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Dexa-ratiopharm
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Dexa-ratiopharm® 4 mg Injektionsloesung

Dexa-ratiopharm® 8 mg Injektionsloesung

Dexa-ratiopharm® 40 mg Injektionsloesung

Dexa-ratiopharm® 100 mg Injektionsloesung

Wirkstoff: Dexamethasondihydrogenphosphat-Dinatriumsalz

Stoff- oder Indikationsgruppe: Fluorierte Glukokortikoide

Bestandteile:

Dexa-ratiopharm® 4 mg Injektionslösung: 1 Ampulle zu 1 ml enthält 4,37 mg Dexamethasondihydrogenphosphat-Dinatriumsalz (entsprechend 4 mg Dexamethasondihydrogenphosphat); Natriumedetat, Propylenglycol, Natriumchlorid, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke.

Dexa-ratiopharm® 8 mg Injektionslösung: 1 Ampulle zu 2 ml enthält 8,74 mg Dexamethasondihydrogenphosphat-Dinatriumsalz (entsprechend 8 mg Dexamethasondihydrogenphosphat); Natriumedetat, Propylenglycol, Natriumchlorid, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke.

Dexa-ratiopharm® 40 mg Injektionslösung: 1 Ampulle zu 5 ml enthält 43,72 mg Dexamethasondihydrogenphosphat-Dinatriumsalz (entsprechend 40 mg Dexamethasondihydrogenphosphat); Natriumedetat, Propylenglycol, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke.

Dexa-ratiopharm® 100 mg Injektionslösung: 1 Ampulle zu 10 ml enthält 109,3 mg Dexamethasondihydrogenphosphat-Dinatriumsalz (entsprechend 100 mg Dexamethasondihydrogenphosphat); Natriumedetat, Propylenglycol, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke.

Anwendungsgebiete:

Dexa-ratiopharm® 4/8 mg Injektionslösung: Systemische Anwendung

  • Hirnödem, ausgelöst durch Hirntumor, Schädel-Hirn-Trauma
  • schwere allergische und anaphylaktische Reaktionen (nach primärer Adrenalininjektion)
  • Status asthmaticus
  • parenterale Anfangsbehandlung ausgedehnter akuter schwerer Hautkrankheiten (Erythrodermie, Pemphigus vulgaris, akute Ekzeme)
  • schwere Infektionskrankheiten, toxische Zustände (Typhus); nur neben entsprechender antiinfektiöser Therapie

Lokale Therapie

Intraartikuläre Injektionen:

  • persistierende Entzündung in einem oder wenigen Gelenken nach Allgemeinbehandlung von chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen
  • aktivierte Arthrose
  • akute Formen der Periarthropathia humeroscapularis

Infiltrationstherapie (strenge Indikationsstellung):

  • nichtbakterielle Tendovaginitis und Bursitis
  • Periarthropathien
  • Insertionstendopathien

Ophthalmologie:

  • subkonjunktivale Anwendung bei nichtinfektiöser Keratokonjunktivitis, Skleritis, Iridozyklitis, Uveitis (nur Dexa-ratiopharm® 4 mg Injektionslösung)

Dexa-ratiopharm® 40/100 mg Injektionslösung

  • Hirnödem, ausgelöst durch Hirntumor, Schädel-Hirn-Trauma
  • schwere allergische und anaphylaktische Reaktionen (nach primärer Adrenalininjektion)
  • Status asthmaticus
  • parenterale Anfangsbehandlung ausgedehnter akuter schwerer Hautkrankheiten (Erythrodermie, Pemphigus vulgaris, akute Ekzeme)
  • schwere Infektionskrankheiten, toxische Zustände (Typhus); nur neben entsprechender antiinfektiöser Therapie

Gegenanzeigen: Diese Arzneimittel dürfen nicht angewendet werden bei:

  • bekannter Überempfindlichkeit gegen Dexamethason oder einen der sonstigen Bestandteile

Für eine kurzfristige Anwendung bei vitaler Indikation gibt es keine Gegenanzeigen. Es muss der zu erwartende therapeutische Erfolg gegen die möglichen unerwünschten Wirkungen abgewogen werden.

Bei längerdauernder Therapie gelten folgende Kontraindikationen:

  • Magen-Darm-Ulzera
  • schwere Osteoporose
  • psychiatrische Anamnese
  • akute Virusinfektionen (Varizellen/Herpes zoster, Herpes simplex )
  • HBsAG-positive chronisch-aktive Hepatitis
  • ca. 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen
  • systemische Mykosen und Parasitosen
  • Poliomyelitis
  • Lymphadenitis nach BCG-Impfung
  • Eng- und Weitwinkelglaukom

Die intraartikuläre Injektion von Dexa-ratiopharm® 4 mg Injektionslösung bzw. Dexa-ratiopharm® 8 mg Injektionslösung ist kontraindiziert bei:

  • Infektionen innerhalb oder in unmittelbarer Nähe des zu behandelnden Gelenks
  • bakteriellen Gelenkentzündungen
  • Instabilität des zu behandelnden Gelenks
  • Blutungsneigung (spontan oder durch gerinnungshemmende Arzneimittel)
  • periartikuläre Kalzifikation
  • nicht vaskularisierter Knochennekrose
  • Sehnenruptur
  • Charcot-Gelenk

Die subkonjunktivale Anwendung von Dexa-ratiopharm® 4 mg Injektionslösung ist kontraindiziert bei virus-, bakterien- und pilzbedingten Augenerkrankungen sowie Verletzungen und ulzerösen Prozessen der Hornhaut des Auges.

Hinweise: Da Dexa-ratiopharm® 4/8/40/100 mg Injektionslösung in sehr seltenen Fällen, besonders bei Patienten mit Neigung zu Allergien (z. B. bei Asthma bronchiale) allergische Reaktionen bis zum anaphylaktischen Schock auslösen kann, sollte die Bereitschaft zur Notfallbehandlung (z. B. Adrenalin, Infusion, Beatmung) gegeben sein. Bei bestehenden Infektionskrankheiten dürfen diese Arzneimittel nur unter gleichzeitiger spezifischer antiinfektiöser Therapie angewendet werden, bei Tuberkulose in der Anamnese (Reaktivierung) darf die Anwendung nur unter Tuberkulostatika-Schutz erfolgen.

Während der Anwendung von Dexa-ratiopharm® 4/8/40/100 mg Injektionslösung ist bei Diabetikern ein eventuell erhöhter Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika zu berücksichtigen. Eine Kontrolle der Blutzuckerwerte ist aus diesem Grund empfehlenswert.

Während der Behandlung mit diesen Arzneimitteln ist bei Patienten mit schwer einstellbarem Bluthochdruck eine regelmäßige Blutdruckkontrolle erforderlich. Die Anwendung von Dexa-ratiopharm® 4/8/40/100 mg Injektionslösung im Wachstumsalter erfordert eine sehr strenge Indikationsstellung. Bei älteren Patienten sollte die Anwendung nur unter besonderer Nutzen/Risiko-Abwägung erfolgen (Osteoporose-Risiko erhöht). Die intramuskuläre Applikation von diesen Arzneimitteln sollte aus folgenden Gründen nur noch ausnahmsweise erfolgen:

  • lokale Unverträglichkeit und Gewebsschwund (Fettgewebs- und Muskelatrophie) sind möglich
  • Unsicherheit in der Dosierung: initial Dosisüberschuss, später ungenügende Wirkung
  • Diskrepanz zwischen Dauer des erwünschten therapeutischen Effektes und der Hemmwirkung auf die Hypothalamus-Hypophysen-NNR-Achse

Die intraartikuläre Gabe von Glukokortikoiden erhöht substanzimmanent die Gefahr einer Gelenkinfektion. Die längerfristige und wiederholte Anwendung von Glukokortikoiden in gewichttragenden Gelenken kann zu einer Verschlimmerung der verschleißbedingten Veränderungen im Gelenk führen. Ursache dafür ist möglicherweise eine Überbeanspruchung des betroffenen Gelenks nach Rückgang der Schmerzen oder anderer Symptome.

Anwendung in Schwangerschaft und in Stillzeit: Während der Schwangerschaft, besonders in den ersten 3 Monaten, soll die Anwendung nur nach sorgfältiger Nutzen/Risikoabwägung erfolgen. Bei der Anwendung am Menschen hat sich bisher kein Verdacht auf Fruchtschädigungen ergeben. Der Tierversuch erbrachte jedoch Hinweise auf Fehlbildungen und andere embryotoxische Wirkungen. Diese scheinen für den Menschen ohne Bedeutung zu sein. Bei Langzeittherapie sind intrauterine Wachstumsstörungen nicht auszuschließen. Bei einer Behandlung zum Ende der Schwangerschaft besteht für den Fetus die Gefahr einer Atrophie der Nebennierenrinde, die eine ausschleichende Substitutionstherapie beim Neugeborenen erforderlich machen kann. Glukokortikoide gehen in die Muttermilch über. Bei Anwendung höherer Dosen oder bei einer Langzeittherapie sollte daher abgestillt werden.

Nebenwirkungen: Die Gefahr unerwünschter Wirkungen bei kurzfristiger Anwendung ist gering, eine Ausnahme stellt die parenterale hochdosierte Therapie dar, bei der auch bei kurzfristiger Gabe mit der klinischen Manifestation von Infektionen gerechnet werden muss. Bei längerer Anwendung sind unerwünschte Wirkungen in unterschiedlicher Ausprägung regelmäßig zu erwarten.

Elektrolyte, Stoffwechsel, Endokrinium: Die größten Risiken der Langzeittherapie sind die adrenale Suppression und die Induktion einer Cushing-ähnlichen Symptomatik (Vollmondgesicht, Stammfettsucht). Dexamethason unterdrückt die ACTH- und CRF-Sekretion bis zu 72 Std. in Abhängigkeit von der Dauer der Therapie, dem Anwendungsmodus und der Höhe der Dosis.

Weiterhin können auftreten:

  • Wachstumsverzögerung bei Kindern
  • Störung der Sexualhormonsekretion (Amenorrhoe, Hirsutismus, Impotenz)
  • verminderte Glukosetoleranz, Diabetes mellitus
  • Natriumretention mit Ödembildung, vermehrte Kaliumausscheidung (cave: Rhythmusstörungen!)

Haut: Striae rubrae, Atrophie, Petechien, Ekchymosen, Steroidakne, verzögerte Wundheilung, periorale Dermatitis

Muskel und Skelett: Muskelatrophie, Osteoporose (auch kurzzeitige Anwendung niedriger Dosen kann Knochenverlust bewirken), aseptische Knochennekrosen (Kopf des Oberarm- und Unterschenkelknochens)

Psyche: Depressionen, Gereiztheit, Euphorie, Appetit- und Antriebssteigerung, Pseudotumor cerebri, Manifestation einer latenten Epilepsie

Gastrointestinaltrakt: Magen-Darm-Ulzera, gastrointestinale Blutungen, Pankreatitis

Kreislauf: Hypertonie, Erhöhung des Arteriosklerose und Thromboserisikos, Gefäßentzündungen (Vaskulitis, auch als Entzugssyndrom nach Langzeitanwendung)

Blut, Immunsystem: Mäßige Leukozytose, Lymphopenie, Eosinopenie, Polyglobulie, Schwächung der Immunabwehr, Maskierung von Infektionen

Augen: Katarakt, Glaukom. Bei subkonjunktivaler Anwendung (von Dexa-ratiopharm® 4 mg Injektionslösung) zusätzlich Herpes-simplex-Keratitis, Perforation der Cornea bei bestehender Keratitis, Candida-albicans-Mykose, Aggravation bakterieller Hornhautinfektionen, Ptosis, Mydriasis, Chemosis, iatrogene Skleraperforation, selten reversibler Exophthalmus

Lokale Anwendung: Bei der intramuskulären bzw. intraartikulären Injektion können lokale Reizungen und Unverträglichkeitsreaktionen (Hitzegefühl, Brennen, länger anhaltende Schmerzen) auftreten. Die Entwicklung von Gewebsschwund (Atrophie) an der Haut und dem Unterhautfettgewebe an der Injektionsstelle kann nicht ausgeschlossen werden, wenn Dexa-ratiopharm® 4/8 mg Injektionslösung nicht sorgfältig in die Gelenkhöhle injiziert wird.

Hinweise: Bei hochdosierter, rascher intravenöser Injektion kann es zu kurzfristigen, harmlosen Hautsensationen in Form von Kribbeln, Brennen und Jucken (besonders im Genital- und Perianalbereich) kommen. Aufgrund des Gehaltes an Propylenglycol ist eine lokale Reizung und Sensibilisierung bei subkonjunktivaler oder intramuskulärer Injektion möglich.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Bei gleichzeitiger Anwendung von Salizylaten, Indometacin und anderen nichtsteroidalen Antiphlogistika kann die Gefahr gastrointestinaler Ulzerationen und Blutungen erhöht sein. Die blutzuckersenkende Wirkung von oralen Antidiabetika und Insulin wird vermindert. Enzyminduktoren, z. B. Barbiturate, Phenytoin, Primidon, Rifampicin vermindern die Glukokortikoidwirkung. Orale Antikoagulantien (Cumarinderivate) werden in ihrer Wirkung abgeschwächt; bei gleichzeitiger Anwendung ist eine Dosisanpassung der Antikoagulantien erforderlich. Estrogene (z. B. Ovulationshemmer) können die klinische Wirkung von Dexamethason verstärken. Eine zusätzliche Augeninnendrucksteigerung bei gleichzeitiger Anwendung von Dexa-ratiopharm® 4/8/40/100 mg Injektionslösung und Atropin sowie anderen Anticholinergika ist nicht ausgeschlossen. Herzwirksame Glykoside können durch Kaliummangel in ihrer Wirkung verstärkt werden. Bei gleichzeitiger Anwendung von Saluretika kommt es zu einer zusätzlichen Kaliumausscheidung. Auch durch Laxanzien kann der Kaliumverlust verstärkt werden. Durch Kortikosteroide ist bei gleichzeitiger Einnahme von Praziquantel ein Abfall der Praziquantelkonzentration im Blut möglich. Bei gleichzeitiger Gabe von ACE-Hemmstoffen kann das Risiko des Auftretens von Blutbildveränderungen erhöht sein. Bei gleichzeitiger Gabe von Chloroquin, Hydroxychloroquin oder Mefloquin besteht ein erhöhtes Risiko des Auftretens von Myopathien und Kardiomyopathien. Die Wirkung von Somatropin kann bei Langzeitgabe vermindert sein. Der TSH-Anstieg bei Gabe von Protirelin kann reduziert sein.

Warnhinweise: Mit einer Suppression der körpereigenen Glukokortikoidproduktion muss besonders gerechnet werden, wenn

  • hohe Dosen über längere Zeit gegeben werden,
  • die Gabe nicht morgens oder alternierend erfolgt.

Auf diese Art behandelte Patienten sind in Streßsituationen sowohl unter der Therapie, als auch noch Monate danach besonders gefährdet, da sie keine ausreichende eigene Glukokortikoidproduktion mehr aufweisen. Sie können in einen Krankheitszustand geraten, der dem Bild der Addison-Krise gleicht und nur durch sofortige Gabe von Glukokortikoiden behoben werden kann. Ein abruptes Absetzen einer mehr als ca. 10 Tage durchgeführten Medikation kann ebenfalls zum Auftreten einer akuten NNR-Insuffizienz führen, deshalb ist bei vorhergesehenem Absetzen die Dosis langsam zu reduzieren. Unter einer hochdosierten Therapie ist besonders auf Elektrolytverschiebungen, Ödembildung, evtl. Blutdrucksteigerung, Herzversagen, Herzrhythmusstörungen oder Krämpfe zu achten. Spezielle Viruserkrankungen (Windpocken, Masern) können bei Patienten, die mit Glukokortikoiden behandelt werden, besonders schwer verlaufen. Insbesondere gefährdet sind abwehrgeschwächte (immunsupprimierte) Kinder und Personen ohne bisherige Windpocken- oder Maserninfektionen. Wenn diese Personen während einer Behandlung mit Dexa-ratiopharm® 4/8/40/100 mg Injektionslösung Kontakt mit masern- oder windpockenerkrankten Personen haben, sollten sie sich umgehend an ihren Arzt wenden, der gegebenenfalls eine vorbeugende Behandlung einleiten kann.

Dosierung: Im allgemeinen werden anfangs im Rahmen der Notfalltherapie hohe Dosen intravenös verabfolgt. In Abhängigkeit von der Indikation und der Schwere der Erkrankung wird die Anfangsdosis einige Tage beibehalten, langsam abgebaut oder bis zur notwendigen Erhaltungsdosis reduziert bzw. auf die orale Therapie übergegangen.

Als Dosisrichtlinien können gelten:

Systemische Therapie: (Dexa-ratiopharm® 4/8/40/100 mg Injektionslösung)

  • Hirnödem: Initial bei akuten Formen 40 – 100 mg Dexamethasondihydrogenphosphat i.v., anschließend 4 – 8 mg Dexamethasondihydrogenphosphat i.v. in 2 – 4stündigen Abständen über ca. 8 Tage bzw. orale Weiterbehandlung. Bei weniger akuten Formen initial 8 – 12 mg Dexamethasondihydrogenphosphat i.v., anschließend 4 mg Dexamethasondihydrogenphosphat i.v. alle 6 Stunden.
  • Schwere allergische und anaphylaktische Reaktionen: nach primärer Adrenalin-Injektion 40 – 100 mg Dexamethasondihydrogenphosphat i.v.
  • Status asthmaticus: So früh wie möglich 8 – 20 mg Dexamethasondihydrogenphosphat i.v., bei Bedarf nochmalige Injektion von 8 mg Dexamethasondihydrogenphosphat i.v. alle 4 Stunden. Kinder: 1,2 mg Dexamethasondihydrogenphosphat/kg KG als Bolus, dann 0,3 mg/kg Dexamethasondihydrogenphosphat alle 4 – 6 Stunden. Beim Status asthmaticus empfiehlt sich die gleichzeitige Verabreichung von Bronchodilatatoren.
  • Akute Hautkrankheiten: Je nach Art und Ausmaß der Erkrankung, Tagesdosen von 8 – 40 mg Dexamethasondihydrogenphosphat i.v., in Einzelfällen bis 100 mg Dexamethasondihydrogenphosphat, anschließend orale Weiterbehandlung in fallender Dosierung.
  • Schwere Infektionskrankheiten (nur in Verbindung mit Antibiotika/Chemotherapeutika):
  • 4 – 20 mg Dexamethasondihydrogenphosphat i.v./Tag oder oral über einige Tage und nur nach antiinfektiöser Therapie, in Einzelfällen (z. B. Typhus) mit Initialdosen bis 200 mg Dexamethasondihydrogenphosphat i.v., dann Dosierung ausschleichend reduzieren.

Lokale Anwendung: (Dexa-ratiopharm® 4/8 mg Injektionslösung)

Die Dosierung ist individuell festzulegen, sie richtet sich nach der Schwere der Symptomatik und z. B. nach der Größe des Gelenks. Meist werden bei der lokalen Infiltration und der intraartikulären Injektion 4 – 8 mg Dexamethasondihydrogenphosphat verabfolgt, bei kleinen Gelenken und bei der subkonjunktivalen Applikation (nur Dexa-ratiopharm® 4 mg Injektionslösung) genügen 2 mg Dexamethasondihydrogenphosphat.

Art der Anwendung:

Dexa-ratiopharm® 4 mg Injektionslösung: Zur intravenösen, intramuskulären, intraartikulären und subkonjunktivalen Injektion.

Dexa-ratiopharm® 8 mg Injektionslösung: Zur intravenösen, intramuskulären und intraartikulären Injektion.

Dexa-ratiopharm® 40/100 mg Injektionslösung: Zur intravenösen und intramuskulären Injektion. Die intravenöse Gabe erfolgt langsam über 2 – 3 Minuten.

Kompatibilität mit Infusionslösungen: Dexa-ratiopharm® 4/8/40/100 mg Injektionslösung sollte möglichst direkt intravenös appliziert oder in den Infusionsschlauch injiziert werden. Die Injektionslösung ist jedoch mit folgenden Infusionslösungen (jeweils 250 und 500 ml) verträglich (kompatibel) und innerhalb von 24 h zum Verbrauch bestimmt:

  • Glukose-Lösung 5 %
  • isotonische Kochsalzlösung (0,9 % NaCl-Lösung)
  • Ringer-Lösung

Bei Kombination mit Infusionslösungen sind die Informationen der jeweiligen Hersteller über ihre Infusionslösungen, so auch zur Kompatibilität, zu Gegenanzeigen, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen zu beachten.

Intraartikuläre Injektionen sind wie offene Gelenkeingriffe zu betrachten und nur unter streng aseptischen Bedingungen durchzuführen! In der Regel reicht eine einmalige intraartikuläre Injektion für eine erfolgreiche Symptomlinderung aus. Wird eine erneute Injektion als notwendig erachtet, sollte diese frühestens nach 3 – 4 Wochen erfolgen, die Anzahl der Injektionen pro Gelenk ist auf 3 – 4 zu beschränken. Insbesondere nach wiederholter Injektion ist eine ärztliche Kontrolle des behandelten Gelenks angezeigt.

Infiltration: Das Arzneimittel wird in den Bereich des stärksten Schmerzes bzw. der Sehnenansätze infiltriert. Eine intratendinöse Injektion ist unbedingt zu vermeiden, ebenso Injektionen in kurzen Abständen. Auch bei der Infiltration sind streng aseptische Kautelen zu beachten!

Die intramuskuläre Applikation von Glukokortikoiden sollte nur noch ausnahmsweise erfolgen.

Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel: Akute Intoxikationen mit Dexamethason sind nicht bekannt. Bei Überdosierung ist mit verstärkten Nebenwirkungen insbesondere auf Endokrinium, Stoffwechsel und Elektrolythaushalt zu rechnen. Ein Antidot für Dexamethasondihydrogenphosphat-Dinatriumsalz ist nicht bekannt.

Pharmakologische Eigenschaften: Dexamethason ist ein monofluoriertes Glukokortikoid und wirkt stark entzündungshemmend, antiallergisch (antiödematös) und antiproliferativ. Es steigert den Kohlenhydratstoffwechsel, wirkt eiweißkatabol, unspezifisch antitoxisch (Membranstabilisierung) und mikrozirkulationsfördernd. Dexamethason besitzt eine etwa 7,5 mal stärkere glukokortikoide Wirkung als Prednisolon und Prednison, im Vergleich zu Hydrocortison ist es 30 mal stärker wirksam, mineralkortikoide Wirkungen fehlen. Die Cushing-Schwellendosis wird mit 1,5 mg/Tag angegeben. Mit der biologischen Halbwertszeit von über 36 Stunden gehört Dexamethason zu den sehr lang wirksamen Glukokortikoiden. Aufgrund der langen Wirkungsdauer kann damit eine tägliche kontinuierliche Gabe von Dexamethason zu Kumulation und Überdosierung führen.

Toxikologische Eigenschaften:

Akute Toxizität: Die LD50 für Dexamethason beträgt nach einmaliger oraler Applikation innerhalb der ersten 7 Tage bei der Maus 16 g/kg KG und bei der Ratte über 3 g/kg KG. Nach einmaliger subkutaner Applikation beträgt die LD50 bei der Maus mehr als 700 mg/kg KG und bei der Ratte etwa 120 mg/kg KG innerhalb der ersten 7 Tage. Über einen Zeitraum von 21 Tagen beobachtet, verschieben sich diese Werte in niedrigere Bereiche, was als Folge schwerer Infektionskrankheiten, verursacht durch die hormonbedingte Immunsuppression, gedeutet wird.

Chronische Toxizität: Zur chronischen Toxizität bei Mensch und Tier liegen keine Erkenntnisse vor. Kortikoidbedingte Vergiftungserscheinungen sind nicht bekannt. Bei einer längerfristigen Therapie mit Dosen im Bereich oberhalb der Cushing-Schwelle (1,5 mg/Tag) muss jedoch mit ausgeprägten Nebenwirkungen gerechnet werden.

Mutagenität: Dexamethason ist nur unzureichend auf mutagene Wirkungen untersucht. Es liegen vorläufige Hinweise auf eine mutagene Wirkung vor. Die Relevanz dieser Hinweise ist bisher nicht geklärt. Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potential liegen nicht vor.

Reproduktionstoxizität: Dexamethason ruft im Tierexperiment bei Mäusen, Ratten, Hamstern, Kaninchen und Hunden Gaumenspalten und in geringem Umfang andere Fehlbildungen hervor. Beim Menschen liegen aus bisher publizierten Fällen keine Hinweise auf ein erhöhtes Missbildungsrisiko vor. Die Fallzahlen sind jedoch zu gering, um ein Risiko mit Sicherheit auszuschließen. Bisherige klinische Erfahrungen mit Glukokortikoiden im 1. Trimenon ergaben keinen Hinweis auf ein erhöhtes Risiko. Bei Langzeittherapie während der Schwangerschaft sind intrauterine Wachstumsstörungen nicht auszuschließen. Bei einer Behandlung zum Ende der Schwangerschaft besteht für den Fetus die Gefahr einer Atrophie der Nebennierenrinde, die eine ausschleichende Substitutionstherapie beim Neugeborenen erforderlich machen kann.

Lokale Verträglichkeit: Untersuchungen zur lokalen Verträglichkeit zeigen keinen Hinweis auf toxische Wirkungen. Überwiegend wurde während oder unmittelbar nach der Injektion über leichtes Druckgefühl im Bereich der Injektionsstelle berichtet. Die parenterale Verabreichung eines jeden Arzneimittels, so auch von Dexa-ratiopharm® 4/8/40/100 mg Injektionslösung, kann Komplikationen hervorrufen, z. B. einen intramuskulären Spritzenabszess, der durch die antiinflammatorische Wirkung des Glukokortikoids verschleiert werden kann.

Pharmakokinetik: Dexamethason wird dosisabhängig an Plasma-Albumine gebunden. Bei sehr hohen Dosen zirkuliert der größte Anteil frei im Blut. Bei Hypoalbuminämie steigt der Anteil des ungebundenen (wirksamen) Kortikoids. Nach intravenöser Applikation von radioaktiv markiertem Dexamethason wurden beim Menschen nach 4 Stunden maximale Dexamethason-Liquorspiegel gemessen, die etwa 1/6 der gleichzeitigen Plasmakonzentration betrugen. Die (Serum-) Eliminationshalbwertszeit von Dexamethason beträgt beim Erwachsenen im Mittel ca. 250 Min. (± 80 Min.). Die Ausscheidung erfolgt zum größten Teil renal in Form des freien Dexamethason-Alkohols. Zum Teil erfolgt Metabolisierung, die Metaboliten werden als Glucuronate bzw. als Sulfate ebenfalls hauptsächlich durch die Nieren ausgeschieden. Störungen der Nierenfunktion beeinflussen die Elimination von Dexamethason nicht wesentlich. Dagegen ist die Eliminationshalbwertszeit bei schweren Lebererkrankungen verlängert.

Plazentagängigkeit: Dexamethason kann wie alle Glukokortikoide die Plazenta passieren.

Übergang in die Muttermilch: Zu Dexamethason liegen keine Daten vor. Glukokortikoide gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Die Belastung des Säuglings wird dabei in der Regel weniger als 1/100 der systemisch bei der stillenden Mutter zur Verfügung stehenden Dosis betragen. Vorsorglich sollte trotzdem bei Anwendung höherer Dosen oder bei einer Langzeitbehandlung abgestillt werden.

Dauer der Haltbarkeit: Die Dauer der Haltbarkeit für Dexa-ratiopharm® 4/8/40/100 mg Injektionslösung beträgt 3 Jahre. Diese Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.

Packungsgrößen:

  • Dexa-ratiopharm® 4 mg Injektionslösung: OP mit 3 Ampullen zu 1 ml Injektionslösung N 2, OP mit 10 Ampullen zu 1 ml Injektionslösung N 3
  • Dexa-ratiopharm® 8 mg Injektionslösung: OP mit 3 Ampullen zu 2 ml Injektionslösung N 2, OP mit 10 Ampullen zu 2 ml Injektionslösung N 3
  • Dexa-ratiopharm® 40 mg Injektionslösung: OP mit 1 Ampulle zu 5 ml Injektionslösung N 1
  • Dexa-ratiopharm® 100 mg Injektionslösung: OP mit 1 Ampulle zu 10 ml Injektionslösung N 1
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Stand: 21. Oktober 2007

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