Home Nach oben

Herbstzeitlose
Zurück Home Weiter

Herbstzeitlose Bild01
Herbstzeitlose Bild02
Immergruen Bild01
Immergruen Bild02

Colchicum autumnale L.

Namen: Herbstzeitlose, Hahnenklöten, Hennegift, Herbstblume, Herbstlilie, Hundsblume, Hundshoden, Hundsknofel, Kuhditzen, Kuheuter, Läuseblume, Leichenblume, Michelsblume, Michelwurz, Nacktarsch, Nackte Hur, Nackte Jungfer, Ochsenpinsel, Teufelswurz, Wiesenlilie, Wiesensafran, Wilde Zwiebel, Winterhauch, Zeitlose.

Historie: Die Pflanze ist schon sehr lange als Mord- und Selbstmordmittel benutzt worden.

Beschreibung: Aus der bis zu 7 cm langen ausdauernden Knolle wächst die Pflanze auf eine Höhe von 12 – 20 cm. Die Blätter sind dunkelgrün und haben eine lanzettliche Form. Die zart rosa bis violetten Blüten treten ohne Laubblätter auf und können eine Höhe von 10 bis 20 cm erreichen. Die Samen befinden sich in einer braunen Fruchtkapsel. Die Fruchtkapsel ist von Mai – Juni zu sehen, die Blüten von September bis Oktober.

Vorkommen: Die Pflanze ist in Süd-, Mittel- und Westeuropa beheimatet. Sie kommt auf feuchten, lichten Waldungen und feuchten Wiesen massenhaft vor und wird im Gebirge bis in Höhen von 2000 m gefunden.

Wirkstoffe: Der höchste Giftstoffgehalt wird in der Blüte (bis zu 1,8 %) gefunden, die Samen enthalten ca. 0,5 %, die Knolle ca. 0,2 % und die Blätter 0,03 % . Der Gehalt schwankt im Verlauf des Jahres und steigt mit der Reifung des Samens. Er bleibt beim Trocknen erhalten. Das Zellteilungsgift wird auch zur Streckung von Drogen in der Szene verwendet.

Giftige Teile: Die ganze Pflanze ist sehr stark giftig.

Giftigkeit: Die Vergiftung mit der Pflanze ist nicht selten und kommt durch die Verwechslung der Knolle mit einer Zwiebel oder der Zubereitung der Blätter als Salat. Selbst durch die Milch von Ziegen und Schafen, die die Pflanze gefressen haben, sind Vergiftungen berichtet worden.

Wirkung: Die Vorhersage der Vergiftung ist sehr ernst, mit einer Sterblichkeit von 90 %. Die ersten Zeichen treten erst nach einem freien Intervall von 2 - 6 Stunden auf. Sie bestehen aus einem Brennen und Kratzen im Mund- und Rachenbereich, Übelkeit, Erbrechen, einer schweren Magenentzündung mit zum Teil schleimig-wässrigen und blutigen Durchfällen. Schluckbeschwerden, Temperaturabfall, Schweißausbrüche, heftiger Durst, Krämpfe, Pulsbeschleunigung, Blutdruckabfall, Kreislaufkollaps und Lähmungen sind weitere Zeichen. Nach einer Zeit von 12 - 24 Stunden treten die typischen Symptome der Vergiftung auf. Die schon vorher genannten, der Cholera ähnlichen, Durchfälle sind wieder vorhanden. Zusätzlich treten aufsteigende Lähmungen, blutiger Urin, Atem- und Kreislaufschwächen auf. Der Tod erfolgt durch eine Atemlähmung, meist innerhalb von 2 Tagen, bei voll erhaltenen Bewusstsein. Selbst nach einer vorübergehenden Besserung kann der Tod eintreten.

Eine verwandte Pflanze ist Catharanthus rosea (L.) G. Don, das Madagaskar-Immergrün, mit einer zehnmal so starken Zellteilungshemmung. Bei uns wird diese Pflanze gerne als Zier- und Topfpflanze gehalten.

Maßnahmen: Die Gabe von  medizinischer Kohle sollte schon bei dem Verdacht einer Vergiftung durchgeführt werden. Durch die lange Zeit bis zum Auftreten der Zeichen, werden diese Maßnahmen oft zu spät durchgeführt. Danach muss eine ständige Kontrolle der lebenswichtigen Funktionen durchgeführt und der Notruf abgesetzt, sowie eine Giftinformationszentrale benachrichtigt werden.

[Aronstab] [Besenginster] [Bilsenkraut] [Bittersuess] [Fingerhut] [Germer] [Hahnenfuss] [Herbstzeitlose] [Herkulesstaude] [Hundspetersilie] [Nachtschatten] [Rosmarienheide] [Schierling] [Schoellkraut] [Stechapfel] [Stechginster] [Tollkirsche] [Waldmeister] [Wasserschierling]
Senden Sie E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu dieser Website an:
Copyright © 2007 Ralf Rebmann
Stand: 20. Dezember 2007

Es kann keinerlei Haftung für Ansprüche übernommen werden, die aus diesem Internet-Auftritt erwachsen könnten.