Ecstasy
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Hyperthermie
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Ecstasy

MDMA (Methyldimethoxymetamphetamin) wurde vor allem in der Techno-Szene bekannt. Manche Autoren gehen davon aus, dass die ganzen Raves nur durch die Einnahme von MDMA durchgehalten werden konnten. Im Jahre 1995 wurden 15 Todesfälle bekannt. Im Mai 1996 waren es bereits 18 Tote. Seit dem Jahre 1996 unterliegen die Substanzen dem BtMG. Der Anstieg der Erstkonsumenten steigt um mehr als 1/3 ist bekannt. Oft ist die Droge mit weiteren Substanzen vermischt (z.B. Fentanyl, Heroin, Kokain, LSD und Strychnin). Die Kombination erzeugt entweder eine zusätzliche "positive" Wirkung oder sie kann die Sucht nach anderen Drogen entstehen lassen. Für den Rettungsdienst können sich solche Vermischungen zu sehr schwer therapeutisch zu beherrschenden Notfallsituationen entwickeln.

Wirkung: MDMA setzt nach der Einnahme den Botenstoff Serotonin frei. Der Konsument wünscht sich als Wirkung von der Droge ein distanziertes Wohlbefinden. Die Droge reduziert die Müdigkeitserscheinungen und steigert den Antrieb. Zusätzlich wird die Stimmung und das Selbstwertgefühl bei dem Konsumenten gehoben. Die Bereitschaft zur Kommunikation wird erhöht, Hemmungen schwinden und der User hat ein Gefühl von Frieden, Mitgefühl und Fürsorge.

Erwünschte Wirkungen

Symptomatik: Typisch für die Intoxikation ist eine Steigerung der Körperkerntemperatur (Hyperpyrexie) und die Möglichkeit eines akuten Nierenversagens. Sehr oft sind tachykarde Rhythmusstörungen bis hin zum Kammerflimmern zu erkennen. Der Anstieg des Blutdrucks löst die Agilität und die Ruhelosigkeit des Konsumenten aus. In wenigen Fällen kann der Blutdruck so stark steigen, dass intrakranielle Blutungen ausgelöst werden können. Die zentrale Stimulation löst Delirien, Krämpfe, einen Tremor, Halluzinationen und eine Ruhelosigkeit aus. Bei Kindern wird oft ein zweiphasiger Verlauf beobachtet. Zuerst kommt es zu einer Depression des ZNS, die in eine Erregung übergeht. Dies kann manchmal erst nach Stunden auftreten.

Unerwünschte Wirkungen

Unerwünschte Wirkungen: Durch die analgetische Potenz der Droge wird das Schmerzempfinden reduziert bis eingestellt. Das erklärt, dass die Konsumenten mit offenen Wunden an den Füßen noch weiter tanzen. Das Durstempfinden und die Schweißproduktion werden eingestellt. Daraus resultiert eine Erhöhung der Körpertemperatur und die Dehydratation des Patienten. Am Herzen wirkt MDMA mit stark ausgeprägten Tachykardien. Schon bei einer einmaligen Einnahme von MDMA sind Apoplexien und Herzinfarkte dokumentiert worden. Die Patienten zeigen Störungen des Bewusstseins und eine Reduzierung der optischen und akustischen Fähigkeiten. Die Pupillen können weit und träge werden. Auf die so oft benannten Änderungen der Pupillen würde ich nicht so großen Wert legen. Zahlreiche Untersuchungen und auch meine Erfahrungen im Rettungsdienst haben gezeigt, dass die Pupillenreaktion meist in keinem Zusammenhang zu der Art oder der Menge der aufgenommen Droge steht.

Toxizität: Für Kinder ist die tödliche Dosis bei ca. 5 mg / kgKG MDMA anzusiedeln. Bei Erwachsenen ist die Dosis auf ca. 10 - 20 mg / kgKG zu erhöhen. In der Literatur sind viele tödliche Ausgänge (auch bei einmaliger Einnahme!) durch ein akutes Nierenversagen, Leberinsuffizienzen und maligne Hyperthermien dokumentiert. Absolut sicher führt MDMA zu einer unwiederbringlichen Schädigung des ZNS. Typisch für die User ist die sich schnell entwickelnde Toleranz mit einer Dosissteigerung bis zum Hundertfachen. Leider erfolgt heute immer mehr der Umstieg auf reines Metamphetamin (YABA).

Unerwünschte psychische Wirkungen

Unerwünschte psychische Wirkungen: Schon nach einer einmaligen Einnahme von MDMA sind schwere Depressionen und angstgeprägte Wahrnehmungsstörungen dokumentiert worden. Typische Folgen von öfter konsumierten XTC sind anhaltende Psychosen, Ängste und Depressionen.

Maßnahmen: Bei der Versorgung einer Intoxikation stehen keine spezifischen Antidote zur Verfügung. Die wesentlichen Maßnahmen bestehen in einer Aufrechterhaltung und Sicherung der Vitalfunktionen. Die Anwendung des "Talk down" ist wesentlich. Da die Patienten keine Flüssigkeit zu sich genommen, sich aber trotz allem viel bewegt (getanzt) haben ist die frühzeitige Zufuhr von Elektrolyten und Glukose zwingend notwendig. Die großzügige Gabe von isotonen Lösungen kann die Temperatur senken. Die Therapie der Hyperthermie sollte ebenfalls präklinisch vorgenommen werden. Die Patienten können mit Midazolam (Dormicum®) sediert werden. Bei schweren Hypertensionen helfen nur Alpha-Blocker, wie das Urapidil (Ebrantil®). Die Tachykardien werden durch ß-Blocker, z. B. Esmolol (Brevibloc®), Pindolol (Visken®), Metroprolotartrat (Beloc®), Propanolol (Dociton®) therapiert.

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Copyright © 2007 Ralf Rebmann
Stand: 08. Dezember 2007

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