößen:

NUBAIN® MITE: Ampullen zu 1 ml, Originalpackung: 10 Ampullen N 2

NUBAIN® 20: Ampullen zu 2 ml, Originalpackung: 10 Ampullen N 2

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Stand: 21. Oktober 2007

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