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Vipera ammodytes Biss01
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Biss durch Vipera ammodytes meridionalis

Nach der Überwinterung meiner Vipera ammodytes meridionalis im Frühjahr 1990 stellte ich fest, dass sich ein weibl. Zuchttier nicht gehäutet hatte. Um die Kopulation nicht zu behindern, entschloss ich mich, dem Tier behilflich zu sein. Ich wollte es festhalten, meine Partnerin, die Schlangen aber eher ablehnend und ängstlich gegenübersteht, sollte die Haut abziehen. Nach einigen Minuten begann die Schlange sich aus dem Griff herauszuwinden. Ich hatte, um meine Partnerin nicht zu gefährden, nur die Chance nachzugreifen. Dies versuchte ich auch, aber das Reptil muss die Lockerung des Griffs sofort gespürt haben, drückte sich aus der Umklammerung und biss mir sofort in den linken Zeigefinger. Ich hielt die Schlange mit der rechten Hand fest und deponierte sie wieder in ihrem Terrarium. Dieser Vorgang spielte sich in kürzester Frist ab, ich hatte keine Gelegenheit zu überlegen, ich wusste nur, dass ich meine Partnerin nicht gefährden durfte, sie würde sich im wahrste Sinne des Wortes , im Falle eines Bisses, " zu Tode" ängstigen. Da ich nicht wusste wie mich der Biss getroffen hat, musste das Tier innerhalb kürzester Frist in den Behälter befördert werden. Wurde durch den Biss eine Ader verletzt, ist es möglich, dass in 20 sec. die Bewusstlosigkeit eintritt, in diesem Zeitraum muss, darüber sollte sich jeder Pfleger von Giftschlangen im klaren sein, die Sicherheit wieder hergestellt sein. Erst nun konnte ich mich der Verletzung widmen. Die Einstichstelle war eindeutig zu erkennen, der einsetzende Schmerz machte mir sehr schnell klar, dass der Ernstfall eingetreten war. Nun war es notwendig in der Nachbarschaft ein Telefon zu finden (ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht das Anrecht darauf erworben, bzw. die Telekom war mit dem Ausbau ihres Netzes noch nicht so weit). Nach einigen Fehlversuchen klappte es auch. Der Nachbar brachte Eis zur Kühlung mit. Ich hatte mich, eitel wie ich nun einmal bin, gewaschen. Der Schmerz war inzwischen bis zum Ellbogen vorgedrungen. Nach einer Stunde war der Notarzt vor Ort. Das Haus wollte er nicht betreten (brauchte er auch nicht). Nach längerer Diskussion, über das was zutun sei und in welches Krankenhaus ich musste (dort lag das Serum), ging es los. Die Hand war inzwischen angeschwollen der Schmerz bis in die Achselhöhle vorgedrungen. Nach einer Irrfahrt über das Krankenhausgelände, inzwischen waren 1,5 Std. vergangen, war ich endlich in ärztlicher Obhut. Das Team entschied: es wird ein Verträglichkeitstest für das Serum durchgeführt, die Wunde wird ausgeschnitten, es werden 40 ml Serum gespritzt. Nachdem dann noch der Chirurg herangeschafft wurde (nun waren ca. 2 Std. vergangen) lief alles wie geplant. Es gab keine Probleme, nach drei Tagen Intensivstation, die Schwellung war weitestgehend zurückgegangen, wurde ich entlassen, nach zwei weiteren Wochen war die Wunde ausgeheilt. Als krönender Abschluss häutete sich dann die Schlange und brachte in diesem Jahr auch Jungtiere.

Quelle: http://members.aol.com/bero13129/Seite8.html

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Stand: 26. Dezember 2009

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