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Quecksilbernitrat
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Quecksilbernitrat

Synonyme: Quecksilber(II)nitrat, Quecksilberpernitrat
Chemische Formel: Hg(NO3)2
Molekulargewicht: 324.66
CAS-Nr.: 10045-94-0
RTECS-Nr.: OW8225000
UN-Nr.: 1625
EU-Nr.: 080-002-00-6
EINECS-Nr.: 233-152-3
Gefahrensymbole:
Umweltgefahren: Schädlich für die Umwelt, vor allem für Wasserlebewesen. Anreicherung in der Nahrungskette des Menschen, vor allem in Wasserlebewesen. Die Substanz darf aufgrund ihrer Persistenz unter KEINEN Umständen in die Umwelt gelangen! Stark wassergefährdend (WGK 3). Starker Meeresschadstoff.
EU Einstufung: T+
UN Klassifizierung: UN Gefahrenklasse: 6.1, UN Verpackungsgruppe: II
R-Sätze: 26/27/28-33
S-Sätze: (1/2-)13-28-45
Arbeitsplatzgrenzwerte: TLV als Hg: - ppm; 0.1 mg/m3 (Hautresorptiv) (ACGIH 1993/94); MAK als Hg: - ppm; 0.01 (E) mg/m3; III; H; Sh (1997)
Schmelzpunkt: 79 °C
Relative Dichte (Wasser = 1): 4.3
Löslichkeit in Wasser: Gut

Eigenschaften: Die weißen Kristalle oder das weiße Pulver ist brandfördernd und hat einen charakteristischen Geruch. In Lösung greift der Stoff Metalle an. Quecksilbernitrat zersetzt sich beim Kontakt mit Licht und beim Erhitzen und bildet dabei sehr giftige Dämpfe (Quecksilber, Stickoxide). Quecksilbernitrat ist ein starkes Oxidationsmittel. Der Stoff reagiert heftig mit reduzierenden und brennbaren Stoffen, Acetylen, Alkohol, Phosphin, Schwefel und Petroleumkohlenwasserstoffen. Dabei besteht eine Feuer- und Explosionsgefahr.

Symptomatik: Bei einer inhalativen Aufnahme kommt es zu Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Husten und einer Dyspnoe. Quecksilbernitrat kann über die intakte Haut aufgenommen werden. Auf der Haut ist eine Rötung und Schmerzen zu erkennen. Bei einer Einwirkung auf die Augen entsteht ein verschwommener Blick, Verbrennungen und Schmerzen. Eine orale Aufnahme führt zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und abdominellen Schmerzen. Quecksilbernitrat hinterlässt einen metallischen Geschmack. Prinzipiell reizt der Stoff die Atemwege und die Haut und hat eine ätzende Wirkung auf die Augen. Auch bei einem kurzen Kontakt kann eine Schädigung der Nieren auftreten. Eine Exposition oberhalb des Arbeitsplatzgrenzwertes kann letal enden. Bei einer wiederholten oder chronischen Aufnahme können sich Nephrosen entwickeln.

Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen. Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Die betroffene Haut und Kleidung ist zuerst zu spülen. Erst nach der Spülung wird die Kleidung entfernt und dann die kontaminierte Haut erneut gespült. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu anästhesieren und sorgfältig zu spülen. Bei einer oralen Aufnahme erhält der Patient 1 Gramm medizinische Kohle pro Kilogramm Körpergewicht. In der Klinik kann als spezifisches Antidot Dimercaptopropansulfonat eingesetzt werden.

Vorsichtsmaßnahmen: Eine Ausbreitung des Staubes ist zu vermeiden. Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen. Beim Personenschutz muss ein gasdichter Vollschutzanzug getragen werden.

Anmerkung: In vielen Ländern der EU ist der als Pflanzenschutzmittel nur eingeschränkt zugelassen.

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Copyright © 2007 Ralf Rebmann
Stand: 02. November 2007

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