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Midazolam curamed
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Midazolam 1 mg/ml Curamed Injektionsloesung

Midazolam 5 mg/ml Curamed Injektionsloesung

Zusammensetzung:

  • Midazolam 1 mg/ml Curamed Injektionslösung: 1 ml enthält Midazolamhydrochlorid 1,11 mg entsprechend Midazolam 1,00 mg; Wasser für Injektionszwecke, Natriumchlorid, Salzsäure.
  • Jede Ampulle mit 5 ml enthält 5 mg Midazolam. Midazolam 5 mg/ml Curamed Injektionslösung: 1 ml enthält Midazolamhydrochlorid 5,56 mg entsprechend Midazolam 5,00 mg; Wasser für Injektionszwecke, Natriumchlorid, Salzsäure.
  • Jede Ampulle mit 1 ml, 3 ml, 10 ml bzw. 18 ml enthält jeweils 5 mg, 15 mg, 50 mg bzw. 90 mg Midazolam; Wasser für Injektionszwecke, Natriumchlorid, Salzsäure.

Darreichungsform: Injektionslösung. Das Arzneimittel ist eine klare, farblose Lösung.

Anwendungsgebiete: Sedierung vor und während diagnostischer Verfahren und therapeutischer Eingriffe mit oder ohne Lokalanästhesie. Prämedikation vor und Einleitung von Narkosen. Langfristige Dauersedierung bei Patienten unter assistierter Beatmung in Intensivbehandlung.

Dosierung, Art und Dauer der Anwendung: Midazolam ist ein hochwirksames Beruhigungsmittel, das langsam verabreicht und in der Dosierung auf klinische Notwendigkeiten, körperlichen Zustand, Alter und Begleitmedikation des einzelnen Patienten abgestimmt werden muss.

Die intravenöse Injektion muss langsam (ca. 2,5 mg pro 10 Sekunden bei Einleitung der Narkose und 1 mg pro 30 Sekunden bei Prämedikation) verabreicht werden. Die Wirkung tritt nach etwa 2 Minuten ein.

Prämedikation vor Operationen unter Lokalanästhesie oder diagnostischen Eingriffen:

Erwachsene: Die Anfangsdosis ist (0,5 – )1 – 2,5 mg (0,035 mg/kg) intravenös, 5 – 10 Minuten vor dem Eingriff. Wenn erforderlich, können Ergänzungdosen von 1 mg intravenös in Intervallen von 2 Minuten verabreicht werden. Die Gesamtdosen sollten jedoch im Allgemeinen 5 mg intravenös nicht überschreiten. Bei gleichzeitiger Anwendung von anderen, auf das ZNS wirkenden Sedativa muss die Midazolamdosis herabgesetzt werden.

Ältere und schwer kranke Patienten: Die Anfangsdosis muss bei stark geschwächten Patienten und bei älteren Menschen auf 1 mg intravenös herabgesetzt werden. Die Injektion muss langsam erfolgen (1 mg in 30 Sekunden). Die Gesamtdosis sollte im Allgemeinen 3,5 mg intravenös nicht übersteigen.

Intravenöse Sedierung in der Intensivpflege: Für die Sedierung in der Intensivabteilung muss die Dosierung titriert werden, bis, abhängig von der klinischen Reaktion, Alter und Komedikation, die gewünschte Sedierung erreicht ist. Die Anfangsdosis beträgt 0,03 – 0,3 mg pro kg Körpergewicht. Die Anfangsdosis ist über einen Zeitraum von 5 Minuten zu verabreichen. Die Erhaltungsdosis beträgt 0,03 – 0,2 mg/ kg/Stunde.

Bei Patienten mit Hypovolämie, Vasokonstriktion, Hypothermie und Hypotension muss die Dosis verringert werden, oder die Initialdosis muss sogar entfallen.

Die Anwendung von Midazolam über Zeiträume, die 14 Tage übersteigen, wurde in klinischen Versuchen nicht gesichert.

Bei Daueranwendungen, die wenige Tage überschreiten, ist die Infusionsgeschwindigkeit von Midazolam täglich zu überprüfen, um das Risiko einer Akkumulierung und von verzögertem Erwachen zu vermindern. Als Routinemaßnahme ist ein Sedierungsscore anzuwenden.

Einleitung von Vollnarkosen:

Einleitung der Narkose: 0,15 – 0,2 mg pro kg Körpergewicht intravenös, kombiniert mit einem Analgetikum.

Die Dosierung muss bei chirurgischen Patienten mit hohem Risiko, bei Älteren und bei geschwächten Patienten herabgesetzt werden.

Midazolam kann beim Einsatz als Prämedikation vor der Narkose mit den üblichen Anticholinergika kombiniert werden.

Wird Midazolam mit einem Analgetikum kombiniert, ist zuerst das Analgetikum zu verabreichen. Anschließend muss Midazolam titriert werden, bis der gewünschte Sedierungsgrad erreicht ist.

Gegenanzeigen:

  • Myasthenia gravis,
  • Überempfindlichkeit gegen den wirksamen Bestandteil, andere Benzodiazepine oder gegen einen oder mehrere der Hilfsstoffe in Midazolam 1 mg/ml Curamed Injektionslösung bzw. Midazolam 5 mg/ml Curamed Injektionslösung,
  • schwere respiratorische Insuffizienz,
  • Schlafapnoe-Syndrom,
  • schwere Leberinsuffizienz,
  • akute Vergiftung mit Alkohol, Hypnotika, Neuroleptika, Antidepressiva oder Lithium,
  • akutes Engwinkelglaukom.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung: Da es unter der Anwendung von Midazolam zu einem Atemstillstand kommen kann, ist das Arzneimittel bevorzugt von einem Anästhesisten zu verabreichen.

Patienten, die Midazolam parenteral erhalten haben, müssen sorgfältig überprüft werden, bevor ihnen die Erlaubnis zum Verlassen des Krankenhauses erteilt wird — im Allgemeinen frühestens 3 Stunden nach der Anwendung. Patienten sollten von einem verantwortlichen Erwachsenen nach Hause begleitet werden.

Midazolam ruft eine dosisabhängige, anterograde Amnesie hervor. Eine protrahierte Amnesie kann bei ambulanten Patienten zu Problemen führen.

Substanzen, die das Enzym CYP3A4 hemmen, wie Azol-Antimykotika oder Makrolid-Antibiotika etc., erhöhen die Plasmakonzentrationen von Midazolam erheblich. Eine gleichzeitige Behandlung sollte vermieden werden. Ist dies nicht möglich, sollte die Midazolamdosis reduziert werden.

Der Patient darf 12 Stunden lang kein Fahrzeug führen oder Maschinen bedienen.

Nach der Anwendung von Midazolam-Injektionslösung wurden Fälle von Atemdepression und auch Atemstillstand beobachtet. Dies führte in einigen Fällen — wenn es nicht rechtzeitig bemerkt wurde — zum Tod oder zerebraler Hypoxie.

Aus diesem Grund darf Midazolam-Injektionslösung nur angewendet werden, wenn Reanimationseinrichtungen zur Verfügung stehen.

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Midazolam bei Risikopatienten angewendet wird: Dies sind u. a. ältere Patienten, Patienten in einem schlechten Allgemeinzustand, übergewichtige Patienten, Patienten mit obstruktiven Erkrankungen der Atemwege, chronischer Niereninsuffizienz und Decompensatio Cordis sowie kardiovaskulär instabile, pädiatrische Patienten.

Bei diesen Patienten müssen Dosis und Infusionsgeschwindigkeit gesenkt und individuell angepasst werden; die Patienten sind ununterbrochen zu überwachen; besonders zu achten ist auf frühe Anzeichen für Veränderungen in den vitalen Funktionen. Bei älteren Patienten und Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz und Decompensatio Cordis kann die Ausscheidungsgeschwindigkeit von Midazolam verringert sein.

Bei Neugeborenen und Säuglingen im Alter bis zu 4 – 6 Monaten (insbesondere Frühgeborenen) ist die Clearance von Midazolam erheblich reduziert. Für diese Patientengruppe ist die Verabreichung von Midazolam deshalb nur nach einer sorgfältigen Nutzen/Risiko-Analyse geeignet.

Benzodiazepine sind bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz kontraindiziert, weil diese das Entstehen einer Enzephalopathie fördern können.

Da eine Verschlimmerung akuter Psychosen nicht völlig ausgeschlossen werden kann, ist bei Patienten, die unter Schizophrenie oder endogener Depression leiden, besondere Sorgfalt geboten.

Ein aktueller Volumenmangel sollte vor der Narkose durch eine Infusion ausgeglichen werden.

Da nur begrenzte Dokumentationen für die Wirksamkeit und Sicherheit von intravenös verabreichtem Midazolam bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren vorliegen, sollten die erwarteten Vorteile sorgfältig gegen die möglichen Risiken abgewogen werden.

Die Gefahr schwerer Nebenwirkungen ist nach hohen Dosen oder schneller Verabreichung besonders hoch. Es wurde über Reaktionen wie Unruhe, Reflexbewegungen (z. B. tonische und klonische Bewegungen sowie Muskeltremor), Hyperaktivität und schlagende Bewegungen berichtet.

Diese Reaktionen können durch eine inadäquate, übermäßige oder inkorrekte Verabreichung von Midazolam hervorgerufen werden; jedoch muss auch die Möglichkeit zerebraler Hypoxie oder paradoxer Reaktionen in Betracht gezogen werden. Wenn solche Nebenwirkungen auftreten, muss die Reaktion auf jede Dosis Midazolam und alle anderen Arzneimittel, einschließlich der lokalen Anästhetika, evaluiert werden.

Eine intraarterielle Injektion muss auf jeden Fall vermieden werden, da dies zu Schäden am Gefäßgewebe und in bestimmten Fällen sogar zu Nekrose führen kann.

Wie bei vergleichbaren Fällen parenteral verabreichter Hypnotika, sollte zumindest während des Zeitraums der Operation unter Basissedierung ein venöser Zugang gewährleistet sein.

Das Abhängigkeitsrisiko steigt mit der Dosis und der Dauer der Behandlung. Bei langfristiger Sedierung in Intensivstationen wurde über einen gewissen Wirksamkeitsverlust berichtet.

Nach länger andauernder intravenöser Verabreichung kann abruptes Einstellen der Anwendung zu Entzugserscheinungen führen.

Aus diesem Grund wird empfohlen, die Dosis in solchen Fällen allmählich zu reduzieren.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen: Midazolam kann zu einer Verstärkung der betäubenden bzw. beruhigenden Wirkung anderer, auf das ZNS wirkender Stoffe, wie Neuroleptika, Tranquilizer, Antidepressiva, Antikonvulsiva, Hypnotika, Analgetika, Anästhetika und sedierender Antihistamine, führen; dies schließt auch Atemdepression ein. Das Risiko einer Atemdepression ist bei gleichzeitiger Verabreichung von narkotischen Analgetika besonders hoch.

Die gegenseitige Verstärkung von Midazolam und Alkohol kann in manchen Fällen zu nicht vorhersehbaren Reaktionen führen; Patienten dürfen deshalb vor und mindestens 12 Stunden nach der Injektion keine alkoholhaltigen Getränke zu sich nehmen.

Zwischen Midazolam und Stoffen, die bestimmte Leberenzyme hemmen (vor allem Cytochrom P 450 3A) kann eine klinisch relevante Wechselwirkung auftreten. Von diesen Stoffen ist bekannt, dass sie die Pharmakokinetik von Midazolam beeinflussen und zu einer tieferen und länger anhaltenden Betäubung führen können. Zur Zeit ist von folgenden Stoffen bekannt, dass sie diese Reaktionen hervorrufen: Cimetidin, Erythromycin, Clarithromycin, Roxithromycin, Diltiazem, Verapamil, Ketoconazol, Itraconazol, Fluoxetin und Nefazodon. Nach Möglichkeit ist deshalb die Anwendung von Midazolam bei Patienten, die gleichzeitig mit einem der oben genannten Stoffe oder anderen, das Cytochrom P 450 3A hemmenden Mitteln behandelt werden, zu vermeiden. Wenn dies nicht möglich ist, muss die Dosierung auf 50 – 75 % gesenkt werden. Diese Patienten müssen genau überwacht werden.

Bei einer in-vitro-Untersuchung hemmten manche Arzneimittel (zum Beispiel Amiodaron, antipsychotische Arzneimittel) die Hydroxylierung von Midazolam. Theoretisch sind Wechselwirkungen mit vielen Arzneimitteln möglich. Die klinische Bedeutung dieser Ergebnisse steht noch nicht fest.

Die hypotensive Wirkung von blutdrucksenkenden und gefäßerweiternden Mitteln kann durch Midazolam verstärkt werden.

Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit: Da Midazolam die Plazenta passiert und in die Muttermilch aufgenommen wird, darf es während der ersten drei Monate der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Während der letzten sechs Monate der Schwangerschaft darf Midazolam nur verabreicht werden, wenn der behandelnde Arzt dies für absolut notwendig erachtet. Wie bei allen Benzodiazepinen dürfen während der letzten drei Monate der Schwangerschaft keine hohen Dosen Midazolam verabreicht werden. Hohe, einmalige Dosen während der Spätschwangerschaft oder während der Geburt verabreicht, können beim Foeten zu Herzrhythmusstörungen und Hypotonie führen und beim Neugeborenen Hypothermie, Hypotonie, Atemdepression und verminderten Saugreflex verursachen (floppy infant syndrome). Das Missbildungsrisiko beim Menschen nach Einnahme therapeutischer Dosen von Benzodiazepinen in der Frühschwangerschaft scheint gering zu sein, obwohl einige epidemiologische Studien Anhaltspunkte für ein erhöhtes Risiko für Gaumenspalten ergeben haben. Es sind einige Fallberichte über Missbildungen nach Überdosierung und Vergiftung erschienen.

Tierversuche ergaben Anzeichen für Verhaltensstörungen bei den Nachkommen.

Anwendung während der Stillzeit: Midazolam geht in die Muttermilch über. Daher sollte nach einer parenteralen Anwendung von Midazolam während der Stillzeit das Stillen vorsichtshalber für 1 – 2 Tage unterbrochen werden.

Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und zum Bedienen von Maschinen: Während eines Zeitraums von 12 Stunden nach der Anwendung von Midazolam darf der Patient kein Fahrzeug steuern oder Maschinen bedienen. Bei längerfristiger Sedierung, die nach wiederholter oder langzeitiger Anwendung oder bei gleichzeitiger Anwendung anderer, auf das ZNS wirkender Sedativa vorliegen kann, ist dieser Zeitraum sogar noch länger. Sedation, Amnesie, Verlust der Konzentrationsfähigkeit und eine herabgesetzte Muskelfunktion können negative Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, haben.

Nebenwirkungen: Die am häufigsten auftretenden Nebenwirkungen nach parenteraler Verabreichung von Midazolam sind Veränderungen der vitalen Funktionen, insbesondere eine Verminderung des Atemvolumens und/oder eine Senkung der Atemfrequenz bzw. Apnoe. Diese Nebenwirkungen kommen häufig vor. Normalerweise ist die Apnoe von kurzer Dauer und die Atmung setzt schnell und spontan wieder ein. Dennoch sind nach intravenösen Injektionen auch schwerwiegende kardiorespiratorische Nebenwirkungen aufgetreten, unter anderem Atemdepression, Apnoe, Atem- und/oder Herzstillstand, die in vielen Fällen auch zum Tode führten. Diese lebengefährlichen Situationen können insbesondere bei älteren Menschen oder bei Patienten mit bereits bestehender respiratorischer Insuffizienz auftreten, vor allem dann, wenn die Injektion zu schnell verabreicht wird oder wenn die Dosierung zu hoch ist. Gleichzeitig können Veränderungen des Blutdrucks und der Herzfrequenz auftreten. Die Veränderungen bei den kardiovaskulären Parametern sind gering, können aber zum Beispiel in einer Abnahme des durchschnittlichen arteriellen Drucks, der Pumpleistung des Herzens, des Herzschlagvolumens und des systemischen Gefäßwiderstandes bestehen. Solche Veränderungen können bei Patienten mit beeinträchtigter Kapazität der myokardialen Sauerstoffzufuhr sowie Hypovolämie von Bedeutung sein.

Über folgende Reaktionen wurde nur gelegentlich berichtet (>1 %): Schluckauf, Übelkeit, Erbrechen, trockener Husten, deutliche Sedation, Kopfschmerzen, Schwindel, sowie lokale Symptome wie Empfindlichkeit, Erythem und Verhärtung der Injektionsstelle. Die Anzahl von Fällen mit Schmerzen nach der Injektion und Thrombophlebitis war dagegen geringer.

Über folgende Nebenwirkungen nach intravenöser Verabreichung wurde in weniger als 1 % der Fälle berichtet:

Atmungssystem: Laryngospasmus, Bronchospasmus, Dyspnoe, Hyperventilation, ziehendes Atmen, flache Atmung, Atemwegsobstruktion, schnelle Atmung.

Kardiovaskuläres System: Bigeminie, vorzeitige Ventrikelkontraktionen, vasovagale Episoden, Tachykardie, AV-Rhythmus.

Magen-Darm-Kanal: Saurer Geschmack im Mund, erhöhte Speichelabsonderung, Erbrechen.

ZNS/neuromuskulär: Retrograde Amnesie, Euphorie, Verwirrtheit, streitsüchtiges Verhalten, Nervosität, Angst, Trunkenheitsgefühl, Unruhe, plötzliches Delirium oder Erregung, Halluzinationen, verlängerte Aufwachphase aus der Narkose und Träume, Schlafstörungen, Schlaflosigkeit, Alpträume, athetotische Bewegungen, Muskelzuckungen, Ataxie, Schwindel, Dysphorie, undeutliche Sprache, Dysphonie, Parästhesie.

Andere Sinnesorgane: Verschwommenes Sehen, Doppeltsehen, Nystagmus, Miosis, Flattern der Augenlider, beeinträchtigtes Sehvermögen, Konvergenzstörungen, beeinträchtigtes Hörvermögen, Verlust des Gleichgewichtsgefühls, Desorientiertheit.

Haut: Urticaria, Anschwellen oder Brennen der Haut, Wärme- oder Kältegefühl, fleckige Hautrötung, Pruritus, insbesondere an der Injektionsstelle.

Sonstige: Gähnen, Lethargie, Zittern, Asthenie, Zahnschmerz, Ohnmacht, Hämatom.

Allgemeine Überempfindlichkeitsreaktionen — unter anderem auch schockartige Zustände — wurden nur selten gemeldet. Vereinzelte Fälle von Hirnkonvulsionen sind aufgetreten, vor allem bei Neugeborenen.

Patienten müssen darauf hingewiesen werden, dass die Anwendung des Arzneimittels zu Amnesie führen kann.

Über Entzugserscheinungen wurde berichtet, wenn nach einer Dauerbehandlung (mehr als 3 bis 5 Tage) mit Midazolam zur langfristigen Sedierung das Mittel abrupt abgesetzt wurde.

Folgende Symptome können auftreten: Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Angstgefühle, Anspannung, Ruhelosigkeit, Verwirrung, Gereiztheit, Rebound-Schlaflosigkeit, Stimmungsänderungen, Halluzinationen (einige sexueller Natur) und Zuckungen. Die Behandlung muss daher ausschleichend beendet werden.

Überdosierung: Die wichtigsten Symptome einer Überdosierung sind eine Intensivierung der therapeutischen Wirkungen (Sedierung, Muskelschwäche, tiefer Schlaf) oder paradoxe Erregung, Verwirrtheit, Müdigkeit, Ataxie, Sehstörungen, und, bei hohen Dosen, tiefer Schlaf oder sogar Bewusstlosigkeit, Atemdepression sowie Kreislaufkollaps. Extreme

Überdosierung kann zum Koma, zu Areflexie, kardiopulmonaler Depression und Apnoe führen. Hier sind entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen (Beatmung, kardiovaskuläre Unterstützung).

Bei leichten Vergiftungssymptomen sollte man den Patienten unter Aufsicht auf natürliche Weise zu sich kommen lassen. Wenn erforderlich, ist der Kreislauf mit peripher wirkenden Mitteln des Noradrenalin-Typs und Substitution des Volumens zu unterstützen.

Bei respiratorischer Insuffizienz, die auch durch eine periphere Muskelentspannung verursacht werden kann, wird eine künstliche Beatmung angewendet. Forcierte Diurese, Hämodialyse und Peritonealdialyse können hilfreich sein, wenn eine Vergiftung mit verschiedenen Stoffen nicht ausgeschlossen werden kann. Bezüglich der Auswirkungen einer Hämoperfusion mit Aktivkohle liegen nur unzureichende Erfahrungsdaten vor. Eine Infektionsprophylaxe sollte angewendet werden. Spezifisches Antidot ist Flumazenil. Wird eine Vergiftung mit verschiedenen Stoffen vermutet, zum Beispiel ein Zusammenwirken mit anderen auf das ZNS einwirkenden Arzneimitteln, muss Flumazenil vorsichtig angewendet werden, weil infolge der Neutralisierung der Schutzwirkung der Benzodiazepine durch Flumazenil die Gefahr toxischer Wirkungen anderer psychotroper Stoffe (insbesondere Konvulsionen bei trizyklischen Antidepressiva) besteht.

Pharmakodynamische Eigenschaften: Midazolam ist ein Benzodiazepinderivat und gehört zur Gruppe der Hypnotika und Tranquilizer (ATC-Code N05CD08). Midazolam hat die für Benzodiazepine typischen pharmakologischen Eigenschaften, nämlich eine anxiolytische, muskelentspannende, antikonvulsive, amnestische, sedative und hypnotische Wirkung. Midazolam verstärkt die normale Übertragung von c-Aminobuttersäure (GABA) im ZNS über benzodiazepinspezifische Rezeptoren.

GABA hemmt die Übertragung verschiedener wichtiger Botenstoffe wie Noradrenalin, Serotonin, Dopamin und Acetylcholin. Die relaxierende Wirkung auf die periphere Muskulatur wird über spinale Synapsen vermittelt. Midazolam führt zu keiner relevanten Analgesie und kann deshalb nicht als Ersatz für Analgetika dienen. Die Auswahl der Prämedikation und die Kombination mit anderen Anästhetika kann Dauer und Intensität der Wirkung von Midazolam auf das ZNS beeinflussen. Die Wirkung tritt schnell ein (2 – 3 Minuten nach Verabreichung einer geeigneten intravenösen Dosis tritt tiefer Schlaf ein) und ist von kurzer Dauer. Anterograde Amnesie kommt bei vollständiger Sedierung häufig vor und hält ca. 1 bis 1,5 Stunden an. Die Wirkungsdauer und die Dauer der Amnesie hängen von der Dosis und der Empfindlichkeit des Patienten ab.

Pharmakokinetische Eigenschaften: Die Pharmakokinetik von Midazolam beim Menschen kann nach Verabreichung einer Einzeldosis anhand eines Dreikompartiment-Modells beschrieben werden. Die Verteilungshalbwertszeiten liegen etwa zwischen 4 und 30 Minuten, die Eliminationshalbwertszeit beträgt ca. 1,5 – 3 Stunden.

Die Verteilungshalbwertszeit ist <0,5 Stunden, was innerhalb von 2 Stunden zu einer Verminderung der Plasmakonzentration bis auf 10 % der Anfangskonzentration nach intravenöser Verabreichung führt.

Das steady-state-Verteilungsvolumen beträgt 1,1 – 1,7 l/kg. Midazolam wird zu 96 – 98 % an Plasmaproteine gebunden. Es passiert die Plazenta und wird in die Muttermilch ausgeschieden.

Midazolam wird nach intramuskulärer Injektion schnell und beinahe vollständig absorbiert. Die Spitzen-Plasmakonzentration nach intramuskulärer Injektion wird innerhalb von 30 Minuten erreicht, die Bioverfügbarkeit beträgt über 90 %.

Der Metabolismus von Midazolam ist schnell und beinahe vollständig. Midazolam wird durch das Cytochrom P 450 verstoffwechselt. Der „first-pass“-Effekt für Midazolam beträgt ca. 40 – 50 %. Primärer Metabolit ist a-Hydroxymethylmidazolam, das zwar aktiv ist, aber eine kürzere Halbwertszeit (0,8 – 1,0 Stunden) hat als die Muttersubstanz und folglich zwar zur Wirkung beiträgt, diese aber nicht verlängert. Ein zweiter Metabolit von Midazolam ist 4-Hydroxymidazolam. Beide Metaboliten werden schnell an Glucuronsäure gebunden und über die Nieren ausgeschieden. Der Hauptmetabolit macht 50 – 70 % einer verabreichten Dosis im Urin aus.

Bei gesunden Versuchspersonen beträgt die terminale Halbwertszeit etwa 1,5 – 3 Stunden und die Clearance 300 bis 800 ml/min. Bei älteren Menschen kann die Eliminationshalbwertszeit im Vergleich zu jüngeren Patienten das Dreifache betragen.

Bei Patienten in Intensivbehandlung, denen zur Langzeitsedierung Midazolam ständig intravenös verabreicht wird, kann die Halbwertszeit das Sechsfache betragen. Die Infusionsgeschwindigkeit muss deshalb an die klinische Reaktion angepasst werden.

Die Eliminationshalbwertszeit ist bei Patienten mit Herzinsuffizienz, chronischer Niereninsuffizienz oder Leberinsuffizienz oder bei übergewichtigen Patienten ebenfalls länger.

Präklinische Daten zur Sicherheit: Bei Versuchstieren fanden sich keine Hinweise für ein Sicherheitsrisiko bei der Anwendung am Menschen. Dies basiert auf Daten über die Toxizität nach wiederholter Anwendung, Genotoxizität, Karzinogenität, Reproduktionstoxizität und Arzneimittelsicherheit.

Inkompatibilitäten: Dieses Arzneimittel darf für die parenterale Anwendung ausschließlich nur mit den Lösungen verdünnt werden, die in Abschnitt Hinweise für die Handhabung und Entsorgung genannt werden.

Wenn eine Mischung mit anderen Arzneimitteln beabsichtigt wird, muss vor der Verabreichung die Kompatibilität geprüft werden.

Midazolam fällt in Bikarbonat enthaltenden Lösungen aus. Theoretisch ist die Midazolam-Injektionslösung in Lösungen mit dem neutralen oder basischen pH-Wert wahrscheinlich instabil. Wird Midazolam mit Albumin, Amoxicillin-Natrium, Ampicillin-Natrium, Bumetamid, Dexamethason-Natriumphosphat, Dimenhydrinat, Floxacillin-Natrium, Furosemid, Hydrocortison-Natriumsuccinat, Pentobarbital-Natrium, Perphenazin, Prochlorperazinedisilat, Ranitidin, Thiopental-Natrium oder Trimethoprim-Sulfamethoxazol gemischt, bildet sich sofort ein weißer Niederschlag.

Mit Nafcillin-Natrium bildet sich ein Schleier, dem sofort ein weißer Niederschlag folgt. Mit Ceftazidim bildet sich ein Schleier. Mit Methotrexat-Natrium bildet sich ein gelber Niederschlag. Mit Clonidinhydrochlorid entsteht eine orange Verfärbung. Mit Omeprazol-Natrium entsteht eine braune Verfärbung, auf die ein brauner Niederschlag folgt. Mit Forscarnet-Natrium bildet sich ein Gas.

Des weiteren sollte Midazolam nicht mit Aciclovir, Albumin, Alteplase, Acetazolam-Dinatrium, Diazepam, Enoximon, Flecainidacetat, Fluorouracil, Imipenem, Mezlocillin-Natrium, Phenobarbital-Natrium, Phenytoin-Natrium, Kaliumcanrenoat, Sulbactam-Natrium, Theophyllin, Trometamol und Urokinase gemischt werden.

Dauer der Haltbarkeit:

Haltbarkeit vor dem ersten Öffnen: 3 Jahre

Haltbarkeit nach Verdünnung: Die chemische und physikalische Stabilität in Gebrauch befindlicher Verdünnungen wurde für 72 Stunden bei 25°C nachgewiesen. Unter mikrobiologischen Gesichtspunkten sollten die Verdünnungen sofort verbraucht werden. Geschieht dies nicht, trägt der Benutzer die Verantwortung für die Lagerzeiten und Lagerbedingungen in Gebrauch befindlicher Lösungen. Normalerweise sollten 24 Stunden bei 2 – 8 °C nicht überschritten werden, außer wenn die Verdünnung unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen erfolgt ist.

Besondere Lagerungshinweise: Das Behältnis im Umkarton lagern.

Packungsgrößen:

Packungen mit 5 Amp. zu 1 ml N 1; 25 (5 x 5) Amp. zu 1 ml

Packungen mit 5 Amp. zu 3 ml N 1; 25 (5 x 5) Amp. zu 3 ml

Packungen mit 5 Amp. zu 10 ml N 1; Packungen mit 5 Amp. zu 18ml N 1

Hinweise für die Handhabung und Entsorgung: Die Injektionslösung ist für die Anwendung bei einem einzelnen Patienten gedacht und sollte sofort nach dem Öffnen verbraucht werden. Die Injektionslösung sollte nicht verwendet werden, wenn Partikel vorhanden sind. Unbenutzte Anteile sind zu verwerfen. Bei intravenöser Dauerinfusion kann die Midazolam-Injektionslösung in einem Verhältnis von 15 mg Midazolam pro 100 bis 1000 ml mit einer der folgenden Infusionslösungen verdünnt werden: 0,9 % NaCl, 5 % und 10 % Dextrose- sowie Ringerlösung.

Verschreibungspflichtig:

Midazolam 1 mg/ml Curamed Injektionslösung: 5 Amp. zu 5 ml N 1; 25 (5 x 5) Amp. zu 5 ml

Midazolam 5 mg/ml Curamed Injektionslösung: 5 Amp. zu 1 ml N 1; 5 Amp. zu 3 ml N 1; 25 (5 x 5) Amp. zu 1 ml; 25 (5 x 5) Amp. zu 3 ml

Verschreibungspflichtig/Betäubungsmittel:

Midazolam 5 mg/ml Curamed Injektionslösung: 5 Amp. zu 10 ml N 1; 5 Amp. zu 18ml N 1

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Stand: 21. Oktober 2007

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