Home Nach oben

Doxy-Diolan
Zurück Home Nach oben Weiter

Doxy 200, Kapseln

Doxy Komb, Kapseln

Doxy-Diolan® 100 mg, Filmtabletten

Doxy-Diolan® 200 mg, Filmtabletten

Wirkstoff: Doxycyclinhyclat

Stoff- oder Indikationsgruppe: Breitspektrum-Antibiotikum, Doxycyclinpräparat, Doxycyclin (Alpha-6-Desoxy-5-hydroxytetracyclin) gehört zur Gruppe der Tetracycline.

Arzneilich wirksamer Bestandteil:

Doxy 200: 1 Kapsel enthält 230,8 mg Doxycyclinhyclat ½ C2H5OH ½ H2O, entsprechend 200 mg Doxycyclin; Lactose, Magnesiumstearat, Macrogol, hochdisperses Siliciumdioxid, Hartgelatine-Kapsel: Farbstoffe E 127, E 132, E 171, E 172.

Doxy Komb: Kombinationspackung bestehend aus 1 Initial-Kapsel (dunkelblau) zu 230,8 mg Doxycyclinhyclat ½ C2H5OH ½ H2O, entsprechend 200 mg Doxycyclin und 6 Kapseln (zweifarbig) zu je 115,4 mg Doxycyclinhyclat ½ C2H5OH ½ H2O, entsprechend 100 mg Doxycyclin; Lactose, Magnesiumstearat, Macrogol, hochdisperses Siliciumdioxid, Hartgelatine-Kapsel: Farbstoffe E 127, E 132, E 171, E 172.

Doxy-Diolan® 100 mg: 1 Filmtablette enthält 115,4 mg Doxycyclinhyclat ½ C2H5OH ½ H2O, entsprechend 100 mg Doxycyclin; Gelatine, Maisstärke, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat, Talkum, hochdisperses Siliciumdioxid, wasserfreie Zitronensäure, Polyaminomethacrylat, Farbstoffe E 171, E 172, Triethylcitrat, Macrogol 6000, mikrokristalline Cellulose.

Doxy-Diolan® 200 mg: 1 Filmtablette enthält 230,8 mg Doxycyclinhyclat ½ C2H5OH ½ H2O, entsprechend 200 mg Doxycyclin; Gelatine, Maisstärke, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat, Talkum, hochdisperses Siliciumdioxid, wasserfreie Zitronensäure, Polyaminomethacrylat, Farbstoffe E 171, E 172, Triethylcitrat, Macrogol 6000, mikrokristalline Cellulose.

Anwendungsgebiete: Doxycyclin ist angezeigt bei Infektionen, die durch gegen Doxycyclin empfindliche Krankheitserreger verursacht sind, insbesondere bei

Infektionen der Atemwege und des HNO-Bereichs: akute Schübe chronischer Bronchitis, Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis), Mittelohrentzündung (Otitis media), bestimmte Formen der Lungenentzündung (Pneumonie) durch Mykoplasmen, Rickettsien oder Chlamydien.

Infektionen des Urogenitaltrakts: Harnröhrenentzündung (Urethritis) durch Chlamydien und Ureaplasma urealyticum, akute Entzündung der Vorsteherdrüse (Prostatitis), unkomplizierte Gonorrhoe (insbesondere bei gleichzeitiger Chlamydieninfektion), Infektionen der weiblichen Geschlechtsorgane, Syphilis bei Penicillinallergie, Harnwegsinfektionen (nur bei nachgewiesener Empfindlichkeit der Erreger).

Infektionen des Magen-Darm-Trakts: Cholera, Yersinien- oder Campylobacter-Infektionen, Shigellen-Infektion bei Nachweis der Empfindlichkeit.

Ambulanter Therapie von Gallenwegsinfektionen.

Hauterkrankungen, auch infizierte schwere Formen der Akne vulgaris und Rosacea.

durch Chlamydien verursachter Augenbindehautentzündung (Chlamydien-Konjunktivitis) und Trachom.

durch Borrelien verursachten Erkrankungen wie Erythema chronicum migrans und Lyme-Disease (vorwiegend durch Zeckenbisse ausgelöste Infektionen).

Seltenen Infektionen wie Brucellose, Ornithose, Bartonellose, Listeriose, Rickettsiose, Melioidose, Pest, Granuloma inguinale.

Anderen Erkrankungen: Malabsorptions-Syndrome (Erkrankungen, die mit Verdauungsstörungen einhergehen) wie tropische Sprue und Morbus Whipple.

Hinweis: Nachgewiesene Infektionen durch Staphylokokken, Streptokokken und Pneumokokken sollten mit Doxycyclin nicht behandelt werden, weil die Resistenzsituation ungünstig ist.

Gegenanzeigen: Doxycyclin darf bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Tetracycline oder einen der anderen Bestandteile sowie bei schweren Funktionsstörungen der Leber nicht angewandt werden.

An Kinder unter 8 Jahren sollte Doxycyclin nicht verabreicht werden, da es vor Abschluss der Dentitionsphase durch Ablagerung von Calcium-Orthophosphat-Komplexen zu bleibenden Zahnverfärbungen und Zahnschmelzdefekten kommen kann.

Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit: Während der Schwangerschaft besteht die erhöhte Gefahr von Leberschäden unter Tetracyclin-Einnahme. Während der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Säuglingen und Kindern bis zum 8. Lebensjahr darf Doxycyclin nur nach besonders strenger Indikation angewendet werden, da bei Feten vom 4. Monat an sowie bei Säuglingen und Kindern bis zum 8. Lebensjahr durch die Einlagerungen von Doxycyclin Zahnverfärbungen, Schmelzdefekte und eine Verzögerung des Knochenwachstums auftreten können.

Nebenwirkungen:

Magen-Darm-Trakt: Während der Behandlung mit Doxycyclin können gastrointestinale Störungen auftreten in Form von Sodbrennen, Magendruck, Erbrechen, Meteorismus, Fettstühlen und leichten Diarrhöen. Die Einnahme der Substanz nach oder mit den Mahlzeiten kann diese unerwünschten Wirkungen zu einem gewissen Grad reduzieren; die Resorptionsquote wird dadurch nur unwesentlich beeinträchtigt. Weiterhin können selten auftreten: Mund- und Rachenschleimhautentzündungen, Heiserkeit, Schluckbeschwerden und vereinzelt schwarze Haarzunge. In Einzelfällen entwickelt sich unter Doxycyclin-Therapie eine pseudomembranöse Enterokolitis.

Nervensystem: Sehr selten wird eine intrakranielle Drucksteigerung (Pseudotumor cerebri) beobachtet, die nach Beendigung der Therapie reversibel ist. Sie äußert sich durch Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und möglicherweise eine Sehstörung durch ein Papillenödem.

Haut und Hautanhangsgebilde: Unter Sonnenbestrahlung kann es durch Lichtsensibilisierung zu phototoxischen Reaktionen der belichteten Hautareale kommen (mit Symptomen wie bei einem starken Sonnenbrand, z. B. Rötung, Schwellung, Blasenbildung, Verfärbung), sehr selten auch mit Beteiligung der Nägel (Nagelablösung und Verfärbung). Sonnenbaden im Freien oder in Solarien sollte daher während der Doxycyclin-Behandlung vermieden werden.

Blut und Blutkörperchen: In sehr seltenen Fällen können folgende hämatologische Veränderungen ausgelöst werden, die reversibel sind: Leukozytopenien, Leukozytosen, Thrombozytopenie, Anämie, Lymphozytopenien, Lymphadenopathien, atypische Lymphozyten und toxische Granulationen der Granulozyten.

Leber und Pankreas: Bei Überdosierungen besteht die Gefahr von Leberschäden und einer Pankreatitis. Während der Schwangerschaft besteht eine erhöhte Gefahr von Leberschäden unter Tetracyclingabe.

Nieren: Tetracycline können nephrotoxische Schäden verursachen oder eine schon vorher bestehende Nierenfunktionseinschränkung (erkennbar an einem Kreatinin- und Harnstoffanstieg im Serum) verschlimmern.

Auch im Zusammenhang mit Doxycyclin-Gabe wurde in Einzelfällen über Nierenschädigungen, z. B. interstitielle Nephritis, akutes Nierenversagen und Anurie berichtet.

Überempfindlichkeitserscheinungen: Allergische Reaktionen unter Doxycyclin sind selten beobachtet worden. Dazu gehören generalisiertes Exanthem, Erythem, Urtikaria, Hautjucken, Erythema exsudativum multiforme, reversible örtliche Schwellung der Haut, der Schleimhäute oder der Gelenke (Angioödem), Asthma, anaphylaktischer Schock, fixes Arzneimittelexanthem an den Genitalien und anderen Körperregionen und eine Serumkrankheit-ähnliche Reaktion mit Fieber, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen.

Schwere akute Überempfindlichkeitserscheinungen sind möglich. Sie können sich äußern als: Gesichtsödem, Zungenschwellung, innere Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege, Herzjagen, Luftnot (Atemnot), Blutdruckabfall bis hin zu bedrohlichem Schock und Herzstillstand. Beim Auftreten dieser Erscheinungen , die unter Umständen lebensbedrohlich sein können, ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich.

In seltenen Fällen ist im zeitlichen Zusammenhang mit einer Doxycyclin-Therapie über schwere Hauterscheinungen mit lebensbedrohlichen Allgemeinreaktionen (wie z. B. exfoliative Dermatitis, Lyell-Syndrom) berichtet worden.

Innerhalb der Tetracyclin-Gruppe besteht eine komplette Kreuzallergie.

Sonstige Nebenwirkungen: Unter einer Therapie mit Doxycyclin kann es durch Selektion zu einer Candida-Besiedelung der Haut oder Schleimhäute (insbesondere des Genitaltrakts und der Mund- und Darmschleimhäute) kommen mit Symptomen wie Mund- und Rachenschleimhautentzündungen (Glossitis, Stomatitis), akuten Entzündungen der äußeren Geschlechtsorgane und der Scheide der Frau (Vulvovaginitis) sowie Juckreiz in der Analgegend (Pruritus ani).

Bei Verabreichung von Doxycyclin an Kinder unter 8 Jahren ist in seltenen Fällen eine irreversible Zahnverfärbung und Zahnschmelzschädigung sowie eine reversible Knochenwachstumsverzögerung beobachtet worden.

In seltenen Fällen sind auch Blutgerinnungsstörungen und Hämaturie beobachtet worden.

In Einzelfällen ist im zeitlichen Zusammenhang mit einer Doxycyclin-Gabe über Paraesthesien, Tachykardien, Myalgien, Arthralgien, Unruhe und Angstzustände berichtet worden.

Nach oraler Einnahme von Doxycyclin wurde in einem Einzelfall über einen epileptischen Anfall berichtet. Nach intravenöser Gabe ist diese Nebenwirkung in mehreren Fällen beschrieben worden.

Vereinzelt wurden Störung bzw. der Verlust der Geruchs- und Geschmacksempfindung beschrieben, welche nur in einigen Fällen und auch nur teilweise reversibel waren.

Besonderer Hinweis: Bei Langzeitanwendung (d. h. mehr als 21 Tage) sollten regelmäßig Blut-, Leber- und Nierenuntersuchungen durchgeführt werden.

Bei unsachgemäßer Einnahme (im Liegen) von Kapseln, die Doxycyclinhyclat enthalten, können Ösophagusulzerationen auftreten, weil die Kapseln an der Ösophagusschleimhaut festkleben und durch Hydrolyse lokal stark sauer reagierende Lösungen freigesetzt werden können.

Reaktionsvermögen (Verkehrswarnhinweis): Vereinzelt ist über eine in der Regel vorübergehende Kurzsichtigkeit (Myopie) unter Einnahme von Tetracyclinen berichtet worden, die zu einer Beeinträchtigung der Sicherheit beim Steuern von Kraftfahrzeugen und beim Bedienen von Maschinen führen kann.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Die Wirkung von Doxycyclin wird durch folgende Arzneimittel beeinflusst: Die Resorption von Doxycyclin aus dem Magen-Darm-Trakt kann durch 2- oder 3wertige Kationen wie Aluminium, Calcium (Milch, Milchprodukte und calciumhaltige Fruchtsäfte) und Magnesium in Antacida oder durch Eisenpräparate sowie durch medizinische Aktivkohle und Colestyramin beeinträchtigt werden. Daher sollten derartige Arznei- und Nahrungsmittel in einem zeitlichen Abstand von 2 – 3 Stunden eingenommen werden.

Das Antibiotikum Rifampicin, induzierende Stoffe aus der Klasse der Barbiturate und andere antikonvulsiv wirksame Pharmaka wie Carbamazepin, Diphenylhydantoin und Primidon sowie chronischer Alkoholabusus können aufgrund einer Enzyminduktion in der Leber den Abbau von Doxycyclin beschleunigen, so dass unter üblicher Dosierung keine therapeutisch wirksamen Doxycyclin-Konzentrationen erreicht werden.

Doxycyclin beeinflusst die Wirkung von folgenden Arzneimitteln:

Doxycyclin kann die Wirkung von Sulfonylharnstoffderivaten (orale Antidiabetika) und Antikoagulanzien vom Dicumarol-Typ verstärken. Bei kombinierter Verabreichung sollte eine Kontrolle der Blutzucker- bzw. Gerinnungsparameter erfolgen und gegebenenfalls eine entsprechende Dosisreduktion dieser Arzneimittel vorgenommen werden.

Durch gleichzeitige Anwendung von Doxycyclin und Ciclosporin A kann die toxische Wirkung des Immunsuppressivums erhöht werden.

Sonstige Wechselwirkungen: Die Kombination einer potentiell nephrotoxischen Methoxyfluran-Narkose mit einer Doxycyclin-Therapie kann zum Nierenversagen führen.

Kurz vor, während oder nach einer Isotretinoin-Behandlung der Akne ist von einer Behandlung mit Doxycyclin Abstand zu nehmen, da beide Arzneimittel in seltenen Fällen reversible Drucksteigerungen in der Schädelhöhle (Pseudotumor cerebri) bewirken können.

Die gleichzeitige Einnahme von Doxycyclin und Betalaktam-Antibiotika sollte vermieden werden, da sie zu einer Verminderung der antibakteriellen Wirksamkeit führen kann. Die gleichzeitige Anwendung von Theophyllin und Tetracyclinen kann das Vorkommen von Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt erhöhen.

Hinweis: In seltenen Fällen kann unter der Therapie mit Doxycyclin die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung von hormonellen Kontrazeptiva (,,Pille‘‘) in Frage gestellt sein. Es empfiehlt sich deshalb zusätzlich nichthormonelle empfängnisverhütende Maßnahmen anzuwenden.

Störungen von Laboruntersuchungen: Der Nachweis von Zucker, Eiweiß, Urobilinogen und Katecholaminen im Urin kann durch Einnahme von Tetracyclinen gestört werden.

Wichtigste Inkompatibilitäten: Doxycyclin kann mit 2- und 3wertigen Kationen Chelate bilden, die im Magen-Darm-Trakt nicht resorbiert werden.

Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben:

Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsrichtlinien:

Doxy 200: Jugendliche und Erwachsene über 50 kg und unter 70 kg Körpergewicht nehmen am ersten Tag 200 mg Doxycyclin und an den folgenden Tagen je 100 mg Doxycyclin ein. (Hierfür gibt es Präparate mit 100 mg Doxycyclin.) Bei schweren Erkrankungen bzw. bei Patienten mit mehr als 70 kg Körpergewicht werden über die gesamte Therapie täglich 200 mg Doxycyclin, entsprechend 1 Kapsel Doxy 200, verabreicht.

Doxy Komb: Jugendliche und Erwachsene über 50 kg und unter 70 kg Körpergewicht nehmen am ersten Tag die dunkelblaue Initial-Kapsel zu 200 mg Doxycyclin und an den folgenden Tagen je 1 zweifarbige Kapsel zu 100 mg Doxycyclin ein. Erwachsene mit mehr als 70 kg Körpergewicht nehmen am ersten Tag die dunkelblaue Initial-Kapsel zu 200 mg Doxycyclin und an den folgenden Tagen jeweils 2 zweifarbige Kapseln zu je 100 mg Doxycyclin ein.

Doxy-Diolan® 100 mg: Jugendliche und Erwachsene über 50 kg und unter 70 kg Körpergewicht nehmen am ersten Tag 200 mg Doxycyclin, entsprechend 2 Tabletten Doxy-Diolan® 100 mg und an den folgenden Tagen je 100 mg Doxycyclin, entsprechend 1 Tablette Doxy-Diolan® 100 mg ein.

Bei schweren Erkrankungen bzw. bei Patienten mit mehr als 70 kg Körpergewicht werden über die gesamte Therapie täglich 200 mg Doxycyclin, entsprechend 2 Tabletten Doxy-Diolan® 100 mg, verabreicht.

Doxy-Diolan® 200 mg: Jugendliche und Erwachsene über 50 kg und unter 70 kg Körpergewicht nehmen am ersten Tag 200 mg Doxycyclin und an den folgenden Tagen je 100 mg Doxycyclin ein. Bei schweren Erkrankungen bzw. bei Patienten mit mehr als 70 kg Körpergewicht werden über die gesamte Therapie täglich 200 mg Doxycyclin, entsprechend 1 Tablette Doxy-Diolan® 200 mg, verabreicht.

Zur Behandlung von Kindern unter 50 kg Körpergewicht (ab 8 Jahren: 4 mg/kg Körpergewicht am ersten und 2 mg/kg Körpergewicht an den folgenden Tagen) sind die Präparate wegen ihrer Dosierungsstärke nicht geeignet.

Spezielle Dosierungsempfehlungen: Bei diesen Dosierungen ist zu berücksichtigen, dass Doxy Komb die dunkelblaue Initial-Kapsel mit 200 mg Doxycyclin enthält, die zweifarbigen Kapseln enthalten jeweils 100 mg Doxycyclin.

Akute gonorrhoische Urethritis des Mannes: täglich 200 mg Doxycyclin über 7 Tage.

Akute Gonokokken-Epididymitis: täglich 200 mg Doxycyclin über 10 Tage.

Akute Gonokokkeninfektion der Frau: täglich 200 mg Doxycyclin über mindestens 7 Tage. Der Behandlungserfolg bei einer Gonokokkeninfektion sollte durch eine kulturelle Kontrolle 3 –4 Tage nach Behandlungsende überprüft werden.

Syphilis (primäre und sekundäre Form bei Penicillinallergie): täglich 300 mg Doxycyclin (sie können mit einem Mal eingenommen werden) 15 Tage lang.

Hauterkrankungen, auch infizierte schwere Formen der Akne vulgaris und Rosacea: täglich 100 mg Doxycyclin, in der Regel 7 – 21 Tage. Anschließend ist die tägliche Einnahme von 50 mg Doxycyclin (hierzu stehen spezielle Stärken zur Verfügung) als Erhaltungstherapie für weitere 2 – 3 Wochen möglich. In Abhängigkeit vom klinischen Erfolg kann zur Akne-Therapie eine Langzeitbehandlung mit niedrigdosiertem Doxycyclin (50 mg täglich) über einen Zeitraum von bis zu 12 Wochen erfolgen.

Lyme-Borreliose (Stadium I): täglich 200 mg Doxycyclin 2 –3 Wochen lang (mindestens jedoch 14 Tage). 

Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion: Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist es im allgemeinen nicht erforderlich, die Dosis von Doxycyclin zu verringern.

Art und Dauer der Anwendung:

Art der Anwendung: Die Kapseln sollten zur Vermeidung von Ösophagusulzera mit reichlich Flüssigkeit (keine Milch) sowie in aufrechter Position und nicht unmittelbar vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Die Filmtabletten sollten entweder regelmäßig morgens mit dem Frühstück oder gleichzeitig zusammen mit einer anderen Mahlzeit mit reichlich Flüssigkeit (keine Milch) eingenommen werden. Die Einnahme während einer Mahlzeit kann die Häufigkeit von Magen-Darm-Störungen verringern.

Dauer der Anwendung: Bei üblichen bakteriellen Infektionserkrankungen richtet sich die Behandlungsdauer nach dem Verlauf der Erkrankung. Normalerweise ist eine Behandlungsdauer von 5 – 21 Tagen ausreichend. Falls bei nachgewiesener Empfindlichkeit Infektionen mit b-hämolysierenden Streptokokken behandelt werden, muss dies mindestens 10 Tage lang erfolgen, um Spätschäden (z. B. rheumatisches Fieber oder Glomerulonephritis) vorzubeugen.

Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel: Doxycyclin ist bei einmaliger oraler Aufnahme in mehrfachen therapeutischen Dosen nicht akut toxisch. Akute Doxycyclin-Intoxikationen sind in der Literatur bisher nicht beschrieben. Bei Überdosierung besteht jedoch die Gefahr von parenchymatösen Leber- und Nierenschädigungen sowie einer Pankreatitis. Bei einer oralen Überdosis von Doxycyclin sollten die noch nicht resorbierten Anteile der Substanz durch Gabe von Antazida, Magnesium- oder Calcium-Salzen zu nicht resorbierbaren Chelatkomplexen gebunden werden. Nach sofortigem Absetzen der Therapie sind unter Umständen symptomatische Maßnahmen indiziert. Doxycyclin ist nicht ausreichend dialysabel, so dass eine Hämo- oder Peritonealdialyse wenig effektiv ist.

Pseudomembranöse Kolitis: Hier ist eine Beendigung der Therapie mit Doxycyclin in Abhängigkeit von der Indikation zu erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einzuleiten (z. B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, sind kontraindiziert.

Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Anaphylaxis): Hier muss die Behandlung mit Doxycyclin sofort abgebrochen werden und die üblichen entsprechenden Notfallmaßnahmen (z. B. Antihistaminika, Kortikosteroide, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) eingeleitet werden.

Pharmakologische Eigenschaften: Doxycyclin gehört in die Gruppe der Tetracycline. Doxycyclin wirkt in den erreichbaren Plasma- und Gewebekonzentrationen vorwiegend bakteriostatisch. Der Wirkungsmechanismus beruht auf einer Hemmung der ribosomalen Proteinsynthese, wobei sowohl extra- als auch intrazellulär gelagerte Erreger erfaßt werden. Die geringe Toxizität beruht vermutlich auf einer wesentlich höheren Affinität von Doxycyclin zu bakteriellen Ribosomen — im Vergleich zu den Ribosomen aus Säugetiergeweben. Das Wirkspektrum von Doxycyclin unterscheidet sich nicht vom Wirkungsspektrum der übrigen Tetracycline.

Das Wirkspektrum von Doxycyclin umfasst viele grampositive und gramnegative Bakterien einschließlich Anaerobiern und Sporenbildnern:

Grampositive Erreger: Streptokokken unterschiedlicher serologischer Gruppen, Corynebacterium, Listeria monocytogenes, Clostridien (außer C. difficile), Propionibacterium, Actinomyces, Nocardia.

Gramnegative Erreger: Neisserien (N. meningitidis und N. gonorrhoeae), viele Enterobacteriaceae (z. B. E. coli, Citrobacter, Klebsiella, Salmonella, Shigella); Brucellaceae, Bacteroides (einige Species), Fusobacterium, Vibrio cholerae, Yersinia, Treponema, Leptospira.

Andere Erreger: Mykoplasmen, Ureaplasma, Chlamydien, Rickettsien. Doxycyclin ist weiterhin wirksam gegen: Bacillus anthracis, Campylobacter-Spezies, Haemophilus ducreyi, Bordetella pertussis, Francisella tularensis, Pasteurella-Arten und Borrelia burgdorferi.

Eine erhebliche, zum Teil erworbene Resistenz findet sich bei Staphylokokken, Enterokokken, B-Streptokokken, Pneumokokken, H. influenzae und Bacteroides fragilis.

Die Resistenzquoten weisen zeitliche und geographische Schwankungen auf.

Proteus-Arten, Enterobacter aerogenes, Pseudomonas aeruginosa sowie Serratia- und Providencia-Spezies sind als primär resistent anzusehen.

Innerhalb der Gruppe der Tetracycline besteht weitgehend eine Kreuzresistenz.

Toxikologische Eigenschaften:

Akute Toxizität: Untersuchungen zur akuten Toxizität haben keine besondere Empfindlichkeit ergeben.

Chronische Toxizität: Untersuchungen an verschiedenen Tierspezies (Affe, Ratte, Hund, Hamster) mit einer Dauer bis zu einem Jahr zeigten keine signifikanten pathologischen Veränderungen. In den Untersuchungsgruppen mit sehr hohen Dosierungen traten Störungen im Gastrointestinaltrakt auf.

Mutagenes und tumorerzeugendes Potential: Aus einer 18-Monats-Rattenstudie ergaben sich keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential. Doxycyclin wurde nicht angemessen bezüglich mutagener Wirkungen untersucht. Bisher durchgeführte In-vivo- und In-vitro-Tests verliefen negativ.

Reproduktionstoxizität: Teratologische Untersuchungen wurden an verschiedenen Tierspezies (Ratte, Maus, Affe, Kaninchen) durchgeführt. Es zeigten sich keine kongenitalen Missbildungen. Bei Feten vom 4. Monat an kann es durch Einlagerungen von Doxycyclin zu Zahnverfärbungen, Schmelzdefekten und einer Verzögerung des Knochenwachstums kommen.

Pharmakokinetik: Nach oraler Applikation wird Doxycyclin aus dem oberen Teil des Dünndarms fast vollständig (< 90 % einer Dosis) resorbiert. Bereits nach 30 Minuten werden relevante Konzentrationen und nach 1 – 2 Stunden die Spitzenkonzentrationen im Plasma erreicht.

Nach Einnahme einer Einzeldosis in Höhe von 200 mg wurden Spitzenkonzentrationen in einem Bereich von 3 – 5,3 mg/l ermittelt. Unter therapeutischen Bedingungen wird normalerweise am 1. Behandlungstag eine Dosis von 200 mg verabreicht und an den folgenden Tagen (in 24stündigem Abstand) Einzeldosen in Höhe von jeweils 100 mg. Dadurch werden Steady-state-Konzentrationen schnell erreicht. Beim 200-mg-/100-mg-Schema sind diese etwa so hoch wie nach Verabreichung einer 200-mg-Einzeldosis. Ähnlich hohe Konzentrationen erhält man nach einer einmaligen intravenösen Infusion einer 200-mg-Dosis.

Die Plasmahalbwertzeit beträgt beim gesunden Menschen ca. 16 ± 6 Stunden; sie kann bei eingeschränkter Nierenfunktion gering, bei Lebererkrankungen stärker verlängert sein. Die Proteinbindung von Doxycyclin beträgt 80 – 90 %.

Die Verteilung erfolgt rasch im gesamten Organismus, wobei die Penetration in das ZNS, auch durch die entzündeten Meningen, relativ gering ist. Eine hohe Gallenkonzentration und eine gute Gewebediffusion werden insbesondere in der Leber, den Nieren, der Lunge, der Milz, den Knochen und den Genitalorganen erreicht. Das scheinbare Verteilungsvolumen des Doxycyclins beträgt etwa 0,75 l/kg.

Doxycyclin wird im menschlichen Organismus nur zu einem geringen Anteil ( 10 % einer Dosis) metabolisiert. Die Exkretion erfolgt im wesentlichen in Form mikrobiologisch aktiver Substanz über den Darm (durch transintestinale Sekretion und über die Galle) und zu einem gewissen Anteil (30 – 55 %) auch über die Nieren.

Innerhalb von 24 Stunden werden im Urin ca. 41 % (Bereich: 22 – 60 %) einer Doxycyclin-Dosis wiedergefunden. Auf Grund der pharmakokinetischen Besonderheiten ist die Halbwertzeit des Doxycyclins bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion nicht bedeutsam verlängert.

Bioverfügbarkeit:

Doxy Komb, Doxy 200: Eine im Jahr 1982 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung an 10 Probanden mit Doxy Komb (Kombinationspackung bestehend aus einer dunkelblauen Initial-Kapsel zu 200 mg Doxycyclin und 6 zweifarbigen Kapseln zu 100 mg Doxycyclin) ergab im Vergleich zum Referenzpräparat:

Auswertung 1. Studientag:

Parameter

Doxy Komb Referenzpräparat
maximale Plasmakonzentration Cmax in µg/ml 4,2 3,8
Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration tmax in h 2,6 2,4
Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve AUC in mg/ml x h 59,6 50,6

Auswertung 3. Studientag:

Parameter

Doxy Komb Referenzpräparat
maximale Plasmakonzentration Cmax in µg/ml 3,1 2,9
Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration tmax in h 2,2 2,0
Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve AUC in mg/ml x h 45,5 41,8

Angabe der Werte als Mittelwerte.

Doxy-Diolan® 100 mg/- 200 mg: Eine in den Jahren 1988/1989 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung an 16 Probanden mit Doxy-Diolan® 100 mg ergab im Vergleich zum Referenzpräparat:

Parameter

Doxy-Diolan® 100 mg Referenzpräparat
maximale Plasmakonzentration Cmax in mg/ml 1,57 ± 0,40 1,59 ± 0,38
Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration tmax in h 1,47 ± 0,55 1,66 ± 0,57
Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve AUC in µg/ml x h 29,3 ± 4,5 29,7 ± 4,4

Angabe der Werte als Mittelwert und Streubreite.

Sonstige Hinweise:

Schwangerschaft und Stillzeit: Doxycyclin ist plazentagängig und erscheint in der Muttermilch. Die Konzentration in der Muttermilch beträgt etwa 30 – 40 % der mütterlichen Plasmakonzentration. Während der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Säuglingen und Kindern bis zum 8. Lebensjahr dürfen Tetracycline nur bei vitaler Indikation angewendet werden, da bei Feten vom 4. Lebensmonat an sowie bei Säuglingen und Kindern bis zum 8. Lebensjahr durch die Einlagerung von Tetracyclinen Zahnverfärbungen, Schmelzdefekte und eine Verzögerung des Knochenwachstums auftreten können.

Dauer der Haltbarkeit: Doxy 200, Doxy Komb, Doxy-Diolan® 100 mg und Doxy-Diolan® 200 mg sind mindestens 4 Jahre haltbar.

Diese Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.

Darreichungsformen und Packungsgrößen:

Doxy 200: N 1 7 Kapseln

Doxy Komb: N 1 Kombinationspackung mit 7 Kapseln

Doxy-Diolan® 100 mg: N 1 10 Filmtabletten

Doxy-Diolan® 200 mg: N 1 10 Filmtabletten

[Azudoxat Tabs] [Azudoxat Tabletten] [Clinofug] [Doxy AbZ] [doxy 100 von ct] [doxy 200 von ct] [Doxy-Diolan] [doxy M 100 von ct] [doxy M 200 von ct] [Doxybiocin] [Doxycyclin Heumann] [Doxycyclin-ratiopharm] [Doxycyclin Stada Filmtabletten] [Doxycyclin Stada Tabs] [Doxycyclin-Heyl] [Doxyderma] [Doxyderma 100] [Doxy-HP] [Doxymerck] [Doxy-Wolff] [Doxy-Wolff Tabs] [Supracyclin]
Senden Sie E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu dieser Website an:
Copyright © 2007 Ralf Rebmann
Stand: 21. Oktober 2007

Es kann keinerlei Haftung für Ansprüche übernommen werden, die aus diesem Internet-Auftritt erwachsen könnten.