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Saxitoxin
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Saxitoxin

CAS-Nr.: 35554-08-6

LD50: oral: 9 µg/kg, inhalativ: 2,0 µg/kg

Vorkommen: Die Neurotoxine stammen aus giftigen Dinoflagellaten (Einzellern). Diese vermehren sich während der warmen Jahreszeiten stark und dienen den Schalentieren als Nahrung.

Aufnahmewege: Das Toxin kann inhalativ oder oral aufgenommen werden.

Wirkung: Das Toxin blockiert die Fortleitung von physiologische Reizen in den motorischen und sensiblen Nerven durch eine Hemmung des Natriumeinstroms in die Nervenfasern bei der Erregung.

Symptome: Die Patienten zeigen Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe und abdominelle Schmerzen. Zwischen dem Verzehr der Muscheln und dem Auftreten der Symptomatik vergehen im Mittel zwei Stunden. Es kommt zu einem Kribbeln und gesteigerter Schmerzempfindung um den Mund  und in den Extremitäten. Die Patienten sehen Doppelbilder, haben Sprachstörungen und können eine Lähmung der Atemmuskulatur bis zum Versagen der Atmung erleiden. Er hat einen Schwindel, Störungen in den Bewegungsabläufen, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen. Es kann eine vorübergehende Blindheit auftreten. Auch ein Frösteln oder ein Hitzegefühl sind erkennbar.

Wenn ein Patient die ersten 12 bis 18 Stunden überlebt, hat er eine gute Prognose. Die Muskelschwächen können Wochen anhalten.

Die Sterblichkeit kann sehr hoch sein und ist abhängig von der symptomatischen Therapie. Als Auslöser der tödlichen Vergiftung ist das respiratorische Versagen verantwortlich. Dies tritt meist innerhalb von einer bis zwölf Stunden auf.

Eine Statistik bei Vergiftungen durch Muscheln finden Sie hier.

Prognose: 8 % der Patienten versterben an einer Atemlähmung.

Tests: Der RIDASCREEN Saxitoxin Test wurde von der Firma R-Biopharm AG zum Nachweis von Saxitoxin in Muscheln entwickelt. Es ist also fraglich ob dieser Test auch bei biologischen Waffen Verwendung finden kann, da es sich hier um viel höhere Konzentrationen handelt. Bilder zu dem Test können Sie sich hier in einer pdf-Datei betrachten.

Maßnahmen: Der Patient erhält sofort medizinische Kohle in einer Dosierung von 1 g / kg Körpergewicht. Diese Maßnahme ist zwar nicht durch klinische Studien belegt, aber nach den allgemeinen Vergiftungsmechanismen und der Wirkweise der Kohle sinnvoll. Eine endotracheale Intubation mit anschließender tagelanger Beatmung kann notwendig werden. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch.

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Copyright © 2007 Ralf Rebmann
Stand: 21. Oktober 2007