Home Nach oben

GlucaGen
Zurück Home Nach oben Weiter

GlucaGen®

GlucaGen® HypoKit

Bestandteile: 1,0 mg (1 I.E.) Glucagonhydrochlorid, gentechnisch hergestellt aus Saccharomyces cerevisiae; Lactose-Monohydrat, Natriumhydroxid (zur Einstellung des pH-Wertes), Salzsäure (zur Einstellung des pH-Wertes). Nach Auflösung des Pulvers im Lösungsmittel (Wasser für Injektionszwecke) enthält die gebrauchsfertige Injektionslösung pro Durchstichflasche 1 mg/ml Glucagon sowie 107 mg/ml Lactose-Monohydrat.

Darreichungsform: Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung

Therapeutische Indikation: Behandlung schwerer hypoglykämischer Reaktionen bei diabetischen Patienten unter Insulintherapie.

Diagnostische Indikationen:

Motilitätshemmung:

a) Motilitätshemmung bei Untersuchungen des Gastrointestinaltraktes, z. B. bei Röntgenuntersuchungen im Doppelkontrastverfahren oder bei der Endoskopie.

b) Motilitätshemmung bei der Computertomographie (CT), der Magnetresonanztomographie (MRT) sowie der digitalen Subtraktionsangiographie (DSA).

Dosierung, Art und Dauer der Anwendung: Das Pulver muss im beigefügten Lösungsmittel aufgelöst werden. Nach der Auflösung wird die gebrauchsfertige Injektionslösung s.c., i.m. oder langsam i.v. verabreicht.

Anwendung bei schweren Hypoglykämien:

a) Anwendung durch medizinisches Personal

Im Falle einer Hypoglykämie werden dem Patienten 1,0 mg (Erwachsene und Kinder über 25 kg Körpergewicht oder 6 – 8 Jahren) oder 0,5 mg (Kinder unter 25 kg Körpergewicht oder 6 – 8 Jahren) gelöstes Glucagon s.c., i.m. oder langsam i.v. injiziert. Der Patient spricht normalerweise innerhalb von 10 Minuten auf die Injektion an. Hat der Patient auf die Behandlung angesprochen, werden ihm Kohlenhydrate verabreicht, um die Leberglykogenreserven wiederherzustellen und einer nachfolgenden Hypoglykämie vorzubeugen. Falls der Patient nicht innerhalb von 10 Minuten auf die Injektion anspricht, sollte intravenös Glucose verabreicht werden.

b) Anwendung durch Hilfspersonen

Medizinische Hilfe ist für alle Patienten mit schwerer Hypoglykämie erforderlich. In diesem Fall sollte GlucaGen® /Gluca-Gen® HypoKit wie folgt sofort verabreicht werden: Es werden 1,0 mg (Erwachsene und Kinder über 25 kg Körpergewicht oder 6 – 8 Jahren) oder 0,5 mg (Kinder unter 25 kg Körpergewicht oder 6 – 8 Jahren) gelöstes Glucagon s.c. oder i.m. verabreicht.

Der Patient spricht normalerweise innerhalb von 10 Minuten nach der Injektion auf die Gabe von Glucagon an. Sobald dies der Fall ist, werden Kohlenhydrate verabreicht, um die Leberglykogenreserven wiederherzustellen und einer nachfolgenden Hypoglykämie vorzubeugen.

Diagnostische Anwendung:

Motilitätshemmung

Die Ruhigstellung tritt innerhalb einer Minute nach i.v. Injektion von 0,2 – 0,5 mg Glucagon ein und hält je nach untersuchtem Organ 5 – 20 Minuten an. Die Wirkung nach i.m. Injektion von 1 – 2 mg Glucagon tritt nach 5 – 15 Minuten ein und hält je nach untersuchtem Organ etwa 10 – 40 Minuten an.

a) Je nach Art der diagnostischen Technik und Applikationsart wird eine Dosis von 0,2 – 2 mg benötigt.

Die übliche diagnostische Dosis zur Relaxation von Magen, Bulbus Duodeni, Duodenum und Dünndarm ist 0,2 – 0,5 mg langsam i.v. oder 1 mg i.m.; zur Relaxation des Colon gibt man 0,5 – 0,75 mg langsam i.v. oder 1 – 2 mg i.m.

b) In der Computertomographie, MRT und DSA werden intravenöse Dosen bis zu 1 mg verwendet.

Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Glucagon oder einen der Inhaltsstoffe von GlucaGen®/GlucaGen® HypoKit. Glucagon ist kontraindiziert bei Phäochromozytom.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung: Glucagon wirkt antagonistisch zu Insulin. Vorsicht bei der Anwendung ist geboten bei Patienten mit Glucagonom oder Insulinom. GlucaGen®/GlucaGen® HypoKit sollte zu diagnostischen Zwecken (Motilitätshemmung) nur mit äußerster Vorsicht bei Diabetikern oder älteren Patienten mit bekannten Herzkrankheiten angewendet werden. Falls in der Lösung feste Partikel oder Schlierenbildung auftreten, sollte GlucaGen®/GlucaGen® HypoKit nicht angewendet werden.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und andere Formen von Wechselwirkungen:

Insulin: Besitzt eine antagonistische Wirkung zu Glucagon.

Indometacin: Die Blutzucker steigernde Wirkung von Glucagon kann aufgehoben werden oder paradoxe Hypoglykämien können auftreten.

Warfarin: Glucagon kann die gerinnungshemmende Wirkung von Warfarin erhöhen.

Wechselwirkungen mit weiteren Arzneimitteln sind bei Anwendung mit Glucagon innerhalb der zugelassenen Indikationen bisher nicht bekannt.

Schwangerschaft und Stillzeit: Glucagon passiert nicht die Plazentaschranke. Die Anwendung von Glucagon während der Schwangerschaft bei diabetischen Patientinnen zeigte, dass Glucagon keine schädliche Wirkung auf den Verlauf der Schwangerschaft hat und keine Schädigung des Ungeborenen und Neugeborenen verursacht. Glucagon wird sehr schnell aus dem Blutkreislauf eliminiert (hauptsächlich durch die Leber (T/2 = 3 – 6 Minuten), so dass die in der Muttermilch enthaltene Menge bei stillenden Müttern nach erfolgter Behandlung von schweren Hypoglykämien sehr gering ist. Da Glucagon im Gastrointestinaltrakt abgebaut wird und nicht in seiner ursprünglichen Form absorbiert wird, kommt es nicht zu einer metabolischen Wirkung beim Kind.

Nebenwirkungen: Das Auftreten von schwerwiegenden Nebenwirkungen ist sehr selten. Gelegentlich können Übelkeit und Erbrechen auftreten, besonders bei höheren Dosierungen (>1 mg) oder bei zu rascher Injektion (kürzer als 1 Minute). Glucagon kann positiv inotrope und chronotrope Wirkungen (Tachykardien) hervorrufen. In seltenen Fällen treten Überempfindlichkeitsreaktionen auf. Es wurden keine toxischen Wirkungen von Glucagon berichtet.

Überdosierung: Unerwünschte Wirkungen bei Überdosierung sind bisher nicht berichtet worden. Bei einer vermuteten Überdosierung (z. B. bei einer Verabreichung oberhalb der angegebenen Dosierung) kann es zu einem Abfall des Serumkaliums kommen, welches in diesem Fall überprüft und ggf. korrigiert werden sollte.

Pharmakodynamische Eigenschaften: Glucagon bewirkt einen Anstieg des Blutzuckerspiegels durch gesteigerten Abbau des Leberglykogens zu Glucose und deren Freisetzung in das Blut. Glucagon wirkt im Falle einer Hypoglykämie nur dann, wenn die Leber ausreichend über Glykogen verfügt. Deswegen hat Glucagon nur einen geringen oder keinen Effekt im Nüchternzustand oder bei Nebenniereninsuffizienz sowie chronischer oder alkoholinduzierter Hypoglykämie. Glucagon hat im Gegensatz zu Adrenalin keinen Effekt auf die Muskelphosphorylase und kann deswegen nicht zur Mobilisierung von Kohlenhydraten aus den Glykogenspeichern der Skelettmuskulatur beitragen.

Glucagon stimuliert die Freisetzung von Katecholaminen. Bei bestehendem Phäochromozytom kann Glucagon die Freisetzung großer Mengen Katecholamine aus dem Tumor verursachen und zu einer akuten hypertensiven Reaktion führen. Glucagon hemmt den Tonus und die Motilität der glatten Muskulatur im Gastrointestinaltrakt.

Pharmakokinetische Eigenschaften: Die metabolische Clearance-Rate von Glucagon im Menschen beträgt ungefähr 10 ml/kg/min. Glucagon wird im Plasma und in den Organen, in die es verteilt wird, enzymatisch abgebaut. Leber und Nieren sind die Hauptorte für die Glucagonclearance. Die Leber- und Nierenclearance beträgt jeweils ca. 30 % der gesamten metabolischen Clearance-Rate. Glucagon hat im Blut eine kurze Halbwertszeit von etwa 3 – 6 Minuten. Die Wirkung tritt innerhalb 1 Minute nach i.v. Injektion ein und hält etwa 5 – 20 Minuten an, abhängig von der verabreichten Dosis sowie dem zu untersuchenden Organ. Die Wirkung tritt nach i.m. Injektion innerhalb von 5 – 15 Minuten ein und hält etwa 10 – 40 Minuten an, abhängig von der verabreichten Dosis sowie vom untersuchten Organ. Bei der Anwendung zur Behandlung schwerer Hypoglykämien zeigt sich normalerweise eine Wirkung auf den Blutzucker innerhalb von 10 Minuten.

Dauer der Haltbarkeit: GlucaGen®: Pulver und Lösungsmittel sind bei Lagerung zwischen +2°C und +8°C 36 Monate haltbar.

GlucaGen® HypoKit: Pulver und Lösungsmittel sind bei Lagerung zwischen +2 °C und +8°C 36 Monate, bei Raumtemperatur (bis +25 °C) 18 Monate haltbar.

Die gebrauchsfertige GlucaGen®/GlucaGen® HypoKit Injektionslösung ist zum sofortigen Verbrauch bestimmt.

Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise: Die verschlossene Durchstichflasche bzw. Glasspritze muss vor Licht geschützt und zwischen +2 °C und +8°C aufbewahrt werden. Das Gefrieren sollte vermieden werden. GlucaGen® HypoKit kann bei Raumtemperatur (bis zu +25 °C) 18 Monate, maximal bis zum Verfalldatum gelagert werden. Die gebrauchsfertige GlucaGen®/GlucaGen® HypoKit Injektionslösung ist zum sofortigen Verbrauch bestimmt. In seltenen Fällen können in der Lösung feste Partikel oder Schlierenbildung auftreten; dann ist die Lösung zu verwerfen. Verbleibende Reste der Injektionslösung nach der Anwendung sollten ebenfalls verworfen werden.

Packungsgröße:

GlucaGen®: Art des Behältnisses für GlucaGen®: Durchstichflasche aus Typ I Glas, Ph. Eur., verschlossen mit einem Brombutyl-Stopfen und abgedeckt mit einer Aluminium-Kappe. Art des Behältnisses für das Lösungsmittel: Durchstichflasche aus Typ I Glas, Ph Eur., verschlossen mit einer Gummischeibe mit Teflon und abgedeckt mit einer Aluminium- Kappe. Packung mit 1 Durchstichflasche mit 108 mg Pulver und 1 Durchstichflasche mit 1,1 ml Lösungsmittel (Wasser für Injektionszwecke). Packung mit 10 Durchstichflaschen mit je 108 mg Pulver und 10 Durchstichflaschen mit je 1,1 ml Lösungsmittel (Wasser für Injektionszwecke).

GlucaGen® HypoKit: Art des Behältnisses für GlucaGen® HypoKit: Durchstichflasche aus Typ I Glas, Ph Eur., verschlossen mit einem Brombutyl-Stopfen und abgedeckt mit einer Plastikkappe. Art des Behältnisses für das Lösungsmittel: Glasspritze aus Typ I Glas, Ph. Eur., verschlossen mit einem Brombutyl-Kolben. Packung mit 1 Durchstichflasche mit 108 mg Pulver und 1 Glasspritze mit 1,1 ml Lösungsmittel (Wasser für Injektionszwecke).

[Adrenalin] [Antidot zu Arwin] [Ascorbinsaeure] [Atosil] [Budesonid] [Calciumfolinat] [Carbachol] [Chloramin] [Chloramphenicol] [Ciprofloxacin] [Clonidin] [Colestyramin] [Dantrolen] [Deferoxamin] [Dexamethason] [Diazepam] [Dimercaptopropansulfonat] [Doxycyclin] [DTPA] [Eisenhexacyanoferrat] [Ethyol] [Flunitrazepam] [Folsaeure] [Forlax] [Gentamicin] [GlucaGen] [Impfstoffe] [Kaliumiodid] [Konakion] [Legalon] [Levofloxacin] [Lidocain] [Mesna] [Midazolam] [Natriumcalciumedeat] [Natriumhydrogencarbonat] [Neostigmin] [Nubain] [Orciprenalin] [Pilocarpin] [Prazosin] [Prednisolon] [Probenecid] [Protamin] [Pyridostigmin] [Pyridoxinhydrochlorid] [Ribavirin] [Rifampicin] [SAB simplex] [Salbutamol] [Sera] [Simethicon] [Staerkemehl] [Streptomycin] [Theophyllin] [Thiopental-Natrium] [Trimethoprin] [Trolovol] [Urapidil] [VISTIDE]
Senden Sie E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu dieser Website an:
Copyright © 2007 Ralf Rebmann
Stand: 21. Oktober 2007

Es kann keinerlei Haftung für Ansprüche übernommen werden, die aus diesem Internet-Auftritt erwachsen könnten.