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Doxyderma 100
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Doxyderma 100

Wirkstoff: Doxycyclinmonohydrat

Stoff- oder Indikationsgruppe: Breitspektrum-Antibiotikum, Doxycyclinpräparat, Doxycyclin (Alpha-6-Desoxy-5-hydroxytetracyclin) gehört zur Gruppe der Tetracycline.

Arzneilich wirksame Bestandteile: 1 Tablette enthält 104,05 mg Doxycyclinmonohydrat, entsprechend 100 mg Doxycyclin; mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat, Poly-(o-carboxymethylstärke)-Natriumsalz

Anwendungsgebiete: Doxycyclin ist angezeigt bei Infektionen, die durch gegen Doxycyclin empfindliche Krankheitserreger verursacht sind; insbesondere bei

  • Infektionen der Atemwege und des HNO-Bereiches

  • akute Schübe chronischer Bronchitis

  • Sinusitis

  • Otitis media

  • Pneumonien durch Mykoplasmen, Rickettsien und Chlamydien

  • Infektionen des Urogenitaltrakts

  • Urethritis durch Chlamydien und Ureaplasma urealyticum

  • akute Prostatitis

  • unkomplizierte Gonorrhoe (insbesondere bei gleichzeitiger Chlamydieninfektion)

  • Infektionen der weiblichen Geschlechtsorgane

  • Syphilis bei Penicillin-Allergie

  • Harnwegsinfektionen nur bei nachgewiesener Empfindlichkeit der Erreger

  • Infektionen und andere Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts

  • Cholera

  • Yersinien- und Campylobacter-Infektionen

  • Shigellen bei Nachweis der Empfindlichkeit

  • Malabsorptions-Syndrome wie tropische Sprue und Morbus Whipple

  • Ambulante Therapie von Gallenwegsinfektionen

  • Hauterkrankungen, auch infizierte schwere Formen der Akne vulgaris und Rosacea

  • Chlamydien-Konjunktivitis und Trachom

  • Borreliosen wie Erythema chronicum migrans und Lyme-Disease

  • seltene Infektionen wie Brucellose, Ornithose, Bartonellose, Listeriose, Rickettsiose, Melioidose, Pest, Granuloma inguinale

Nachgewiesene Infektionen durch Staphylokokken, Streptokokken und Pneumokokken sollten mit Doxycyclin nicht behandelt werden, weil die Resistenzsituation ungünstig ist.

Gegenanzeigen: Doxycyclin darf nicht angewandt werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Tetracycline sowie bei schweren Funktionsstörungen der Leber.

An Kinder unter 8 Jahren sollte Doxycyclin nicht verabreicht werden, da es vor Abschluss der Dentitionsphase durch Ablagerung von Calcium-Orthophosphat-Komplexen zu bleibenden Zahnverfärbungen und Zahnschmelzdefekten kommen kann.

Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit: Während der Schwangerschaft besteht die erhöhte Gefahr von Leberschäden unter Tetracyclin-Einnahme. Während der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Säuglingen und Kindern bis zum 8. Lebensjahr darf Doxycyclin nur nach besonders strenger Indikation angewendet werden, da bei Feten vom 4. Monat an sowie bei Säuglingen und Kindern bis zum 8. Lebensjahr durch die Einlagerung von Doxycyclin Zahnverfärbungen, Schmelzdefekte und eine Verzögerung des Knochenwachstums auftreten können.

Nebenwirkungen:

Magen-Darm-Trakt: Während der Behandlung mit Doxycyclin können gastrointestinale Störungen auftreten in Form von Sodbrennen, Magendruck, Erbrechen, Meteorismus, Fettstühlen und leichten Diarrhöen. Die Einnahme der Substanz nach oder mit den Mahlzeiten kann diese unerwünschten Wirkungen zu einem gewissen Grad reduzieren; die Resorptionsquote wird dadurch nur unwesentlich beeinträchtigt. Weiter können selten auftreten: Mund- und Rachenschleimhautentzündungen, Heiserkeit, Schluckbeschwerden und vereinzelt schwarze Haarzunge. Beim Auftreten von schweren und anhaltenden Durchfällen während oder nach der Therapie sollte der Arzt verständigt werden, weil sich dahinter eine ernstzunehmende Darmerkrankung (pseudomembranöse Enterokolitis) verbergen kann, die sofort behandelt werden muss.

Nervensystem: Sehr selten wird eine intrakranielle Drucksteigerung (Pseudotumor cerebri) beobachtet, die nach Beendigung der Therapie reversibel ist. Sie äußert sich durch Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und möglicherweise durch ein Papillenödem.

Haut und Hautanhangsgebilde: Unter Sonnenbestrahlung kann es durch Lichtsensibilisierung zu phototoxischen Reaktionen der belichteten Hautareale kommen (mit Symptomen wie bei einem starken Sonnenbrand, z. B. Rötung, Schwellung, Blasenbildung, Verfärbung), sehr selten auch mit Beteiligung der Nägel (Nagelablösung und Verfärbung). Sonnenbaden im Freien oder in Solarien sollte daher während der Doxycyclin-Behandlung vermieden werden.

Blut und Blutkörperchen: In sehr seltenen Fällen können folgende Veränderungen im Blut ausgelöst werden, die reversibel sind: Leukopenien, Thrombozytopenien, Anämien, Leukozytosen, atypische Lymphozyten und toxische Granulationen der Granulozyten.

Leber und Pankreas: Bei Überdosierungen besteht die Gefahr von Leberschäden und einer Pankreatitis.

Überempfindlichkeitserscheinungen: Allergische Reaktionen unter Doxycyclin sind sehr selten beobachtet worden. Dazu gehören generalisierte Exantheme, Erytheme, Urticaria, Hautjucken, Erythema exsudativum multiforme, reversible örtliche Schwellungen der Haut, der Schleimhäute oder der Gelenke (Angioödem), Asthma, anaphylaktischer Schock, fixes Arzneimittelexanthem an den Genitalien und anderen Körperregionen und eine Serumkrankheit-ähnliche Reaktion mit Fieber, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen. Schwere akute Überempfindlichkeitserscheinungen sind möglich. Sie können sich äußern als: Gesichtsödem, Zungenschwellung, innere Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege, Herzjagen, Luftnot (Atemnot), Blutdruckabfall bis hin zu bedrohlichem Schock. Beim Auftreten dieser Erscheinungen ist unter Umständen sofortige ärztliche Hilfe erforderlich.

In seltenen Fällen ist im zeitlichen Zusammenhang mit einer Doxycyclin-Therapie über schwere Hauterscheinungen mit lebensbedrohlichen Allgemeinreaktionen (wie z. B. exfoliative Dermatitis, Lyell-Syndrom) berichtet worden. Ein Kausalzusammenhang ist bisher nicht bewiesen.

Innerhalb der Tetracyclin-Gruppe besteht eine komplette Kreuzallergie.

Sonstige Nebenwirkungen: Unter einer Therapie mit Doxycyclin kann es durch Selektion zu einer Candida-Besiedelung der Haut oder Schleimhäute (insbesondere des Genitaltraktes und der Mund- und Darmschleimhäute) kommen mit Symptomen wie Mund- und Rachenschleimhautentzündungen (Glossitis, Stomatitis), akute Entzündungen der äußeren Geschlechtsorgane und der Scheide bei der Frau (Vulvovaginitis) sowie Juckreiz in der Analgegend. 

Bei Verabreichung von Doxycyclin an Kinder unter 8 Jahren ist in seltenen Fällen eine irreversible Zahnverfärbung und Zahnschmelzschädigung sowie eine reversible Knochenwachstumsverzögerung beobachtet worden.

Reaktionsvermögen (Verkehrswarnhinweis): Vereinzelt ist über eine in der Regel vorübergehende Kurzsichtigkeit (Myopie) unter Einnahme von Tetracyclinen berichtet worden, die zu einer Beeinträchtigung der Sicherheit beim Steuern von Kraftfahrzeugen und beim Bedienen von Maschinen führen kann.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Die intestinale Resorption von Doxycyclin aus dem Magen-Darm-Trakt kann durch 2- oder 3wertige Kationen wie Aluminium, Calcium (Milch, Milchprodukte und calciumhaltige Fruchtsäfte) und Magnesium in Antazida oder durch Eisenpräparate sowie durch medizinische Aktivkohle und Colestyramin beeinträchtigt werden. Daher sollten derartige Arznei- oder Nahrungsmittel in einem zeitlichen Abstand von 2 bis 3 Stunden eingenommen werden.

Die Kombination einer potentiell nephrotoxischen Methoxyfluran-Narkose mit einer Doxycyclin-Therapie kann zum Nierenversagen führen.

Doxycyclin kann die Wirkung von Sulfonylharnstoffderivaten (oralen Antidiabetika) und Antikoagulantien vom Dicumarol-Typ verstärken. Bei kombinierter Verabreichung sollte eine Kontrolle der Blutzucker- bzw. der Gerinnungsparameter erfolgen und ggf. eine entsprechende Dosisreduktion dieser Arzneimittel vorgenommen werden.

Barbiturate und andere antikonvulsiv wirksame Pharmaka wie Carbamazepin, Diphenylhydantoin und  Primidon sowie chronischer Alkoholabusus können aufgrund einer Enzyminduktion in der Leber den Abbau von Doxycyclin beschleunigen, so dass unter üblicher Dosierung keine therapeutisch wirksamen Doxycyclin-Konzentrationen erreicht werden.

Durch gleichzeitige Anwendung von Doxycyclin und Cyclosporin A kann die toxische Wirkung des Immunsuppressivums erhöht werden.

Kurz vor, während oder nach einer Isotretinoin-Behandlung der Akne ist von einer Behandlung mit Doxycyclin Abstand zu nehmen, da beide Arzneimittel in seltenen Fällen reversible Drucksteigerungen in der Schädelhöhle (Pseudotumor cerebri) bewirken können.

Die gleichzeitige Anwendung von Theophyllin und Tetracyclinen kann das Vorkommen von Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt erhöhen.

Die gleichzeitige Einnahme von Doxycyclin und Betalaktam-Antibiotika sollte vermieden werden, da sie zu einer Verminderung der antibakteriellen Wirksamkeit führen kann.

Hinweis: Es ist nicht auszuschließen, dass unter der Therapie mit Doxycyclin in seltenen Fällen die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung von hormonellen Kontrazeptiva (,,Pille‘‘) in Frage gestellt sein kann. Es empfiehlt sich deshalb zusätzlich nicht-hormonelle empfängnisverhütende Maßnahmen anzuwenden.

Störung von Laboruntersuchungen: Der Nachweis von Harnzucker, -eiweiß und Urobilinogen sowie der Nachweis von Katecholaminen im Urin kann durch Einnahme von Tetracyclinen gestört werden.

Wichtigste Inkompatibilitäten: Doxycyclin kann mit 2- und 3wertigen Kationen Chelate bilden, die im Magen-Darm-Trakt nicht resorbiert werden.

Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben:

Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsrichtlinien:

Jugendliche und Erwachsene über 50 kg und unter 70 kg Körpergewicht nehmen am ersten Tag 2 Tabletten, entsprechend 200 mg Doxycyclin und an den folgenden Tagen je 1 Tablette, entsprechend 100 mg Doxycyclin, ein.

Bei schweren Erkrankungen bzw. bei Patienten mit mehr als 70 kg Körpergewicht werden über die gesamte Therapie 2 Tabletten täglich verabreicht (hierfür gibt es auch Präparate mit 200 mg Doxycyclin).

Zur Behandlung von Kindern unter 50 kg Körpergewicht (ab 8 Jahren: 4 mg/kg Körpergewicht am ersten und 2 mg/kg Körpergewicht an den folgenden Tagen) ist das Präparat wegen seiner Dosierungsstärke nicht geeignet.

Spezielle Dosierungsempfehlungen:

Akute gonorrhoische Urethritis des Mannes: täglich 200 mg Doxycyclin, entsprechend 2 Tabletten über 7 Tage.

Akute Gonokokken-Epididymitis: täglich 200 mg Doxycyclin, entsprechend 2 Tabletten über 10 Tage.

Akute Gonokokkeninfektion der Frau: täglich 200 mg Doxycyclin, entsprechend 2 Tabletten über mindestens 7 Tage. Der Behandlungserfolg bei einer Gonokokkeninfektion sollte durch eine kulturelle Kontrolle 3 –4 Tage nach Behandlungsende überprüft werden.

Syphilis (primäre und sekundäre Form bei Penicillinallergie): täglich 300 mg Doxycyclin, entsprechend 3 Tabletten (sie können mit einem Mal genommen werden) 15 Tage lang.

Hauterkrankungen, auch infizierte schwere Formen der Akne vulgaris und Rosacea: täglich 100 mg Doxycyclin, entsprechend 1 Tablette, in der Regel 7 – 21 Tage. Anschließend ist die tägliche Einnahme von 50 mg Doxycyclin (hierzu steht Doxyderma 50 zur Verfügung) als Erhaltungstherapie für weitere 2 bis 3 Wochen möglich. In Abhängigkeit vom klinischen Erfolg kann zur Akne-Therapie eine Langzeitbehandlung mit niedrigdosiertem Doxycyclin (50 mg täglich) über einen Zeitraum von bis zu 12 Wochen erfolgen.

Lyme Borreliose (Stadium I): täglich 200 mg Doxycyclin, entsprechend 2 Tabletten, 2 bis 3 Wochen lang (mindestens jedoch 14 Tage lang).

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist es im allgemeinen nicht erforderlich, die Doxycyclin-Dosis zu verringern.

Art und Dauer der Anwendung: Doxyderma 100 sollte entweder regelmäßig morgens mit dem Frühstück oder gleichzeitig zusammen mit einer anderen Mahlzeit mit reichlich Flüssigkeit (keine Milch) eingenommen werden. Die Einnahme während einer Mahlzeit kann die Häufigkeit von Magen-Darm-Störungen verringern.

Bei üblichen bakteriellen Infektionserkrankungen richtet sich die Behandlungsdauer nach dem Verlauf der Erkrankung. Normalerweise ist eine Behandlungsdauer von 5 – 21 Tagen ausreichend.

Falls bei nachgewiesener Empfindlichkeit Infektionen mit b-hämolysierenden Streptokokken behandelt werden, muss dies mindestens 10 Tage lang erfolgen, um Spätschäden (z. B. rheumatisches Fieber oder Glomerulonephritis) vorzubeugen.

Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel: Doxycyclin ist bei einmaliger oraler Aufnahme in mehrfachen therapeutischen Dosen nicht akut toxisch. Akute Doxycyclin-Intoxikationen sind in der Literatur bisher nicht beschrieben. Bei Überdosierung besteht jedoch die Gefahr von parenchymatösen Leber- und Nierenschädigungen sowie einer Pankreatitis.

Bei einer oralen Überdosis von Doxycyclin sollten die noch nicht resorbierten Anteile der Substanz durch Gabe von Antazida oder Calcium- und Magnesium-Salzen zu nicht resorbierbaren Chelatkomplexen gebunden werden. Nach sofortigem Absetzen der Therapie sind unter Umständen symptomatische Maßnahmen indiziert. Doxycyclin ist nicht ausreichend dialysabel, so dass eine Hämo- oder Peritonealdialyse wenig effektiv ist.

Pseudomembranöse Kolitis: Hier ist eine Beendigung der Therapie mit Doxyderma 100 in Abhängigkeit von der Indikation zu erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einzuleiten (z. B.

Vancomycin oral, 4mal 250 mg täglich bei Erwachsenen). Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, sind kontraindiziert.

Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Anaphylaxie): Hier muss die Behandlung mit Doxyderma 100 sofort abgebrochen werden und die üblichen entsprechenden Notfallmaßnahmen (z. B. Antihistaminika, Kortikosteroide, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) eingeleitet werden.

Pharmakologische Eigenschaften: Doxycyclin gehört in die Gruppe der Tetracycline. Doxycyclin wirkt in den erreichbaren Plasma- und Gewebekonzentrationen vorwiegend bakteriostatisch. Der Wirkungsmechanismus beruht auf einer Hemmung der ribosomalen Proteinsynthese, wobei sowohl extra- als auch intrazellulär gelagerte Erreger erfaßt werden. Die geringe Toxizität beruht vermutlich auf einer wesentlich höheren Affinität der bakteriellen Ribosomen zum Doxycyclin — im Vergleich zu den Ribosomen aus Säugetiergeweben. 

Das Wirkungsspektrum des Doxycyclin umfasst viele grampositive und gramnegative Bakterien einschließlich Anaerobiern und Sporenbildnern. Es unterscheidet sich nicht vom Wirkungsspektrum der übrigen Tetracycline.

Wirkungsspektrum der Tetracycline:

grampositive Erreger gramnegative Erreger
Staphylokokken Neisserien (N. meningitidis und N. gonorrhoeae)
Streptokokken unterschiedlicher serologischer Gruppen Strept. pneumoniae viele Enterobacteriaceae (z. B. E. coli, Citrobacter, Enterobacter, Klebsiella, Salmonella, Shigella)
Corynebacterium, Listeria monocytogenes Haemophilus influenzae und alle anderen Brucellaceae
Clostridien (außer C. difficile) Bacteroides (einige Species)
Propionibacterium Fusobacterium
Actinomyces Vibrio cholerae
Nocardia Yersinia, Treponema, Leptospira
Mykobakterien
Mykoplasmen
Ureaplasma
Chlamydien
Rickettsien

Doxycyclin ist weiterhin wirksam gegen: Bacillus anthracis, Campylobacter-Spezies, Haemophilus ducreyi, Bordetella pertussis, Francisella tularensis, Pasteurella-Arten und Borrelia burgdorferi.

Eine erhebliche, zum Teil erworbene Resistenz findet sich bei Staphylokokken, Enterokokken, B-Streptokokken, Pneumokokken, H. influenzae und Bacteroides fragilis.

Die Resistenzquoten weisen zeitliche und geographische Schwankungen auf. 

Proteus-Arten, Enterobacter aerogenes, Pseudomonas aeruginosa sowie Serratia- und Providencia-Spezies sind als primär resistent anzusehen.

Innerhalb der Gruppe der Tetracycline besteht weitgehend eine Kreuzresistenz.

Toxikologische Eigenschaften:

a) Akute Toxizität: Untersuchungen zur akuten Toxizität haben keine besondere Empfindlichkeit ergeben.

b) Chronische Toxizität: Untersuchungen an verschiedenen Tierspezies (Affe, Ratte, Hund, Hamster) mit einer Dauer bis zu einem Jahr zeigten keine signifikanten pathologischen Veränderungen. In den Untersuchungsgruppen mit sehr hohen Dosierungen traten Störungen im Gastrointestinaltrakt auf.

c) Mutagenes und tumorerzeugendendes Potential: Aus einer 18-Monats-Rattenstudie ergaben sich keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential. Doxycyclin wurde nicht angemessen bezüglich mutagener Wirkungen untersucht. Bisher durchgeführte In-vivo- und In-vitro-Tests verliefen negativ.

d) Reproduktionstoxizität: Teratologische Untersuchungen wurden an verschiedenen Tierspezies (Ratte, Maus, Affe, Kaninchen) durchgeführt. Es zeigten sich keine kongenitalen Missbildungen. Bei Feten vom 4. Monat an kann es durch Einlagerungen von Doxycyclin zu Zahnverfärbung, Schmelzdefekten und einer Verzögerung des Knochenwachstums kommen.

Pharmakokinetik: Nach oraler Applikation wird Doxycyclin aus dem oberen Teil des Dünndarms fast vollständig (> 90 % einer Dosis) resorbiert. Bereits nach 30 Minuten werden relevante Konzentrationen und nach 1 bis 2 Stunden die Spitzenkonzentrationen im Plasma erreicht. Nach Einnahme einer Einzeldosis in Höhe von 200 mg wurden Spitzenkonzentrationen in einem Bereich von 3 bis 5,3 mg/l ermittelt. Unter therapeutischen Bedingungen wird normalerweise am 1. Behandlungstag eine Dosis von 200 mg verabreicht und an den folgenden Tagen (in 24stündigem Abstand) Folgedosen in Höhe von 100 mg. Dadurch werden Steady-state-Konzentrationen schnell erreicht. Beim 200 mg/100 mg-Schema sind diese etwa so hoch wie nach Verabreichung einer 200 mg-Einzeldosis. Ähnlich hohe Konzentrationen erhält man nach einer einmaligen intravenösen Infusion einer 200 mg-Dosis.

Die Plasmahalbwertszeit beträgt beim gesunden Menschen ca. 16 ± 6 Stunden; sie kann bei eingeschränkter Nierenfunktion gering, bei Lebererkrankungen erheblich verlängert sein. Die Proteinbindung von Doxycyclin beträgt 80 – 90 %. Die Verteilung erfolgt rasch im gesamten Organismus, wobei die Penetration durch die entzündeten Meningen nur gering ist. Hohe Gewebekonzentrationen werden insbesondere in der Gallenblase und in der Leber erreicht. Das scheinbare Verteilungsvolumen des Doxycyclins beträgt etwa 0,75 l/kg. Doxycyclin wird im menschlichen Organismus nur zu einem geringen Anteil (10 % einer Dosis) metabolisiert. Die Exkretion erfolgt im wesentlichen in Form mikrobiologisch aktiver Substanz über den Darm (durch transintestinale Sekretion und über die Galle) und zu einem etwas geringeren Anteil über die Nieren. Innerhalb von 24 Stunden werden im Urin ca. 41 % (Bereich: 22 – 60 %) einer Doxycyclin-Dosis wiedergefunden. Auf Grund der pharmakokinetischen Besonderheiten ist die Halbwertszeit des Doxycyclins bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion nicht verlängert.

Bioverfügbarkeit: Eine im Jahr 1988 durchgeführte Bioverfügbarkeitsstudie an 18 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat:

  Testpräparat Referenzpräparat
maximale Plasmakonzentration (Cmax) (µg/ml): 4,78 ± 0,91 4,88 ± 1,12
Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (tmax) (h): 2,6 ± 0,6 2,8 ± 0,6
Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve    
(AUC 0 – 72) 87,58 ± 28,03 88,40 ± 27,45
(AUC 0 – ) 92,26 ± 32,41 92,41 ± 32,48

Angabe der Werte als Mittelwerte und Streubreite.

Sonstige Hinweise:

Schwangerschaft und Stillzeit: Doxycyclin ist plazentagängig und erscheint in der Muttermilch. Die Konzentration in der Muttermilch beträgt etwa 30 – 40 % der mütterlichen Plasmakonzentration. Während der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Säuglingen und Kindern bis zum 8. Lebensjahr dürfen Tetracycline nur bei vitaler Indikation angewendet werden, da bei Feten vom 4. Lebensmonat an, bei Säuglingen und Kindern bis zum 8. Lebensjahr durch die Einlagerung von Tetracyclinen Zahnverfärbungen, Schmelzdefekte und eine Verzögerung des Knochenwachstums auftreten können.

Reaktionsvermögen: Vereinzelt ist eine vorübergehende Myopie unter Einnahme von Tetracyclinen beobachtet worden.

Dauer der Haltbarkeit: Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre. Das Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.

 Darreichungsformen und Packungsgrößen: Originalpackungen mit 10 N 1 und 20 N 2 Tabletten, Unverkäufliches Muster mit 10 N 1 Tabletten

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Stand: 21. Oktober 2007

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