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Digitalis purpurea
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Digitalis purpurea L.

        

Namen: Roter Fingerhut, Fingerkraut, Waldglocke, Waldglöckchen, Waldschelle, Unserliebenfrauenhandschuh.

Beschreibung: Das zweijährige Kraut wird 40 - 200 cm hoch und hat einen aufrechten, unverzweigten Stengel. Die eilanzettlichen, langgestielten Blätter stehen wechselständig. Deren Unterseite ist filzig behaart und gekerbt. Je höher die Blätter zu finden sind, desto kleiner, schmaler und kurzgestielter sind sie. Bei den Wildpflanzen sind die Blüten purpurfarben, bei Zierpflanzen auch weiß oder rosa. An der Außenseite sind sie glatt, innen behaart und haben dunkle, weiß umrandete Flecken. Die bauchigglockigen Blüten stehen in einer einseitswendigen Traube. Pro Blüte entsteht eine Kapsel mit sehr vielen kleinen Samenkörnern.

Blütezeit: Juni - September

Ähnliche Pflanzen:

Digitalis cariensis Digitalis ferruginea Digitalis ferruginea Digitalis grandiflora Mill.; Großblütiger Fingerhut
Digitalis lamarckii Digitalis lanata Ehrh.; Wolliger Fingerhut, Samtfingerhut, Weißer Fingerhut Digitalis lanata Ehrh.; Wolliger Fingerhut, Samtfingerhut, Weißer Fingerhut Digitalis lutea L.; Gelber Fingerhut
 
Digitalis parviflorus Digitalis trojana Digitalis trojana  

Vorkommen: In West- und Mitteleuropa ist der rote Fingerhut sehr häufig in lichten Wäldern, Waldschlägen, Gebirgswäldern und an buschigen Abhängen zu finden. Die kalkmeidende Pflanze wird sehr gerne in Gärten als Zierpflanze gehalten.

Wirkstoffe: Die Hauptwirkstoffe sind Digitoxin (Purpureaglykosid A), Gitoxin (Purpureaglykosid B), Gitaloxin und Glucogitaloxin enthalten. Der Glykosidgehalt beträgt maximal 0,4 %, im Durchschnitt liegt er aber bei 0,16 % .

Giftige Teile: Die ganze Pflanze ist sehr stark giftig.

Wirkung: Die Glykoside entfalten ihre Wirkung durch eine Bindung von außen an die Na+/K+-ATPasen der Herzmuskelzellen. Damit wird diese Enzymaktivität gehemmt. Bei einer starken Anzahl an Bindungen der Na+/K+-ATPasen sinkt das Membranpotential der Zellen und als Folgen zeigen sich Arrhythmien und durch den Anstieg des intrazellulären Calciums wird eine Erschlaffung des Herzmuskels in der Diastole verhindert. Durch die Bindung der Na+/K+-ATPasen im Bereich des Zentralnervensystems kommt es zu Auswirkungen auf den Nervus vagus und damit zu einer Senkung der Herzfrequenz und der Geschwindigkeit der atrioventrikulären Überleitung. Die frühen Anzeichen einer Digitalisintoxikation sind Übelkeit mit ständigem Brechreiz und eventuell Diarrhöe. Die deutlicheren Zeichen einer Vergiftung ist das Sehen von Doppelbildern, Störungen im Farbsehen, EKG-Veränderungen wie eine ST-Senkung, PQ-Verlängerung, QT-Verkürzung, T-Abflachung, die typische Muldenbildung oder gar Kammerflimmern. Es kommt zu Unruhe, Kopfschmerzen, Desorientiertheit, Delirien, Halluzinationen, Blutdruckabfall, Bewusstseinsstörungen und schließlich zu Adam-Stokes-Anfällen. Die Rhythmusstörungen variieren. Das Resorptionsmaximum ist nach ein bis zwei Stunden erreicht. Bei sehr hohen Dosen kann dieses Resorptionsmaximum stark verlängert sein.

Maßnahmen: Durch den bitteren Geschmack der Pflanze wird es selten zu Vergiftungen kommen. Intoxikationen entstehen eher durch den Teegenus dieser Heilpflanze und durch die Überdosierung von Digitalispräparaten. Die Gabe von medizinischer Kohle und eine möglichst frühe Blutentnahme für die Klinik sollten möglichst schnell durchgeführt werden. Bei Extrasystolen ist das Mittel der Wahl Lidocain. Ein Bolus von 50 - 100 mg, mit der anschließenden Gabe von 1 - 4 mg/min ist wegen der kurzen Halbwertszeit die günstigste Verabreichung. Eine forcierte Diurese, die Gabe von Abführmitteln und die Verabreichung von Katecholaminen sind kontraindiziert. Katecholamine potenzieren zum Teil die Digitaliswirkung. Neben der parenteralen Flüssigkeitszufuhr kann der Patient mit Diazepam sediert werden. Bei supraventrikulären Tachykardien ist die Gabe von β-Rezeptorenblockern indiziert. Kardioversion darf nur bei Kammerflimmern angewendet werden. Die Flimmerbereitschaft des Herzens ist sehr stark erhöht. Die Bereithaltung eines Herzschrittmachers ist Bestandteil der Versorgung. Die Verabreichung des Digitalis-Antidots ist meist nicht erforderlich und immer eine klinische Aufgabe.

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Stand: 31. Oktober 2007

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