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Naja pallida
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Naja pallida

           

Namen: Rote Speikobra; African Cobra, Red Spitting Cobra, Black-necked Spitting Cobra; Lokale Namen: Abu Somett

Alte Namen:

  • Naja nigricollis var. pallida
  • Naja nigricollis pallida
  • Naja mossambica pallida
  • Naja pallida

Vorkommen: Afrika: Ägypten, Sudan, Eitrea, Äthiopien, Somalia, Kenia, Tansania, Tschad, Niger (fraglich). Insgesamt bevorzugt die Art trockene Savannen und Halbwüsten Ostafrikas.

Beschreibung: Die 80–130 cm lange Art ist entweder lachsfarben bis korallenrot oder weist eine braune Färbung mit einem breiten schwarzen Band im Halsbereich auf. Sie besitzt einen kleinen, abgerundeten Kopf und große Augen mit runden Pupillen; unter den Augen sind schwarze Markierungen vorhanden, die an Tränen erinnern. Sie ist hauptsächlich nachtaktiv wobei Jungtiere oft auch tagaktiv sind. Sie jagt vor allem kleine Säugetiere, außerdem Vögel und frisst auch andere Schlangen. Auch Kannibalismus ist, wie bei vielen Schlangenarten, unter den Roten Speikobras nicht selten. Rötliche Exemplare sind aber hauptsächlich in den Halbwüsten Kenias und des Sudan zu finden, wo die Erde häufig rot gefärbt ist. In Ägypten vorkommende Exemplare sind dagegen meist braun; sie bevorzugen Sümpfe.

Verhalten: Bei Gefahr richtet die Kobra ihren Hals auf und präsentiert ihren Halsschild. Wenn sich der Gegner dadurch nicht beeindrucken lässt, öffnet sie ihr Maul, um ihm aus bis zu 3 m Entfernung ihr Gift ins Gesicht, besonders in die Augen, zu speien. Das Gift wird durch die nach vorn gerichteten Öffnungen der kurzen Giftzähne der Kobra herausgespritzt. Dies geschieht durch Kontraktion eines Muskels, welcher Druck auf die Giftdrüse ausübt. Sie geht dabei mit erstaunlicher Präzision vor und trifft ihr Ziel fast immer, solange es nicht ausweicht. Aufgrund der Schnelligkeit ihrer Attacke gelingt es ihren Opfern dabei selten, auszuweichen. Wenn sie sich aufgrund der örtlichen Flora nicht in dichter Vegetation verstecken können, ziehen sie sich in Erdlöcher zurück.

Toxine: Das Gift dieser Arten hat, für Giftnattern untypisch, einen hohen Anteil gewebezerstörender Substanzen. Bisse, die den im gleichen Gebiet vorkommenden Puffottern zugeschrieben werden, sind zum Teil durch diese Kobras verursacht worden. Ihr Gift ist so aggressiv, dass es selbst auf der Haut starken Schmerz und Schwellungen verursacht. In den Augen kann es zu vorübergehender bis anhaltender Blindheit führen. Ihr Gift ist aber in der Regel nicht tödlich für einen ausgewachsenen und gesunden Menschen; gebissene Menschen erholen sich gewöhnlich rasch wieder. Sie kann ihr Gift in großen Mengen produzieren.

Symptome: Jeder Biss durch die Schlange sollte als potentiell lebensbedrohlich eingestuft werden. An den Bissstellen kommt es sofort zu lokalen Effekten mit starken Schmerzen, Schwellungen, Blasenbildung und Nekrosen. Die Patienten zeigen Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, abdominelle Schmerzen, Durchfall, Schwindel, Kreislaufstörungen bis zum Kollaps und Krämpfe. Es kann zu Lähmungen (Ptosis, Nacken-, Kopf- und Schluckmuskeln) kommen. Ein Nierenschaden ist nicht auf das Gift zurückzuführen, sondern ein sekundärer Schaden. Die Nekrosen können teilweise nach einer Woche auch die Sehnen betreffen.

Maßnahmen: Hier ist die Kompressionsmethode nicht anzuwenden, da es die Wirkung auf das Gewebe verstärkt.. Bei auftretenden Atemstörungen ist der Patient sofort zu intubieren und zu beatmen. Bei Kontakt des Giftes mit den Augen, sind diese ausreichend zu spülen (Versorgung der Augen). Die weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Es existiert ein Antivenin (die Angaben sind wiedersprüchlich). Es sollte erst nach Rücksprache mit einer Giftnotrufzentrale eingesetzt werden und ist oft in hoher Dosierung notwendig. Die Patienten sind mindestens 24 Stunden zu überwachen.

Literatur:

[Naja anchietae] [Naja annulata] [Naja annulifera] [Naja ashei] [Naja atra] [Naja haje] [Naja kaouthia] [Naja katiensis] [Naja mandalayensis] [Naja melanoleuca] [Naja mossambica] [Naja multifasciata] [Naja naja] [Naja nigricincta] [Naja nigricollis] [Naja nivea] [Naja nubiae] [Naja oxiana] [Naja pallida] [Naja philippinensis] [Naja sagittifera] [Naja samarensis] [Naja siamensis] [Naja sputatrix] [Naja sumatrana] [Speikobras, Augenverletzungen]

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Stand: 26. Dezember 2009

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