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Azudoxat Tabs
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Azudoxat® 100 Tabs, Tabletten zu 100 mg

Azudoxat® 200 Tabs, Tabletten zu 200 mg

Wirkstoff: Doxycyclinmonohydrat

Stoff- oder Indikationsgruppe: Breitspektrum-Antibiotikum, Doxycyclinpräparat; Doxycyclin (Alpha-6-Desoxy-5-hydroxytetracyclin) gehört zur Gruppe der Tetracycline.

Arzneilich wirksame Bestandteile nach Art und Menge:

Azudoxat® 100 Tabs: 1 Tablette enthält 104,1 mg Doxycyclin 1 H2O, entsprechend 100 mg Doxycyclin; Mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat, Poly(O-carboxymethyl)stärke,Natriumsalz, hochdisperses Siliciumdioxid

Azudoxat® 200 Tabs: 1 Tablette enthält 208,2 mg Doxycyclin 1 H2O, entsprechend 200 mg Doxycyclin; Mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat, Poly(O-carboxymethyl)stärke,Natriumsalz, hochdisperses Siliciumdioxid

Anwendungsgebiete: Doxycyclin ist angezeigt bei Infektionen, die durch gegen Doxycyclin empfindliche Krankheitserreger verursacht sind, insbesondere bei:

  • Infektionen der Atemwege und des HNO-Bereiches

  • akute Schübe chronischer Bronchitis

  • Sinusitis

  • Otitis media

  • Pneumonien durch Mykoplasmen, Rickettsien und Chlamydien

  • Infektionen des Urogenitaltraktes

  • Urethritis durch Chlamydien und Ureaplasma urealyticum

  • akute Prostatitis

  • unkomplizierte Gonorrhoe (insbesondere bei gleichzeitiger Chlamydieninfektion)

  • Infektionen der weiblichen Geschlechtsorgane

  • Syphilis bei Penicillin-Allergie

  • Harnwegsinfektionen (nur bei nachgewiesener Empfindlichkeit der Erreger)

  • Infektionen des Magen-Darm-Trakts

  • Cholera

  • Yersinien- oder Campylobacter-Infektionen

  • Shigellen-Infektion bei Nachweis der Empfindlichkeit

  • ambulanter Therapie von Gallenwegsinfektionen

  • Hauterkrankungen, auch infizierte schwere Formen der Akne vulgaris und Rosazea

  • Chlamydien-Konjunktivitis und Trachom

  • Borreliose (Erythema chronicum migrans oder Lyme-Disease)

  • seltenen Infektionen wie Brucellose, Ornithose, Bartonellose, Listeriose, Rickettsiose, Melioidose, Pest, Granuloma inguinale

  • anderen Erkrankungen

  • Malabsorptions-Syndrome wie tropische Sprue und Morbus Whipple.

Hinweis: Nachgewiesene Infektionen durch Staphylokokken, Streptokokken oder Pneumokokken sollten mit Doxycyclin nicht behandelt werden, weil die Resistenzsituation ungünstig ist.

Gegenanzeigen: Doxycyclin darf nicht angewendet werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Tetracycline oder gegen einen der sonstigen Bestandteile. An Kinder unter 8 Jahren sollte Doxycyclin nicht verabreicht werden, da es vor Abschluss der Dentitionsphase durch Ablagerung von Calcium-Orthophosphat-Komplexen zu bleibenden Zahnverfärbungen und Zahnschmelzdefekten kommen kann. Für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion gelten im allgemeinen keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen. Bei Patienten mit schweren Funktionsstörungen der Leber darf Doxycyclin nicht angewandt werden.

Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit:

Nebenwirkungen:

Magen-Darm-Trakt: Während der Behandlung mit Doxycyclin können gastrointestinale Störungen auftreten in Form von Sodbrennen, Magendruck, Erbrechen, Meteorismus, Fettstühlen und leichten Diarrhöen. Die Einnahme der Substanz nach oder mit den Mahlzeiten kann diese unerwünschten Wirkungen zu einem gewissen Grad reduzieren; die Resorptionsquote wird dadurch nur unwesentlich beeinträchtigt. Weiter können selten auftreten: Mund- und Rachenschleimhautentzündungen, Heiserkeit, Schluckbeschwerden und vereinzelt schwarze Haarzunge. In Einzelfällen entwickelt sich unter Doxycyclin-Therapie eine pseudomembranöse Enterokolitis.

Nervensystem: Sehr selten wird eine intrakranielle Drucksteigerung (Pseudotumor cerebri) beobachtet, die nach Beendigung der Therapie reversibel ist. Sie äußert sich durch Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und möglicherweise eine Sehstörung durch ein Papillenödem. 

Haut und Hautanhangsgebilde: Unter Sonnenbestrahlung kann es durch Lichtsensibilisierung zu phototoxischen Reaktionen der belichteten Hautareale kommen (mit Symptomen wie bei einem starken Sonnenbrand, z. B. Rötung, Schwellung, Blasenbildung, Verfärbung), sehr selten auch mit Beteiligung der Nägel (Nagelablösung und Verfärbung). Sonnenbaden im Freien oder in Solarien sollte daher während der Doxycyclin-Behandlung vermieden werden.

Blut und Blutkörperchen: In sehr seltenen Fällen können folgende Veränderungen im Blut ausgelöst werden, die reversibel sind: Leukozytopenien, Leukozytosen, Thrombozytopenie, Anämie, Lymphozytopenien, Lymphadenopathien, atypische Lymphozyten und toxische Granulationen der Granulozyten.

Leber und Pankreas: Bei Überdosierungen besteht die Gefahr von Leberschäden oder einer Pankreatitis. Während der Schwangerschaft besteht eine erhöhte Gefahr von Leberschäden unter Tetracyclin-Gabe.

Niere: Tetracycline können nephrotoxische Schäden verursachen oder eine schon vorher bestehende Nierenfunktionseinschränkung (erkennbar an einem Kreatinin- und Harnstoffanstieg im Serum) verschlimmern. Auch im Zusammenhang mit Doxycyclin-Gabe wurde in Einzelfällen über Nierenschädigungen, z. B. interstitielle Nephritis, akutes Nierenversagen und Anurie berichtet.

Überempfindlichkeitserscheinungen: Allergische Reaktionen unter Doxycyclin sind selten beobachtet worden. Dazu gehören generalisiertes Exanthem, Erythem, Urticaria, Hautjucken, Erythema exsudativum multiforme, reversible örtliche Schwellungen der Haut, der Schleimhäute oder der Gelenke (Angioödem), Asthma, anaphylaktischer Schock, fixes Arzneimittelexanthem an Genitalien und andern Körperregionen und eine Serumkrankheit-ähnliche Reaktion mit Fieber, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen. Schwere akute Überempfindlichkeitserscheinungen sind möglich. Sie können sich äußern als: Gesichtsödem, Zungenschwellung, innere Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege, Herzjagen, Luftnot (Atemnot), Blutdruckabfall bis hin zu bedrohlichem Schock und Herzstillstand. Beim Auftreten dieser Erscheinungen, die unter Umständen lebensbedrohlich sein können, ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich.

In seltenen Fällen ist im zeitlichen Zusammenhang mit einer Doxycyclin-Therapie über schwere Hauterscheinungen mit lebensbedrohlichen Allgemeinreaktionen (wie z. B. exfoliative Dermatitis, Lyell-Syndrom) berichtet worden.

Innerhalb der Tetracyclin-Gruppe besteht eine komplette Kreuzallergie.

Sonstige Nebenwirkungen: Unter einer Therapie mit Doxycyclin kann es durch Selektion zu einer Candida-Besiedelung der Haut oder Schleimhäute (insbesondere des Genitaltraktes und der Mund- und Darmschleimhäute) kommen, mit Symptomen wie Mund- und Rachenschleimhautentzündungen (Glossitis, Stomatitis), akuten Entzündungen der äußeren Geschlechtsorgane und der Scheide bei der Frau (Vulvovaginitis) sowie Pruritus ani.

Bei Verabreichung von Doxycyclin an Kinder unter 8 Jahren ist in seltenen Fällen eine irreversible Zahnverfärbung und Zahnschmelzschädigung sowie eine reversible Knochenwachstumsverzögerung beobachtet worden.

In seltenen Fällen sind auch Blutgerinnungsstörung und Hämaturie beobachtet worden.

In Einzelfällen ist im zeitlichen Zusammenhang mit einer Doxycyclin-Gabe über Paraesthesien, Tachykardien, Myalgien, Arthralgien, Unruhe und Angstzustände berichtet worden.

Nach oraler Einnahme von Doxycyclin wurde in einem Einzelfall über einen epileptischen Anfall berichtet — nach intravenöser Gabe ist diese Nebenwirkung in mehreren Fällen beschrieben worden.

Vereinzelt wurden Störung bzw. der Verlust der Geruchs- und Geschmacksempfindung beschrieben, welche nur in einigen Fällen und auch nur teilweise reversibel waren.

Besonderer Hinweis: Bei Langzeitanwendung (d. h. mehr als 21 Tage) sollten regelmäßig Blut-, Leber- und Nierenuntersuchungen durchgeführt werden.

Reaktionsvermögen (Verkehrswarnhinweis): Vereinzelt ist über eine in der Regel vorübergehende Myopie unter Einnahme von Tetracyclinen berichtet worden, die zu einer Beeinträchtigung der Sicherheit beim Steuern von Kraftfahrzeugen und beim Bedienen von Maschinen führen kann.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln:

Die Wirkung von Doxycyclin wird durch folgende Arzneimittel beeinflusst:

Die Resorption von Doxycyclin aus dem Magen-Darm-Trakt kann durch 2- oder 3wertige Kationen wie Aluminium, Calcium (Milch, Milchprodukte und Calcium-haltige Fruchtsäfte) und Magnesium in Antazida oder durch Eisenpräparate sowie durch medizinische Aktivkohle und Colestyramin beeinträchtigt werden. Daher sollten derartige Arznei- oder Nahrungsmittel in einem zeitlichen Abstand von 2 bis 3 Stunden eingenommen werden.

Das Antibiotikum Rifampicin, induzierende Stoffe aus der Klasse der Barbiturate und andere antikonvulsiv wirksame Pharmaka wie Carbamazepin, Diphenylhydantoin und Primidon sowie chronischer Alkoholabusus können aufgrund einer Enzyminduktion in der Leber den Abbau von Doxycyclin beschleunigen, so dass unter üblicher Dosierung keine therapeutisch wirksamen Doxycyclin-Konzentrationen erreicht werden.

Doxycyclin beeinflusst die Wirkung der folgenden Arzneimitteln:

Doxycyclin kann die Wirkung von Sulfonylharnstoffderivaten (oralen Antidiabetika) und Antikoagulantien vom Dicumarol-Typ verstärken. Bei kombinierter Verabreichung sollte eine Kontrolle der Blutzucker- bzw. der Gerinnungsparameter erfolgen und ggf. eine entsprechende Dosisreduktion dieser Arzneimittel vorgenommen werden.

Durch gleichzeitige Anwendung von Doxycyclin und Cyclosporin A kann die toxische Wirkung des Immunsuppressivums erhöht werden.

Sonstige Wechselwirkungen: Die Kombination einer potentiell nephrotoxischen

Kurz vor, während oder nach einer Isotretinoin-Behandlung der Akne ist von einer Behandlung mit Doxycyclin Abstand zu nehmen, da beide Arzneimittel in seltenen Fällen reversible Drucksteigerungen in der Schädelhöhle (Pseudotumor cerebri) bewirken können.

Die gleichzeitige Einnahme von Doxycyclin und Betalaktam-Antibiotika sollte vermieden werden, da sie zu einer Verminderung der antibakteriellen Wirksamkeit führen kann.

Die gleichzeitige Anwendung von Theophyllin und Tetracyclinen kann das Vorkommen von Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt erhöhen.

Hinweis: In selten Fällen kann unter der Therapie mit Doxycyclin die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung von hormonellen Kontrazeptiva (,,Pille‘‘) in Frage gestellt sein. Es empfiehlt sich deshalb, zusätzlich nichthormonelle empfängnisverhütende Maßnahmen anzuwenden.

Störung von Laboruntersuchungen: Der Nachweis von Zucker, Eiweiß, Urobilinogen und von Katecholaminen im Urin kann durch Einnahme von Tetracyclinen gestört werden.

Doxycyclin-Wechselwirkungen

Mittel

Folgewirkung Ursache
Aluminium, Calcium (auch Milch), Magnesium (z. B. in Antacida), Eisen, Colestyramin; med. Aktivkohle Abschwächung der Doxycyclin-Wirkung Durch Komplexbildung verringerte Resorption
Rifampicin, Barbiturate, Carbamazepin, Diphenylhydantoin, chron. Alkoholabusus Abschwächung der Doxycyclin-Wirkung Beschleunigter Abbau durch Enzyminduktion
Cumarinderivate, Sulfonylharnstoffe Verstärkung der gerinnungshemmenden bzw. blutzuckersenkenden Wirkung  
Ciclosporin A Toxische Wirkung von Ciclosporin A erhöht  
Methoxyfluran kann zum Nierenversagen führen  
Isotretinoin Risiko für Pseudotumor cerebri erhöht  
Penicilline, Cephalosporine (und andere Betalaktame) Abschwächung des Penicillin / Cephalosporin-Effektes  
Theophyllin Vorkommen von Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt erhöht  
orale Kontrazeptiva ("Pille") Sicherheit der Antikonzeptiva beeinträchtigt  
Zucker und Eiweiß im Harn, Urobilinogennachweis, Katecholamine Störung der qualitativen und quantitativen Bestimmung  

Wichtigste Inkompatibilitäten: Doxycyclin kann mit 2- und 3wertigen Kationen Chelate bilden, die im Magen-Darm-Trakt nicht resorbiert werden.

Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben:

Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsrichtlinien:

Azudoxat® 100 Tabs: Jugendliche über 50 kg Körpergewicht und Erwachsene unter 70 kg Körpergewicht nehmen am ersten Tag 2 Tabletten Azudoxat® 100 Tabs (entsprechend 200 mg Doxycyclin) und an den folgenden Tagen je 1 Tablette Azudoxat® 100 Tabs (entsprechend 100 mg Doxycyclin) ein. Erwachsene mit mehr als 70 kg Körpergewicht nehmen täglich 2 Tabletten Azudoxat® 100 Tabs ein (entsprechend 200 mg Doxycyclin). Hierfür gibt es auch Präparate mit 200 mg Doxycyclin.

Zur Behandlung von Kindern unter 50 kg Körpergewicht (ab 8 Jahren: 4 mg Doxycyclin pro kg Körpergewicht am ersten und 2 mg Doxycyclin pro kg Körpergewicht an den folgenden Tagen) ist das Präparat wegen seiner Dosierungsstärke nicht geeignet.

Azudoxat® 200 Tabs: Jugendliche über 50 kg Körpergewicht und Erwachsene unter 70 kg Körpergewicht nehmen am ersten Tag 1 Tablette Azudoxat® 200 Tabs (entsprechend 200 mg Doxycyclin) und an den folgenden Tagen 1/2 Tablette Azudoxat® 200 Tabs (entsprechend 100 mg Doxycyclin) ein. Hierfür stehen auch Präparate mit 100 mg Doxycyclin zur Verfügung. Erwachsene mit mehr als 70 kg Körpergewicht nehmen täglich 1 Tablette Azudoxat® 200 Tabs ein (entsprechend 200 mg Doxycyclin).

Zur Behandlung von Kindern unter 50 kg Körpergewicht (ab 8 Jahren: 4 mg Doxycyclin pro kg Körpergewicht am ersten und 2 mg Doxycyclin pro kg Körpergewicht an den folgenden Tagen) ist das Präparat wegen seiner Dosierungsstärke nicht geeignet.

Spezielle Dosierungsempfehlungen: 

akute gonorrhoische Urethritis des Mannes: täglich 1 Tablette Azudoxat® 200 Tabs oder 2 Tabletten Azudoxat® 100 Tabs über 7 Tage

akute Gonokokken-Epididymitis: täglich 1 Tablette Azudoxat® 200 Tabs oder 2 Tabletten Azudoxat® 100 Tabs über 10 Tage

akute Gonokokkeninfektion der Frau: täglich 1 Tablette Azudoxat® 200 Tabs oder 2 Tabletten Azudoxat® 100 Tabs über mindestens 7 Tage

Der Behandlungserfolg bei einer Gonokokkeninfektion sollte durch eine kulturelle Kontrolle 3 bis 4 Tage nach Behandlungsende überprüft werden.

Syphilis (primäre und sekundäre Form bei Penicillinallergie):

Hauterkrankungen, auch infizierte schwere Formen der Akne vulgaris und Rosazea: hier reichen in der Regel 100 mg täglich, entsprechend 1 Tablette Azudoxat® 100 Tabs über 7 – 21 Tage

Anschließend ist die tägliche Einnahme von 50 mg Doxycyclin (hierzu stehen spezielle Stärken zur Verfügung) als Erhaltungstherapie für weitere 2 bis 3 Wochen möglich. In Abhängigkeit vom klinischen Erfolg kann zur Akne-Therapie eine Langzeitbehandlung mit niedrigdosiertem Doxycyclin (50 mg täglich) über einen Zeitraum von bis zu 12 Wochen erfolgen.

Lyme-Borreliose (Stadium I): täglich 1 Tablette Azudoxat® 200 Tabs oder 2 Tabletten Azudoxat® 100 Tabs entsprechend 200 mg Doxycyclin täglich über 2 – 3 Wochen (mindestens jedoch über 14 Tage)

Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:

Art und Dauer der Anwendung: Azudoxat® 100 Tabs / Azudoxat® 200 Tabs sollte entweder regelmäßig morgens mit dem Frühstück oder gleichzeitig zusammen mit einer anderen Mahlzeit mit reichlich Flüssigkeit (keine Milch, Milchprodukte oder calciumhaltige Fruchtsäfte) oder in einem Glas Wasser (ca. 50 ml) aufgelöst eingenommen werden. Etwa 10 – 15 Minuten nach der Einnahme nochmals reichlich Flüssigkeit nachtrinken. Die Einnahme während einer Mahlzeit kann die Häufigkeit von Magen-Darm-Störungen verringern. Bei üblichen bakteriellen Infektionserkrankungen richtet sich die Behandlungsdauer nach dem Verlauf der Erkrankung. Normalerweise ist eine Behandlungsdauer von 5 – 21 Tagen ausreichend.

Falls bei nachgewiesener Empfindlichkeit Infektionen mit b-hämolysierenden Streptokokken behandelt werden, muss dies mindestens 10 Tage lang erfolgen, um Spätschäden (z. B. rheumatisches Fieber oder Glomerulonephritis) vorzubeugen.

Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel:

Bei einer oralen Überdosis von Doxycyclin sollten die noch nicht resorbierten Anteile der Substanz durch Gabe von Antazida, Magnesium- oder Calcium-Salzen zu nicht resorbierbaren

Nach sofortigem Absetzen der Therapie sind unter Umständen symptomatische Maßnahmen indiziert.

Doxycyclin ist nicht ausreichend dialysabel, so dass eine Hämo- oder Peritonaldialyse wenig effektiv ist.

Pseudomembranöse Kolitis: Hier ist eine Beendigung der Therapie mit Doxycyclin in Abhängigkeit von der Indikation zu erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einzuleiten (z. B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, sind kontraindiziert.

Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Anaphylaxis): Hier muss die Behandlung mit Doxycyclin sofort abgebrochen werden und die üblichen entsprechenden Notfallmaßnahmen (z. B. Antihistaminika, Kortikosteroide, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) müssen eingeleitet werden.

Pharmakologische Eigenschaften: Doxycyclin gehört in die Gruppe der Tetracycline. Doxycyclin wirkt in den erreichbaren Plasma- und Gewebekonzentrationen vorwiegend bakteriostatisch. Der Wirkungsmechanismus beruht auf einer Hemmung der ribosomalen Proteinsynthese, wobei sowohl extra- als auch intrazellulär gelagerte Erreger erfaßt werden. Die geringe Toxizität beruht vermutlich auf einer wesentlich höheren Affinität vom Doxycyclin zu bakteriellen Ribosomen — im Vergleich zu den Ribosomen aus Säugetiergeweben. Das Wirkungsspektrum des Doxycyclins unterscheidet sich nicht vom Wirkungsspektrum der übrigen Tetracycline. Das Wirkungsspektrum des Doxycyclins umfasst viele grampositive und gramnegative Bakterien einschließlich Anaerobiern und Sporenbildnern. Klinisch relevant sind insbesondere die Wirkungen von Tetracyclinen gegen intrazelluläre Keime (Mykoplasmen, Rickettsien, Chlamydien).

Tetracycline haben nur eine geringe Wirkung auf Mykobakterien.

Wirkungsspektrum der Tetracycline

grampositive Erreger gramnegative Erreger
Staphylokokken Neisserien (N. meningitidis und N. gonorrhoeae)
Streptokokken unterschiedlicher serologischer Gruppen, Strept. pneumoniae viele Enterobacteriaceae (z. B. E. coli, Citrobacter, Enterobacter, Klebsiella, Salmonella, Shigella)
Corynebacterium Haemophilus influenzae und alle anderen Brucellaceae
Listeria monocytogenes Bacteroides (einige Species)
Clostridien (außer C. difficile) Fusobacterium
Propionibacterium Vibrio cholerae
Actinomyces Yersinia, Treponema, Leptospira
Nocardia  
Mykobakterien
Mykoplasmen
Ureaplasma
Chlamydien
Rickettsien

Doxycyclin ist weiterhin wirksam gegen: Staphylokokken, Bacillus anthracis, Campylobacter-Spezies, Haemophilus ducreyi, Bordetella pertussis, Francisella tularensis, Pasteurella-Arten.

Eine erhebliche, zum Teil erworbene Resistenz findet sich bei: Staphylokokken, Enterokokken, B-Streptokokken, Pneumokokken, H. influenzae und Bacteroides fragilis. Die Resistenzquoten weisen zeitliche und geographische Schwankungen auf.

Proteus-Arten, Enterobacter aerogenes, Pseudomonas aeruginosa sowie Serratia- und Providencia-Spezies sind als primär resistent anzusehen.

Innerhalb der Gruppe der Tetracycline besteht weitgehend eine Kreuzresistenz.

Toxikologische Eigenschaften:

a) Akute Toxizität: Untersuchungen zur akuten Toxizität haben keine besondere Empfindlichkeit ergeben.

b) Chronische Toxizität: Untersuchungen an verschiedenen Tierspezies (Affe, Ratte, Hund, Hamster) mit einer Dauer bis zu einem Jahr zeigten keine signifikanten pathologischen Veränderungen. In den Untersuchungsgruppen mit sehr hohen Dosierungen traten Störungen im Gastrointestinaltrakt auf.

c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential:

d) Reproduktionstoxizität: Teratologische Untersuchungen wurden an verschiedenen Tierspezies (Ratte, Maus, Affe, Kaninchen) durchgeführt. Es zeigten sich keine kongenitalen Missbildungen. Bei Feten vom 4. Monat an kann es durch Einlagerungen von Doxycyclin zu Zahnverfärbung, Schmelzdefekten und einer Verzögerung des Knochenwachstums kommen.

Pharmakokinetik: Nach oraler Applikation wird Doxycyclin aus dem oberen Teil des Dünndarms fast vollständig (> 90 % einer Dosis) resorbiert. Bereits nach 30 Minuten werden relevante Konzentrationen und nach 1 bis 2 Stunden die Spitzenkonzentrationen im Plasma erreicht. Nach Einnahme einer Einzeldosis in Höhe von 200 mg wurden Spitzenkonzentrationen in einem Bereich von 3 bis 5,3 mg/l ermittelt. Unter therapeutischen Bedingungen wird normalerweise am 1. Behandlungstag eine Dosis von 200 mg verabreicht und an den folgenden Tagen (in 24stündigem Abstand) Folgedosen in Höhe von 100 mg. Dadurch werden Steady-state-Konzentrationen schnell erreicht. Beim 200 mg/100 mg-Schema sind diese etwa so hoch wie nach Verabreichung einer 200 mg-Einzeldosis.

Ähnlich hohe Konzentrationen erhält man nach einer einmaligen intravenösen Infusion einer 200 mg-Dosis.

Die Plasmahalbwertzeit beträgt beim gesunden Menschen ca. 16 ± 6 Stunden; sie kann bei eingeschränkter Nierenfunktion gering, bei Lebererkrankungen stärker verlängert sein. Die Proteinbindung von Doxycyclin beträgt 80 bis 90 %.

Die Verteilung erfolgt rasch im gesamten Organismus, wobei die Penetration in das ZNS, auch durch die entzündeten Meningen, relativ gering ist. Eine hohe Gallenkonzentration und gute Gewebediffusion werden insbesondere in der Leber, den Nieren, der Lunge, der Milz, den Knochen und den Genitalorganen erreicht. Das scheinbare Verteilungsvolumen des Doxycyclins beträgt etwa 0,75 l/kg.

Doxycyclin wird im menschlichen Organismus nur zu einem geringen Anteil ( 10 % einer Dosis) metabolisiert. Die Exkretion erfolgt im wesentlichen in Form mikrobiologisch aktiver Substanz über den Darm (durch transintestinale Sekretion und über die Galle) und zu einem gewissen Anteil (30 – 55 %) auch über die Nieren. Innerhalb von 24 Stunden werden im Urin ca. 41 % (Bereich: 22 – 60 %) einer Doxycyclin-Dosis wiedergefunden. Auf Grund der pharmakokinetischen Besonderheiten ist die Halbwertszeit des Doxycyclins bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion nicht bedeutsam verlängert.

Bioverfügbarkeit: Eine im Jahr 1988 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung von Azudoxat® 200 Tabs an 18 Probanden ergab sich im Vergleich zum Referenzpräparat:

Pharmakokinetische Parameter:

  Azudoxat® 200 Tabs Referenzpräparat
maximale Plasmakonzentration (Cmax) [µg/ml] 4,78 ±  0,91 4,88 ± 1,12
Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (tmax) [h] 2,6 ± 0,6 2,8 ± 0,6
Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC) [µg/ml·h] 87,58 ± 28,03 88,4 ± 27,45

Angabe der Werte als Mittelwerte und Streubreite.

Sonstige Hinweise:

Schwangerschaft und Stillzeit: Doxycyclin ist plazentagängig und erscheint in der Muttermilch. Die Konzentration in der Muttermilch beträgt etwa 30 – 40 % der mütterlichen Plasmakonzentration. Während der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Säuglingen und Kindern bis zum 8. Lebensjahr dürfen Tetracycline nur bei vitaler Indikation angewendet werden, da bei Feten vom 4. Lebensmonat an, bei Säuglingen und Kindern bis zum 8. Lebensjahr durch die Einlagerung von Tetracyclinen Zahnverfärbungen, Schmelzdefekte und eine Verzögerung des Knochenwachstums auftreten können.

Dauer der Haltbarkeit:

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt für

Azudoxat® 100 Tabs 3 Jahre

Azudoxat® 200 Tabs 3 Jahre

Das Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.

Darreichungsformen und Packungsgrößen:

Azudoxat® 100 Tabs: OP mit 10 Tabletten N 1, OP mit 20 Tabletten N 2

Azudoxat® 200 Tabs: OP mit 10 Tabletten N 1

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Stand: 21. Oktober 2007

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