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Selentrioxid
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Selentrioxid

Synonyme: Selensäureanhydrid
Chemische Formel: SeO3
Molekulargewicht: 126.9
CAS-Nr.: 13768-86-0
UN-Nr.: 3283
EU-Nr.: 034-002-00-8
EINECS-Nr.: 237-385-1
Gefahrensymbole:
EU Einstufung: T
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 6.1, UN Zusatzgefahren: 8, UN Verpackungsgruppe: II
R-Sätze: 23/25-33
S-Sätze: (1/2-)20/21-28-45
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV als Se: - ppm; 0.02 mg/m3 (ACGIH 1993/94). MAK als Se: - ppm; 0.1 (E) mg/m3; III (1997)
Zersetzung < Siedepunkt bei: 180 °C
Schmelzpunkt: 118 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 3.6
Löslichkeit in Wasser: Sehr gut, reagiert

Eigenschaften: Das weiße bis gelbe, hygroskopische, kristalline Pulver ist brandfördernd. Beim Erhitzen zersetzt sich der Stoff und bildet dabei toxische Dämpfe (Selen). Das starke Oxidationsmittel reagiert mit reduzierenden / brennbaren Stoffen. In einer wässrigen Lösung ist der korrosive Stoff eine starke Säure und reagiert heftig mit Basen und Wasser. Es können sich explosions- oder zündfähige Gemische bilden. Viele Metalle werden in der Anwesenheit von Wasser angegriffen.

Symptomatik: Der Stoff kann oral, über eine Inhalation oder über die Haut (Kontaktgift!!) aufgenommen werden und ätzt die Haut, die Augen und die Atemwege. Eine Wirkung auf die Augen ist an einer Rötung, Schmerzen, geschwollenen Lidern und einem verschwommenen Blick zu erkennen. Auf der Haut kommt es zu einer Rötung und Schmerzen. Nach einer oralen Aufnahme zeigt der Patient Übelkeit, Halsschmerzen, Mattigkeit, Verwirrung und abdominelle Krämpfe. Es kann zu einem Abfall des Blutdrucks kommen. Inhalativ aufgenommen kommt es zu einem brennenden Gefühl, einem Husten, Halsschmerzen und einer Dyspnoe. Die Symptome können verzögert auftreten. Als schlimmste inhalatorische Folge kann ein toxisches Lungenödem auftreten. Dieses ist mit Kortison, auf jeden Fall auch präklinisch, zu therapieren. Bereits nach kurzen Einwirkungen können sich allergische Reaktionen der Augenlider darstellen. Ein wiederholter oder länger andauernder Kontakt kann eine Sensibilisierung auslösen. Nun sind auch Schädigungen der Lunge, der Leber, der Milz und der Nieren möglich. Es kann zu Beschwerden des Magen-Darm-Traktes, Reizungen des Nasen-Rachenraumes und einem lang anhaltendem Knoblauchgeruch kommen.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Es kann notwendig werden den Patienten zu beatmen. Bereits bei einem Verdacht auf ein toxisches Lungenödem erhält der Patient Kortison inhalativ und parenteral. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Das Auslösen von Erbrechen ist kontraindiziert. Zur Reduzierung der ätzenden Wirkung sollte der Patient ca. 300 ml Wasser zu trinken bekommen. Mit dieser Menge wird die Speiseröhre abgespült. Eine Verdünnung zur Änderung des pH-Wertes ist nicht möglich. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen.

Vorsichtsmaßnahmen: Offene Flammen und Funkenbildung ist zu vermeiden. Es darf nicht geraucht werden. Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss ein gasdichter Vollschutzanzug getragen werden.

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Stand: 02. November 2007

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