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Tetagam N
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Tetagam® N

Wirkstoff: Tetanus-Immunglobulin vom Menschen

Stoff- oder Indikationsgruppe: Immunglobuline zur intramuskulären Anwendung

Bestandteile: 1 ml enthält: Protein vom Menschen 100 - 170 mg mit einem Anteil an Ig von mind. 95 % mit Antikörpern gegen Tetanus-Toxin mind. 250 IE; Aminoessigsäure (Glycin), Natriumchlorid, HCl bzw. NaOH (in geringen Mengen zur Einstellung des pHWertes), Wasser für Injektionszwecke

Anwendungsgebiete:

  • Prophylaxe des Tetanus bei nicht oder unvollständig immunisierten Frischverletzten.
  • Therapie des klinisch manifesten Tetanus.

Gegenanzeigen: Aufgrund des lebensbedrohlichen Risikos, das von einer Tetanus-Infektion ausgeht, gibt es keine echten Kontraindikationen. Vorsicht ist geboten bei Überempfindlichkeit gegen Arzneimittel mit homologen Immunglobulinen, insbesondere bei Patienten mit IgA-Mangel und mit gleichzeitigem Vorhandensein von Antikörpern gegen IgA.

Schwangerschaft und Stillzeit: Kontrollierte klinische Prüfungen mit Tetagam N in der Schwangerschaft sind nicht durchgeführt worden. Daher sollte Tetagam N schwangere oder stillende Frauen nur mit Vorsicht verabreicht werden. Langzeiterfahrungen mit Immunglobulinen, besonders die Anwendung von Anti-D-Immunglobulin haben gezeigt, dass keine schädigenden Auswirkungen auf die Schwangerschaft, den Fötus und das Neugeborene zu erwarten sind.

Nebenwirkungen: Gelegentlich kann es zu vorübergehendendem Druckschmerz oder Schwellungen an der Injektionsstelle, zu Temperaturerhöhung, zu Hautreaktionen und Schüttelfrost kommen. Selten sind Übelkeit, Erbrechen, Unwohlsein und Kopfschmerzen sowie Kreislaufreaktionen (z.B. Tachykardie, Bradykardie, Hypotension, Schweißausbruch, Schwindel) oder allergoid/anaphylaktoide Reaktionen (z.B. mit Flush, Urtikaria, Dyspnoe). In Einzelfällen können Symptome bis zum Schock auftreten, insbesondere bei unbeabsichtigter intravasaler Injektion. Bei der Anwendung von aus menschlichem Blut oder Plasma hergestellten Arzneimittel können Infektionserkrankungen durch die Übertragung von Erregern - auch bisher unbekannter Natur - nicht völlig ausgeschlossen werden. Um das Risiko einer Übertragung von infektiösem Material zu reduzieren, erfolgt eine sorgfältige Auswahl der Plasmaspender und -spenden. Der Herstellungsprozess von Tetagam N beinhaltet Maßnahmen zur Eliminierung/Inaktivierung von Viren.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln:

Impfungen: Nach Gabe von Immunglobulinen ist ein Abstand von mindestens 3 Monaten zur Impfung mit parenteralen Virus-Lebend-Impfstoffen (z.B. gegen Mumps, Masern, Röteln und deren Kombinationen sowie Varizellen) einzuhalten, da sonst durch die in Tetagam N enthaltenen Antikörper die notwendige Virusvermehrung behindert und damit der Impferfolg in Frage gestellt wird.

Zu folgenden Impfungen ist kein Abstand erforderlich:

  • oral anzuwendende Lebend-Impfstoffe (z.B. gegen Poliomyelitis, Typhus), weil nach Gabe dieser Impfstoffe die Immunität vorwiegend im Darm aufgebaut wird.
  • Impfstoffe aus inaktivierten Erregern (z.B. gegen Influenza, FSME, Tollwut, Pertussis, HIB) oder Toxoiden (z.B. gegen Diphtherie, Tetanus bzw. den entsprechenden Kombinationen)

Serologische Untersuchungen: Bei serologischen Untersuchungen nach Verabreichung von Immunglobulinen ist zu beachten, dass dem Patienten durch das Immunglobulin ein weites Spektrum von Antikörpern zugeführt wird, die das Testergebnis für einige Zeit falsch-positiv beeinflussen können. Bei solchen Antikörperbestimmungen sind die Menge des zugeführten Immunglobulins, der zeitliche Abstand zur Immunglobulingabe und die Empfindlichkeit des Testverfahrens zu berücksichtigen.

Wichtigste Inkompatibilitäten: Tetagam N darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

Dosierung: Kinder und Erwachsene erhalten die gleiche Dosis.

Prophylaxe eines Tetanus

Im allgemeinen werden zur Simultanprophylaxe 250 I.E. Tetagam N gleichzeitig mit 0,5 ml Tetanus-Adsorbat-Impfstoff bzw. den entsprechenden Tetanus-Diphterie-Kombinationsimpfstoffen an unterschiedlichen Körperstellen verabreicht.

Die Dosis kann auf 500 I.E. (simultan mit der Tetanus-Impfung) erhöht werden bei:

  • chirurgisch nicht einwandfrei versorgbaren, bei infizierten oder vernachlässigten Wunden (älter als 24 Stunden)
  • tiefen und/oder verschmutzten (mit Staub, Erde, Speichel, Stuhl kontaminierten) Wunden, Verletzungen mit Gewebszertrümmerung und reduzierter Sauerstoffversorgung sowie Fremdkörpereindringung (z. B. Quetsch-, Riss-, Biss-, Stich-, Schusswunden)
  • schweren Verbrennungen und Erfrierungen
  • Gewebsnekrosen
  • septischen Aborten
  • Erwachsenen, die mehr wiegen als der Durchschnitt.

Im Fall von ausgedehnten Verbrennungen empfiehlt sich eine zweite Injektion von 250 I.E. Tetagam N nach Abklingen der exsudativen Verbrennungsphase (etwa 36 Stunden nach Beginn der Verbrennung).

Tetanus-Prophylaxe bei Verletzungen (1)

Vorgeschichte der Tetanusimmunisierung (Anzahl der Impfungen lt. Impfausweis) Abstand zur letzten Impfung am Verletzungs- tag Gleichzeitige Gabe (an kontralateralen Körperstellen) von Anschließende Tetanus- oder Td- bzw. DT-Impfungen (2) (zur Vervollständigung des aktiven Schutzes) nach
    Td (2) bzw. DT-Impfung (2) Tetagam N (3) 2 – 4 Wochen 6 – 12 Monate Auffrischimpfung alle 10 Jahre
Unbekannt oder keine Ja Ja (4) Ja Ja Ja
1 bis 2 Wochen Nein Ja (4) Ja Ja Ja
2 – 8 Wochen Ja Ja (4) Nein Ja Ja
über 8 Wochen Ja Ja (4) Ja Ja Ja
2 bis 2 Wochen Nein Ja (4) Nein Ja Ja
über 2 Wochen bis 6 Monate Nein Nein (5) Nein Ja Ja
6 – 12 Monate Ja Nein (5) Nein Nein Ja
über 12 Monate Ja Ja (4) Nein Nein Ja
3 bis 5 Jahre Nein Nein Nein Nein Ja
5 – 10 Jahre Ja Nein Nein Nein Ja
über 10 Jahre Ja Ja (4) Nein Nein Ja
  1. Nach den STIKO-Empfehlungen 10/95 (Bundesgesundhbl. 1/96) wird die alternative Empfehlung von monovalentem Tetanusimpfstoff oder bivalentem Diphtherie-Tetanus-Impfstoff durch die alleinige Empfehlung von Diphtherie-Tetanus-Impfstoff ersetzt.
  2. Altersgrenzen für Td- bzw. DT-Impfstoff beachten (s. Herstellerinformationen). Nach vollständiger Grundimmunisierung gegen Diphtherie (3 Impfungen) sollte Td-Impfstoff nur verabreicht werden, wenn die letzte Impfung gegen Diphtherie länger als 10 Jahre zurückliegt. Andernfalls wird nur Tetanus-Impfstoff gegeben.
  3. Tetagam N initial 250 I.E., ggf. 500 I.E.
  4. Bei sauberen, geringfügigen Wunden kann nach den STIKO-Empfehlungen 10/95 auf die Gabe von Tetagam N verzichtet werden.
  5. Ja, wenn die Verletzung länger als 24 Stunden zurückliegt (STIKO-Empfehlungen 10/95).

Therapie des klinisch manifesten Tetanus: Einzeldosen von 3000 bis 6000 I.E. (in Kombination mit weiteren Behandlungsmaßnahmen). Wiederholungsgaben sind hinsichtlich Häufigkeit, Injektionsintervall und Dauer der Therapie in Abhängigkeit vom Krankheitsbild durchzuführen.

Art der Anwendung: Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Nach Gabe von Tetagam N wird eine Nachbeobachtungszeit von mind. 20 Min. empfohlen. Trübe Lösungen oder Lösungen mit Rückständen (Niederschlägen/Partikeln) sind nicht zu verwenden. Tetagam N ist gebrauchsfertig und wird körperwarm und langsam intramuskulär, vorzugsweise ventroglutäal am liegenden Patienten verabreicht. Tetagam N darf nur streng intramuskulär angewendet werden. Dabei ist zu beachten, dass die Gefahr einer unbeabsichtigten intravasalen Gabe nach wiederholten intramuskulären Injektionen erhöht ist. Bei Vorliegen einer schweren Thrombozytopenie oder anderen Gerinnungsstörungen, bei denen intramuskuläre Injektionen kontraindiziert sind, darf Tetagam N auch subkutan gegeben werden. Nicht intravasal injizieren! Bei intravasaler Applikation können Patienten mit schockartigen Symptomen reagieren, besonders wenn ein Antikörpermangelsyndrom vorliegt. Daher wird empfohlen, sich durch Aspiration davon zu überzeugen, dass kein Gefäß getroffen wurde. Bei größeren Gesamtdosen ist eine Aufteilung auf verschiedene Körperstellen zweckmäßig. Das gilt für Dosen von mehr als 2 ml bei Kindern bis zu 20 kg Körpergewicht und mehr als 5 ml bei Personen mit höherem Körpergewicht.

Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel: Allergoide/anaphylaktoide Reaktionen sind bei intramuskulär angewendetem Immunglobulin vom Menschen selten. Bei jedem Verdacht auf eine allergoid/anaphylaktoiden Reaktion ist Tetagam N sofort abzusetzen und eine situationsgerechte Behandlung einzuleiten. Die aktuellen medizinischen Richtlinien zur Schockbehandlung sind zu beachten.

Eventuell zusätzlich zu ergreifende Gegenmaßnahmen:

Bei leichten Reaktionen: Gabe von Kortikosteroiden und Antihistaminika.

Bei schweren oder lebensbedrohlichen Reaktionen (z. B. anaphylaktischer Schock), in Abhängigkeit vom Schweregrad:

  • sofort Adrenalin langsam i.v. geben,
  • zusätzlich Kortikosteroide hochdosiert langsam i.v. geben,
  • ggf. Volumenauffüllung, Sauerstoffgabe.

Besonders bei unbeabsichtigter i.v.-Gabe sind die Patienten längerfristig (etwa 1 Std.) zu überwachen.

Pharmakologische Eigenschaften: Die Wirkung von Tetagam N beruht auf einer antikörpervermittelten Toxinneutralisation im Blut und im extrazellulären Bereich.

Toxikologische Eigenschaften: Immunglobuline sind normale Bestandteile des menschlichen Körpers. Toxizitätsuntersuchungen mit Einzeldosen sind nicht aussagekräftig, da höhere Dosen zur Proteinüberladung bei den Tieren führen. Toxizitätsuntersuchungen mit wiederholten Dosen sind wegen der Antikörperbildung gegen heterologes Protein nicht durchführbar. Da klinische Studien keinen Hinweis auf onkogene und mutagene Wirkungen des Immunglobulins geben, sind experimentelle Untersuchungen, besonders an heterologen Spezies, nicht notwendig.

Pharmakokinetik: Die Resorption von i.m. verabreichtem Immunglobulin aus dem Injektionsdepot beginnt ca. 20 Min. nach der Applikation. Das Maximum der erreichbaren Plasmaspiegel werden 2 bis 3 Tage post iniectionem erreicht. Die Halbwertszeit beträgt durchschnittlich 3 Wochen. IgG und IgG-Komplexe werden in den Zellen des Reticulo-Endothelialen Systems abgebaut.

Sonstige Hinweise: Tetagam N ist eine klare, farblose bis gelbliche Lösung der Immunglobulinfraktion. Für die Herstellung von Tetagam N werden ausschließlich Plasmaspenden verwendet, die mit negativem Ergebnis auf Antikörper gegen HIV-1, HIV-2 und HCV sowie auf HBs-Antigen getestet worden sind. Der ALT (GPT)-Wert darf das Doppelte des methodenspezifischen Normalwertes nicht überschreiten. Eine weitere Testung auf Antikörper gegen HIV-1, HIV-2 und HCV sowie auf HBs-Antigen erfolgt am Plasmapool. Nur bei negativen Ergebnissen wird der Plasmapool weiterverarbeitet. Der Herstellungsprozess von Tetagam N beinhaltet verschiedene Schritte, die zur Eliminierung / Inaktivierung von Viren beitragen. Dazu gehören die Herstellung nach einer modifizierten COHN-Fraktionierung und die Hitzebehandlung des Präparates in wässriger Lösung bei 60°C über 10 Stunden.

Dauer der Haltbarkeit: Die Verwendbarkeitsdauer beträgt 36 Monate. Tetagam N darf nach Ablauf des auf Packung und Behältnis angegebenen Verfalldatums nicht mehr angewendet werden. Geöffnete Ampullen sind sofort zu verbrauchen.

Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise: Tetagam N ist bei +2 bis +8 °C aufzubewahren. Nicht einfrieren! Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!

Packungsgrößen: Gebrauchsfertige Lösung zur intramuskulären Anwendung. Packung mit 1 Ampulle zu 1 ml, Packung mit 2 Ampullen zu 1 ml, Packung mit 10 Ampullen zu 1 ml, Packung mit 20 Ampullen zu 1 ml, Packung mit 1 Ampulle zu 4 ml

Herkunftsländer des Blutplasmas: Deutschland, Österreich, USA

10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben

Prophylaxe eines Tetanus

Im allgemeinen werden zur Simultanprophylaxe 250 IE Tetagam N gleichzeitig mit 0,5 ml Tetanus-Adsorbat-

Impfstoff bzw. den entsprechenden Tetanus-Diphterie-Kombinationsimpfstoffen (vergleiche

Herstellerinformationen) an unterschiedlichen Körperstellen verabreicht.

Die Dosis kann auf 500 IE (simultan mit der Tetanus Impfung) erhöht werden bei:

– chirurgisch nicht einwandfrei versorgbaren, bei infizierten oder vernachlässigten Wunden (älter als 24

Stunden)

– tiefen und/oder verschmutzten (mit Staub, Erde, Speichel, Stuhl kontaminierten) Wunden, Verletzungen mit

Gewebszertrümmerung und reduzierter Sauerstoffversorgung sowie Fremdkörpereindringung (z. B.

Quetsch-, Riß-, Biß-, Stich-, Schußwunden)

– schweren Verbrennungen und Erfrierungen

– Gewebsnekrosen

– septischen Aborten

– Erwachsenen, die mehr wiegen als der Durchschnitt.

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Im Fall von ausgedehnten Verbrennungen empfiehlt sich eine zweite Injektion von 250 IE Tetagam N nach

Abklingen der exsudativen Verbrennungsphase (etwa 36 Stunden nach Beginn der Verbrennung).

Siehe auch Tabelle unten

Therapie des klinisch manifesten Tetanus

Einzeldosen von 3000 bis 6000 IE (in Kombination mit weiteren Behandlungsmaßnahmen).

Wiederholungsgaben sind hinsichtlich Häufigkeit, Injektionsintervall und Dauer der Therapie in Abhängigkeit

vom Krankheitsbild durchzuführen.

11. Art und Dauer der Anwendung

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Nach Gabe von Tetagam N wird eine Nachbeobachtungszeit von mind. 20 Min. empfohlen.

Art der Anwendung

Trübe Lösungen oder Lösungen mit Rückständen (Niederschlägen/Partikeln) sind nicht zu verwenden.

Tetagam N ist gebrauchsfertig und wird körperwarm und langsam intramuskulär, vorzugsweise ventroglutäal

am liegenden Patienten verabreicht.

Tetagam N darf nur streng intramuskulär angewendet werden. Dabei ist zu beachten, daß die Gefahr einer

unbeabsichtigten intravasalen Gabe nach wiederholten intramuskulären Injektionen erhöht ist.

Bei Vorliegen einer schweren Thrombozytopenie oder anderen Gerinnungsstörungen, bei denen

intramuskuläre Injektionen kontraindiziert sind, darf Tetagam N auch subkutan gegeben werden.

Nicht intravasal injizieren!

Bei intravasaler Applikation können Patienten mit schockartigen Symptomen reagieren, besonders wenn ein

Antikörpermangelsyndrom vorliegt. Daher wird empfohlen, sich durch Aspiration davon zu überzeugen, daß

kein Gefäß getroffen wurde.

Bei größeren Gesamtdosen ist eine Aufteilung auf verschiedene Körperstellen zweckmäßig. Das gilt für

Dosen von mehr als 2 ml bei Kindern bis zu 20 kg Körpergewicht und mehr als 5 ml bei Personen mit

höherem Körpergewicht.

12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel

Allergoide/anaphylaktoide Reaktionen sind bei intramuskulär angewendetem Immunglobulin vom Menschen

selten. Bei jedem Verdacht auf eine allergoid/anaphylaktoiden Reaktion ist Tetagam N sofort abzusetzen und

eine situationsgerechte Behandlung einzuleiten. Die aktuellen medizinischen Richtlinien zur

Schockbehandlung sind zu beachten.

Eventuell zusätzlich zu ergreifende Gegenmaßnahmen:

a.) Bei leichten Reaktionen: Gabe von Kortikosteroiden und Antihistaminika.

b.) Bei schweren oder lebensbedrohlichen Reaktionen (z.B. anaphylaktischer Schock), in Abhängigkeit vom

Schweregrad:

– sofort Adrenalin langsam i.v. geben,

– zusätzlich Kortikosteroide hochdosiert langsam i.v. geben,

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– ggf. Volumenauffüllung, Sauerstoffgabe.

Besonders bei unbeabsichtigter i.v.-Gabe sind die Patienten längerfristig

(etwa 1 Std.) zu überwachen.

13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit, soweit

diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind.

13.1 Pharmakologische Eigenschaften

Die Wirkung von Tetagam N beruht auf einer antikörpervermittelten Toxinneutralisation im Blut und im

extrazellulären Bereich.

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13.2 Toxikologische Eigenschaften

Immunglobuline sind normale Bestandteile des menschlichen Körpers. Toxizitätsuntersuchungen mit

Einzeldosen sind nicht aussagekräftig, da höhere Dosen zur Proteinüberladung bei den Tieren führen.

Toxizitätsuntersuchungen mit wiederholten Dosen sind wegen der Antikörperbildung gegen heterologes

Protein nicht durchführbar.

Da klinische Studien keinen Hinweis auf onkogene und mutagene Wirkungen des Immunglobulins geben,

sind experimentelle Untersuchungen, besonders an heterologen Spezies, nicht notwendig.

13.3 Pharmakokinetik

Die Resorption von i.m. verabreichtem Immunglobulin aus dem Injektionsdepot beginnt ca. 20 Min. nach der

Applikation. Das Maximum der erreichbaren Plasmaspiegel werden ca 2 bis 3 Tage post iniectionem erreicht.

Die Halbwertszeit beträgt durchschnittlich 3 Wochen.

IgG und IgG-Komplexe werden in den Zellen des Reticulo-Endothelialen Systems abgebaut.

13.4 Bioverfügbarkeit

Nach Resorption bzw. Verteilung sind die zugeführten Antikörper wirksam.

14. Sonstige Hinweise

Tetagam N ist eine klare, farblose bis gelbliche Lösung der Immunglobulinfraktion.

Für die Herstellung von Tetagam N werden ausschließlich Plasmaspenden verwendet, die mit negativem

Ergebnis auf Antikörper gegen HIV-1, HIV-2 und HCV sowie auf HBs-Antigen getestet worden sind. Der

ALT (GPT)-Wert darf das Doppelte des methodenspezifischen Normalwertes nicht überschreiten.

Eine weitere Testung auf Antikörper gegen HIV-1, HIV-2, HCV, auf HBs-Antigen sowie auf

Viruserbmaterial von HBV, HCV und HIV-1 mittels einer Nukleinsäure-Vermehrungstechnik (Nucleic acid

Amplification Technology, NAT), z.B. Polymerasekettenreaktion (Polymerase Chain Reaction, PCR) erfolgt

am Plasmapool.

PCR ist eine hoch empfindliche Testmethode mit welcher – im Gegensatz zur Antikörpertestung – ein direkter

Test auf Viruserbmaterial möglich ist. Nur bei negativen Ergebnissen all dieser Tests wird der Plasmapool

weiterverarbeitet.

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Der Herstellungsprozeß von Tetagam N beinhaltet verschiedene Schritte, die zur Eliminierung/Inaktivierung

von Viren beitragen. Dazu gehören die Herstellung nach einer modifizierten COHN-Fraktionierung und die

Hitzebehandlung des Präparates in wäßriger Lösung bei 60 °C über 10 Stunden.

15. Dauer der Haltbarkeit

Die Verwendbarkeitsdauer beträgt 36 Monate.

Tetagam N darf nach Ablauf des auf Packung und Behältnis angegebenen Verfalldatums nicht mehr

angewendet werden.

Geöffnete Ampullen sind sofort zu verbrauchen.

16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise

Tetagam N ist bei +2 bis +8 °C aufzubewahren. Nicht einfrieren!

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!

16.1 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung von nicht verwendeten Arzneimitteln

keine bekannt.

17. Darreichungsformen und Packungsgrößen

Darreichungsform

Gebrauchsfertige Lösung zur intramuskulären Anwendung

Packungsgrößen

Packung mit 1 Ampulle zu 1 ml

Packung mit 2 Ampullen zu 1 ml

Packung mit 10 Ampullen zu 1 ml

Packung mit 20 Ampullen zu 1 ml

Packung mit 1 Ampulle zu 2 ml

Packung mit 1 Ampulle zu 4 ml

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17.1 Herkunftsländer des Blutplasmas

Deutschland, Österreich, USA

18. Stand der Information

Juni 2004

19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers

ZLB Behring GmbH

– Emil-von-Behring-Str. 76

D-35041 Marburg

– Verkauf Deutschland

Philipp-Reis-Str. 2

D-65795 Hattersheim

Tel.: (069) 305 - 8 44 37

Fax: (069) 305 - 1 71 29

Zusätzliche Informationen

Zul. Nr.:108a/89

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Tetanus-Prophylaxe bei Verletzungen (1)

Vorgeschichte der

Tetanusimmunisierung

(Anzahl der

Impfungen lt.

Impfausweis)

Abstand zur letzten

Impfung am

Verletzungstag

Gleichzeitige Gabe

(an unterschiedlichen

Körperstellen)

von

Anschließende Tetanus- oder Td- bzw.

DT-Impfung (2)

(zur Vervollständigung des aktiven

Schutzes)

nach

Td- bzw.

DTImpfung

(2)

Tetagam N (3) 2-4

Wochen

6-12

Monate

Auffrischimpfung

alle

10 Jahre

Unbekannt oder

keine

ja ja (4) ja ja ja

1 bis 2 Wochen nein ja (4) ja ja ja

2-8 Wochen ja ja (4) nein ja ja

über 8 Wochen ja ja (4) ja ja ja

2 bis 2 Wochen nein ja (4) nein ja ja

über 2Wochen bis 6

Monate

nein nein (5) nein ja ja

6-12 Monate ja nein (5) nein nein ja

über 12 Monate ja ja (4) nein nein ja

3 bis 5 Jahre nein nein nein nein ja

5-10 Jahre ja nein nein nein ja

über 10 Jahre ja ja (4) nein nein ja

(1) Nach den STIKO-Empfehlungen 10/95 (Bundesgesundhbl. 1/96) wird die alternative Empfehlung von monovalentem Tetanusimpfstoff oder bivalentem Diphtherie-Tetanus-Impfstoff durch die alleinige Empfehlung von Diphtherie-Tetanus-Impfstoff ersetzt.

(2) Altersgrenzen für Td- bzw. DT-Impfstoff beachten (s. Herstellerinformationen). Nach vollständiger Grundimmunisierung gegen Diphtherie (3 Impfungen) sollte Td-Impfstoff nur verabreicht werden, wenn die letzte Impfung gegen Diphtherie länger als 10 Jahre zurückliegt. Andernfalls wird nur Tetanus-Impfstoff gegeben.

(3) Tetagam N initial 250 IE, ggf. 500 IE

(4) Bei sauberen, geringfügigen Wunden kann nach den STIKO-Empfehlungen 10/95 auf die Gabe von Tetagam N verzichtet werden.

(5) Ja, wenn die Verletzung länger als 24 Stunden zurückliegt (STIKO-Empfehlungen 10/95).

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Stand: 21. Oktober 2007

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