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Carbachol
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Doryl® Tabletten

Doryl® Ampullen

Wirkstoff: Carbachol

Stoff- oder Indikationsgruppe: Cholinergika.

Bestandteile:

Doryl Tabletten: 1 Tablette enthält 2 mg Carbachol; Magnesiumstearat, Talkum, Maisstärke, Lactose-Monohydrat.

Doryl Ampullen: 1 Ampulle (1 ml wässrige Injektionslösung) enthält 0,25 mg Carbachol; Glucose-Monohydrat, Wasser für Injektionszwecke.

Anwendungsgebiete: Atonische Zustände des Verdauungskanals, Harnverhaltung.

Gegenanzeigen: Bei Ulcus ventriculi, Thyreotoxikose, dekompensierter Herzinsuffizienz, Myokardinfarkt und Asthma bronchiale soll Doryl nicht angewendet werden.

Nebenwirkungen: Nebenwirkungen sind nach oraler Anwendung selten, nach subkutaner oder intramuskulärer können sie jedoch etwas häufiger auftreten. Folgende Nebenwirkungen sind möglich: Schweißausbruch, Übelkeit, Erbrechen, Speichelfluss, verstärkter Harndrang; in hohen Dosen Bradykardie. Diese Nebenwirkungen lassen sich durch subkutane Injektionen von 0,5 – 1 mg Atropin sofort beheben.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Die Wirkung von Doryl wird durch Atropin aufgehoben.

Dosierung: Individuelle Dosierung ist erforderlich.

Doryl Tabletten:

Erwachsene: 1/2 bis 2 Tabletten als Einzeldosis. Wiederholung, falls erforderlich, in Abständen von 1/2 bis 1 Stunde, bis zu 3mal täglich.

Kinder: 1/4 bis 1/2 Tablette als Einzeldosis bis 3mal täglich.

Säuglinge: Es kann als Einzeldosis 1/4 Tablette verabreicht werden.

Doryl Ampullen:

Erwachsene: S.c., i.m. 1/2 bis 1 Ampulle als Einzeldosis. Wiederholung, falls erforderlich, bis 3mal täglich (in Abständen von 1/2 bis 1 Stunde).

Kinder: 1/4 bis 1/2 Ampulle als Einzeldosis subkutan oder intramuskulär bis 2mal täglich.

Säuglinge: Es kann als Einzeldosis bis 1/2 Ampulle intramuskulär verabreicht werden.

Art der Anwendung:

  • Doryl Tabletten: Einnahme: mit etwas Wasser
  • Doryl Ampullen: subkutan oder intramuskulär injizieren.

Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel: Die Nebenwirkungen bzw. Folgen einer Überdosierung lassen sich durch subkutane Injektion von 0,5 – 1 mg Atropin sofort beheben.

Pharmakologische Eigenschaften: Carbachol wirkt als Erregungsmittel im parasympathischen Nervensystem und greift wie der natürliche Transmitter Acetylcholin an den muskarin- und nikotinartigen Rezeptoren an. Durch seine Resistenz gegenüber den körpereigenen Cholinesterasen ist Carbachol dem Acetylcholin und auch anderen Parasympathomimetika hinsichtlich Intensität und Dauer der Wirkung erheblich überlegen. Aufgrund der Stabilität des Moleküls ist Carbachol auch bei oraler Verabreichung wirksam. Qualitativ wirkt Carbachol stärker als Acetylcholin im Bereich des Gastrointestinaltraktes sowie der Harnwege und geringer auf das Kreislaufsystem. Carbachol stimuliert die Magenmotilität, erhöht den Magentonus und normalisiert eine unzureichend rhythmische Peristaltik. Weiter erhöht Carbachol den Tonus des Musculus detrusor vesicae, so dass eine Kontraktion erfolgt, die kräftig genug ist, um die Miktion einzuleiten. Darüber hinaus bewirkt Carbachol einen Speichelfluss und steigert die Magensaftsekretion, wobei die Salzsäureproduktion und Pepsinsekretion angeregt werden. Am Herzkreislaufsystem wirkt Carbachol in höheren Dosen blutgefäßerweiternd, blutdrucksenkend und vermindert die Frequenz und Inotropie des Herzens. In den üblichen therapeutischen Dosen sind die kardiovaskulären Effekte des Carbachol unauffällig und bestehen im allgemeinen in einem geringen vorübergehenden Abfall des diastolischen Druckes, der mit einer geringen reflektorischen Tachykardie einhergeht.

Toxikologische Eigenschaften: Prüfungen an Nagern zur akuten Toxizität von Carbachol haben folgende Ergebnisse erbracht:

  • Maus: LD50 p.o. 15 mg/kg KG, s.c. 3 mg/kg KG, i.v. 0,3 mg/kg KG.
  • Ratte: LD50 p.o. 40 mg/kg KG, s.c. 4 mg/kg KG, i.v. 0,1 mg/kg KG.

Pharmakokinetik: Carbachol wird nach oraler Applikation gut resorbiert und die Wirkung setzt nach 10 – 20 Minuten ein. Aufgrund der quartären Ammoniumgruppe tritt Doryl nicht über die Blut-Hirn-Schranke.

Sonstige Hinweise:

Schwangerschaft: Aufgrund der starken parasympathikomimetischen Wirkung von Carbachol ist von einer Verwendung in der Schwangerschaft abzuraten.

Stillzeit: Da nicht bekannt ist, ob Carbachol in die Muttermilch übergeht, ist kritisch abzuwägen, ob bei Anwendung von Doryl der Säugling weiter gestillt werden soll.

Dauer der Haltbarkeit: Doryl Tabletten und Doryl Ampullen: 5 Jahre.

Darreichungsformen und Packungsgrößen:

Doryl Tabletten: 20 Tabletten mit Bruchrille N 1, 100 Tabletten mit Bruchrille N 3, Klinikpackung.

Doryl Ampullen: 10 Ampullen 1 ml, Klinikpackung.

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Stand: 21. Oktober 2007

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