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Brucellose
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Brucellose

Definition: Subakute septikämische Infektionskrankheit mit rezidivierendem wogenden Fieber.

Mikrobiologie: Die kleinen kokkoiden gramnegativen Stäbchen sind in allen vier nahe verwandten Brucellen. Dabei handelt es sich um Brucella abortus, Brucella suis, Brucella melitensis und Brucella canis.

Epidemiologie: Brucellosen sind weltweit verbreitet. Die Erregerreservoire sind Hunde (Brucella canis), Schweine (Brucella suis), Rinder (Brucella abortus) und Schafe und Ziegen (Brucella melitensis). Die Erreger werden ohne Symptome aus dem Urogenitaltrakt ausgeschieden. Sie können aber auch zu Aborten führen. Infektionen in Deutschland sind sehr selten. Die meisten Infektionen werden im Ausland erworben. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist unwahrscheinlich. Die Erreger werden durch den Kontakt mit infizierten Tieren, eventuell auch durch kontaminierte Milch oder Käse. In Schlachthöfen ist auch eine Aerosolinfektion möglich.

Inkubationszeit: Die Inkubationszeit liegt bei durchschnittlich 10 bis 21 Tagen. Sie kann unter Umständen aber auch bis zu 100 Tage andauern.

Symptome: Nach der Inkubationszeit treten zuerst Gliederschmerzen, Kopfschmerzen und wellenförmige Fieberschübe auf. Das allgemeine Befinden der Patienten ist dabei kaum beeinträchtigt, obwohl die Patienten ein Fieber bis 39,5°C aufweisen. Die Leber und die Milz sind stark angeschwollen. Bei einer Symptomatik seitens der Leber kann ein Ikterus zu erkennen sein.

Die Krankheit kann sich chronisch  manifestieren, wie Osteomyelitis, Befall der Gelenke, Pleuritis, Orchitis, Lymphadenitis, Endokarditis. Auch das ZNS und andere Organe können betroffen werden.

Differentialdiagnosen: Bei der dramatisch verlaufender Brucella-melitinensis-Infektion ist an Typhus, Miliartuberkulose, Mononukleose und Kala-Azar zu denken. 

Maßnahmen: Für den Rettungsdienst ist nur eine symptomatische Therapie möglich. In der Klinik werden Antibiotika eingesetzt. Vor der Einführung der Antibiotika lag die Letalität bei 1 bis 3 %. Die Therapie mit Doxycylin über 21 - 45 Tage scheint indiziert zu sein. Trotz allem kommt es zu Rezidiven.

Prophylaxe: Es existiert kein Impfstoff.

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Copyright © 2007 Ralf Rebmann
Stand: 21. Oktober 2007