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Neue Pilzvergiftungen
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Erblindung

Neue Pilzvergiftungen

Da nur die wenigsten Pilze auf ihre Toxizität überprüft worden sind, kommen immer wieder "neue" Giftpilze in Sicht. Auch ehemals gute Speisepilze lösen immer wieder Vergiftungen aus.

Eine ganz neue Vergiftung ist eine Erblindung nach dem Verzehr eines unbekannten Pilzes.

Folgende Pilze haben Vergiftungen verursacht:

Amanita smithiana: Der Pilz kann mit dem essbaren Ritterling (Tricholoma magnivelare) verwechselt werden. Nach einer Zeit von einer halben Stunde bis 13 Stunden kam es zu einem gastrointestinalen Pilzsyndrom mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Nach zwei bis fünf Tagen kommt es zu einem schweren Nierenversagen.

Maßnahmen: Jeder Patient ist in eine Klinik einzuweisen. Jeder Patient bekommt 1 g medizinische Kohle pro Kilogramm Körpergewicht. Es ist auf eine Ausgleichung des Wasser- und Elektrolythaushaltes zu achten. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung sollte vorgenommen werden.

Clitocybe acromelalga (Bamboo Mushroom): Der Pilz ist in Korea und Japan zu finden. Nach einer Pilzmahlzeit kommt es zu einer vier bis fünf Wochen anhaltenden Symptomatik. Die Patienten haben starke Schmerzen in den Fingern und in den Zehen. Zusätzlich kommt es zu einer Rotfärbung. Beruhigungsmittel zeigen keinen Effekt. Auch schwerste neurologische Effekte sind möglich. Es kann zu einer Schädigung des Rückenmarkes kommen. Krämpfe, Lähmungen und Schwellungen der Extremitäten sind zu beobachten. Eine Linderung der Symptomatik ist durch kaltes, fließendes Wasser zu erreichen. Analgetika zeigen oft keine Wirkung. In einzelnen Fällen waren die Patienten bereits nach acht Tagen wieder geheilt. In anderen Fällen kam es zur Gesundung erst nach fünf Monaten. Es sind Todesfälle durch Erschöpfung, Insomnia (Schlaflosigkeit, über längere Zeit (mindestens 1Monat) andauernde Schlafstörung mit ungenügender Schlafdauer, unzureichend erholsamem Schlaf und subjektivem Leidensdruck bzw. Beeinträchtigung der sozialen bzw. beruflichen Leistungsfähigkeit), Gewichtsverlust und durch sekundäre Infektionen sind bekannt.

Die Latenzzeit kann bis zu eine Woche betragen.

Toxine: Es wird vermutet, dass Aromelsäure (NMDA-Glutamat-Rezeptor-Antagonist) für die Schmerzen verantwortlich ist.

Maßnahmen: Jeder Patient ist in eine Klinik einzuweisen. Jeder Patient bekommt 1 g medizinische Kohle pro Kilogramm Körpergewicht. Es ist auf eine Ausgleichung des Wasser- und Elektrolythaushaltes zu achten. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung sollte vorgenommen werden.

Ramaria flavo-brunnescens: In Brasilien verstarben Rinder nach dem Verzehr des Pilzes. Informationen über Vergiftungen finden Sie hier:

Maßnahmen: Jeder Patient ist in eine Klinik einzuweisen. Jeder Patient bekommt 1 g medizinische Kohle pro Kilogramm Körpergewicht. Es ist auf eine Ausgleichung des Wasser- und Elektrolythaushaltes zu achten. Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung sollte vorgenommen werden.

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Copyright © 2007 Ralf Rebmann
Stand: 29. Oktober 2007

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