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Goldregen
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Goldregen Bild

Laburnum anagyroides Medikus

Synonym: Cytisus laburnum L.; Laburnum vulgare Bercht. et J.S. Presl.

Namen: Goldregen, Bohnenbaum, Gemeiner Goldregen, Kleebaum.

Beschreibung: Der Baum oder Strauch kann drei bis sieben Meter hoch werden. Die Blätter sind lang gestielt, dreizählig und besitzen elliptische Teilblättchen. Die bis zu 2 cm großen, goldgelben Blüten stehen in 15 bis 20 cm langen hängenden Trauben. Aus ihnen entwickeln sich seidenhaarige, 5 bis 8 cm lange Hülsen, die drei bis acht flache, braune Samen enthalten. Der Goldregen blüht von April bis Juni, die Früchte treten von Juli bis in den Winter auf.

Vorkommen: Die ursprüngliche Heimat des Goldregens ist Süd- und Südosteuropa. Bereits vor Jahrhunderten wurde er kultiviert und ist heute bis Südschweden verwildert. In der wilden Form ist er in der Bundesrepublik Deutschland nur im Südwesten, sonst selten anzutreffen. Er bevorzugt bergige Gegenden, Holzschläge und buschige Hügel. Als Zierstrauch ist er häufig in Gärten, Anlagen, Parks, aber leider auch in Freibädern, Spielplätzen, Schulen und Kindergärten angepflanzt worden.

Giftige Teile: Die ganze Pflanzen, vor allem die Schoten, sind sehr stark giftig.

Wirkung: Die tödliche Dosis beträgt beim Kind 15 - 20 Samen, das sind 4 bis 5 Hülsen. Bei einem Erwachsenen soll die tödliche Dosis 23 Früchte betragen. 12 Blüten führen schon zu Vergiftungen. Allein das Aussagen der Blüten oder das Kauen von Blättern, Blüten und Rinde kann schon zu Vergiftungen führen. In Berlin kommen pro Jahr bis zu 35 Anfragen zu dieser Pflanze. In der Schweiz kam es im Jahr 1989 zu 13 Vergiftungen, die ausschließlich Kinder betrafen. Am 22.06.1990 kam es in Kiel zu einer lebensgefährlichen Vergiftung bei sechs Kindern. Die Inhaltsstoffe wirken anfangs erregend auf das Zentralnervensystem, später aber lähmend. Nach einer Zeit zwischen einer ¼ bis zu einer Stunde kommt es zu einem Brennen im Mund- und Rachenraum, Übelkeit, starken Durst und einem teilweise sehr lang anhaltendes Erbrechen. Im Erbrochenen können blutige Anteile vorhanden sein. Zu Magen-Darm-Krämpfen kommen Schweißausbruch, Kopfschmerzen, Erregungszustände, Delirien und weite Pupillen. Muskelzuckungen und Krämpfe sind weitere Anzeichen. Bei tödlichen Vergiftungen ist eine allgemeine Lähmung erkennbar. Der Tod tritt im Kreislaufkollaps durch eine Lähmung der Atmung ein.

Maßnahmen: Sofortige Verabreichung von  medizinischer Kohle ist sehr wichtig. Danach muss eine ständige Kontrolle der lebenswichtigen Funktionen durchgeführt, der Notruf abgesetzt und der Kontakt mit einer Giftinformationszentrale hergestellt werden. Durch das oben angesprochene zentral bedingte Erbrechen werden relativ wenige Pflanzenteile aufgenommen. Deshalb ist die Sterblichkeit, trotz der ernsten Vorhersage, sehr gering.

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Copyright © 2007 Ralf Rebmann
Stand: 20. Dezember 2007

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