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afpred®-DEXA

afpred® forte-DEXA

Wirkstoff: Dexamethason-21-(3-sulfobenzoat), Natriumsalz

Stoff- oder Indikationsgruppe: Fluorierte Glucocorticoide

Bestandteile:

afpred-DEXA: 1 Ampulle mit 5 ml Injektionslösung enthält: Dexamethason-21-(3-sulfobenzoat), Natriumsalz 4,58 mg (entsprechend Dexamethason 3 mg); Aminoessigsäure, Natriumchlorid zur parenteralen Anwendung, N-Salzsäure, Propylenglykol, Wasser für Injektionszwecke

afpred forte-DEXA: 1 Ampulle mit 5 ml Injektionslösung enthält: Dexamethason-21-(3-sulfobenzoat), Natriumsalz 9,15 mg (entsprechend Dexamethason 6 mg); Aminoessigsäure, Natriumchlorid zur parenteralen Anwendung, N-Salzsäure, Propylenglykol, Wasser für Injektionszwecke

Anwendungsgebiete: Zur Kurzzeitbehandlung schwerer und schwerster Asthmaanfälle und ähnlicher Zustände bei chronischer Bronchitis.

Gegenanzeigen: afpred-DEXA/afpred forte-DEXA sollte bei Überempfindlichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe nicht gegeben werden. Bei länger dauernder systemischer Anwendung, die über die Notfalltherapie und die Substitution hinausgeht: Magen- und Darm-Ulzera, schwere Osteoporose, psychiatrische Anamnese, Herpes simplex, Herpes zoster (virämische Phase), Varizellen, ca. 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen, Amöbeninfektion, Systemmykosen, Poliomyelitis mit Ausnahme der bulbärenzephalitischen Form, Lymphadenitis nach BCG-Impfung, Eng- und Weitwinkelglaukom.

Hinweise: Vorsicht bei früheren Tuberkuloseerkrankungen. Die Anwendung bei schweren Infekten soll nur in Kombination mit kausaler Behandlung erfolgen. Strenge Indikationsstellung während der Schwangerschaft und Stillzeit.

Nebenwirkungen: Die Gefahr von Nebenwirkungen ist bei der kurzfristigen Dexamethasontherapie gering. Bei Kurzzeitbehandlung sind zunächst eine gestörte Infektabwehr, Erhöhung des Augeninnendrucks (Glaukom), psychische Veränderungen sowie eine herabgesetzte Glukosetoleranz als unerwünschte Glucocorticoid-Wirkungen in Betracht zu ziehen. Sehr selten kann es zu allergischen Reaktionen bis zum Schock kommen.

Nur bei längerer, wiederholter Anwendung (bis zu 14 Tagen) können die bekannten Nebenwirkungen der Glucocorticoide auftreten, die als übersteigerte Hormonwirkungen dem Cushing-Syndrom ähnlich sind: Vollmondgesicht, Stammfettsucht, Muskelschwäche, Hypertonie, Osteoporose, verminderte Glukosetoleranz, Diabetes mellitus, Störungen der Sexualhormonsekretion (Amenorrhoe, Hirsutismus, Impotenz), Striae rubrae, Petechien, Ekchymosen, Steroidakne, Natriumretention mit Ödembildung, vermehrte Kaliumausscheidung, Inaktivität bzw. Atrophie der NNR, Vaskulitis (auch als Entzugssyndrom nach Langzeittherapie), Magenbeschwerden, Ulcus ventriculi, Erhöhung des Infektionsrisikos, Behinderung der Immunvorgänge, verzögerte Wundheilung, Wachstumsverzögerung bei Kindern, aseptische Knochennekrosen (Femur- und Humeruskopf), Glaukom, Katarakt, psychische Störungen, Erhöhung des Thromboserisikos, Pankreatitis.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln:

Herzglykoside: Glykosidwirkung durch Kaliummangel verstärkt.

Saluretika: Zusätzliche Kaliumausscheidung.

Antidiabetika: Blutzuckersenkung vermindert.

Cumarinderivate: Gerinnungshemmung abgeschwächt.

Rifampicin, Phenytoin, Barbiturate: Corticoidwirkung vermindert.

Nichtsteroidale Antiphlogistika/Antirheumatika: Gastrointestinale Blutungsgefahr erhöht.

Östrogenhaltige Kontrazeptiva: Corticoidwirkung verstärkt.

Praziquantel: Herabsetzung der Praziquantelkonzentration im Blut möglich.

Dosierung: Die Dosierung ist individuell dem Krankheitsgeschehen anzupassen. Bei akuten und bedrohlichen Situationen sollten initial 1 – 2 Ampullen langsam intravenös gegeben werden. Nur extreme Situationen können einen kurzfristigen Einsatz noch höherer Dosen rechtfertigen.

Werden diese Dosierungsempfehlungen befolgt, kann die Behandlung abrupt beendet werden.

Art und Dauer der Anwendung: afpred-DEXA/afpred forte-DEXA ist für die intravenöse Injektion bestimmt. Die intramuskuläre Injektion ist möglich, sollte jedoch auf Ausnahmefälle beschränkt bleiben.

Der Inhalt der Ampulle ist in mindestens 100 ml der gängigen Infusionslösungen (isotonische NaCl-, 5 - 10%ige Glukose- oder 5 - 10%ige Lävulose-Lösung) über 24 h stabil.

Bei Kombination mit Infusionslösungen sind die Informationen der jeweiligen Hersteller über ihre Infusionslösungen, so auch zur Kompatibilität, zu Gegenanzeigen, Neben- und Wechselwirkungen, zu beachten.

Die Anwendung von afpred-DEXA/afpred forte-DEXA sollte der Akut- und Notfalltherapie vorbehalten bleiben.

Pharmakologische Eigenschaften: Glucocorticoide haben ein sehr breites Wirkungsspektrum. Das fluorierte Glucocorticoid Dexamethason wirkt stark entzündungshemmend, antiallergisch (antiödematös) und antiproliferativ, kohlenhydratstoffwechselsteigernd, eiweißkatabol, unspezifisch antitoxisch (Membranstabilisierung) und mikrozirkulationsfördernd (Stabilisierung der Hirndurchblutung). Dexamethason besitzt eine etwa 7,5mal so starke glucocorticoide Wirkung wie das Standardcorticoid Predniso(lo)n und eine etwa 30mal so starke glucocorticoide Wirkung wie das körpereigene Hormon Cortisol. Die mineralocorticoide Aktivität ist dagegen weitgehend eliminiert.

Toxikologische Eigenschaften:

Akute und chronische Toxizität

Glucocorticoide haben eine sehr geringe akute Toxizität. Nach einmaliger subkutaner Applikation beträgt die LD50 für Dexamethason bei der Maus mehr als 700 mg/kg KG und bei der Ratte etwa 120 mg/kg KG innerhalb der ersten 7 Tage. Über einen Zeitraum von 21 Tagen beobachtet, verschieben sich diese Werte in niedrigere Bereiche, was als Folge schwerer Infektionskrankheiten gedeutet wird, verursacht durch die hormonbedingte Immunsuppression. Zur chronischen Toxizität bei Mensch und Tier liegen keine Erkenntnisse vor. Corticoidbedingte Vergiftungserscheinungen sind nicht bekannt. Bei einer längerfristigen Therapie mit sehr hohen Dosen (z. B. 6 – 8 mg Dexamethason/kg KG) muss jedoch mit ausgeprägten Nebenwirkungen gerechnet werden, wobei dem erhöhten Infektionsrisiko eine besondere Bedeutung zukommt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass beim Menschen, selbst bei einer sehr hoch dosierten Therapie mit Dexamethason, immer nur Bruchteile der in den oben aufgeführten toxikologischen Untersuchungen verabreichten Dosen angewandt werden.

Kanzerogenität

Es besteht kein Anhalt für eine tumorinduzierende Wirkung von Glucocorticoiden beim Menschen, obwohl in einzelnen Fällen über das Auftreten maligner Tumoren bei Patienten berichtet wurde, denen aufgrund unterschiedlicher Erkrankungen Glucocorticoide oder Zytostatika im Sinne einer Immunsuppression verabreicht worden waren.

Mutagenität

Über mutagene Wirkungen der Glucocorticoide ist bis jetzt nicht berichtet worden. Sie sind aufgrund der bekannten Wirkungsmechanismen dieser Substanzgruppe unwahrscheinlich.

Reproduktionstoxizität

Dexamethason ruft im Tierexperiment bei Mäusen, Hamstern und Kaninchen Gaumenspalten hervor. Bei parenteraler Injektion traten bei Ratten geringfügige Anomalien an Schädel, Kiefer und Zunge auf. Intrauterine Wachstumsstörungen wurden beobachtet. Beim Menschen liegen aus bisher publizierten Fällen keine Hinweise auf ein erhöhtes Missbildungsrisiko- vor. Die Fallzahl ist jedoch zu gering, um ein Risiko mit absoluter Sicherheit auszuschließen. Bisherige klinische Erfahrungen mit Glucocorticoiden im ersten Trimenon ergeben keinen Hinweis auf ein erhöhtes teratogenes Risiko. Bei Langzeittherapie während der Schwangerschaft sind intrauterine Wachstumsstörungen nicht auszuschließen.

Pharmakokinetik: Sowohl nach i.v.- wie i.m.-Injektion von Dexamethason-21-(3-sulfobenzoat) erfolgt die Hydrolyse des Esters im Vergleich zu Dexamethasonphosphat relativ langsam. Beim Menschen erscheinen ca. 10 Minuten nach der i.v.-Injektion des Esters maximale Blutspiegel des freien Dexamethasonalkohols. Intramuskulär injiziertes Dexamethason-21-(3-sulfobenzoat) wird bei normaler Durchblutung schnell und praktisch vollständig resorbiert, wobei 60 Minuten nach der i.m.-Applikation maximale Dexamethason-Blutspiegel erreicht werden. Der Dexamethason-Spiegel fällt anschließend nur langsam wieder ab. Die Mean Residence Time (MRT) ist dementsprechend mit 11,6 Stunden bei i.v.-Gabe und 10,4 Stunden bei i.m.-Gabe relativ lang. Dexamethason wird dosisabhängig vorwiegend an Plasma-Albumine gebunden. Im Bereich sehr hoher Dosen zirkuliert der größte Anteile frei, d. h. nicht an Eiweiß gebunden, im Blut. Bei Hypalbuminämien steigt der Anteil des ungebundenen (wirksamen) Corticoids.

Wie alle Glucocorticoide kann auch Dexamethason die Plazentaschranke passieren. Die Serumeliminationshalbwertzeit von Dexamethason beträgt beim erwachsenen Menschen im Mittel 4,1 e1,3 Stunden (ca. 250 Minuten). Dexamethason-21-(3-sulfobenzoat) wird beim Menschen hauptsächlich als freier Dexamethasonalkohol über die Nieren im Urin ausgeschieden. Zum Teil erfolgt eine Metabolisierung. Nach Konjugierung mit Glukuron- oder Schwefelsäure in der Leber werden die Metaboliten ebenfalls hauptsächlich durch die Nieren ausgeschieden. Nierenschäden beeinflussen die Dexamethason-Elimination nicht wesentlich. Bei schweren Lebererkrankungen, z. B. Hepatitis, Leberzirrhose, aber auch bei Schwangerschaft und Öströgenapplikation, ist die Eliminationshalbwertzeit der Glucocorticoide verlängert.

Sonstige Hinweise:

Schwangerschaft und Laktation

Während der Schwangerschaft, besonders in den ersten drei Monaten, soll die Behandlung nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen. Bei der Anwendung am Menschen hat sich bisher kein Verdacht auf fruchtschädigende Wirkungen ergeben. Der Tierversuch erbrachte jedoch Hinweise auf Fehlbildungen und andere embryotoxische Wirkungen. Diese scheinen für den Menschen ohne Bedeutung zu sein. Bei Langzeittherapie sind intrauterine Wachstumsstörungen nicht auszuschließen. Bei einer Behandlung zum Ende der Schwangerschaft besteht für den Fetus die Gefahr einer Atrophie der Nebennierenrinde, die eine ausschleichende Substitutionstherapie beim Neugeborenen erforderlich machen kann. Dexamethason geht in die Muttermilch über. Bei Anwendung höherer Dosen oder bei einer Langzeitbehandlung sollte abgestillt werden.

Dauer der Haltbarkeit: 2 Jahre

Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise:

afpred-DEXA: Keine

afpred forte-DEXA: Nicht unter +8°C lagern!

Hinweis: Bei Aufbewahrung der Ampullen unterhalb +8°C können sich Kristalle bilden, die sich bei Temperaturen über 8°C wieder auflösen. Für die Wirkung des Präparates ist dieser Vorgang ohne Bedeutung.

Packungsgrößen:

afpred-DEXA: 6 Ampullen à 5 ml N 1, 12 Ampullen à 5 ml N 2

afpred forte-DEXA: 6 Ampullen à 5 ml N 1, 12 Ampullen à 5 ml N 2, Anstaltspackung

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Stand: 21. Oktober 2007

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