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Dendroaspis angusticeps Biss01
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Biss durch Dendroaspis angusticeps

Der Patient wurde am 03. Februar 2009 gegen 17.00 Uhr von einer männlichen Dendroaspis angusticeps in den linken Zeigefinger gebissen. Beim Zurückbringen in das Vivarium erfolgte ein erneuter Biss in den linken Zeigefinger zwischen dem ersten und dem zweiten Fingergelenk.

Sofort wurde mit einem Extraktor an der Wunde Sog ausgeübt und ein Kompressionsverband vom Ellenbogen bis zur Bisswunde angelegt. Der Biss erfolgte durch ein Zubeißen und Loslassen. Er war schmerzlos, aber es kam zu einem brennenden Gefühl an der Bissstelle. Es trat reichlich dünnflüssiges Blut aus.

Über den Biss wurde kein genaues Protokoll angelegt. Aus diesem Grund sind die Zeitangaben nicht exakt zutreffend.

  • Ungefähr 30 Minuten nach dem Biss trat ein Kribbeln und Taubheitsgefühl der Lippen auf und die Zunge fühlte sich dick an.
  • Nach 45 Minuten breitete sich das Taubheitsgefühl in den Hals und den Rachen aus. Es kam zu Schluckbeschwerden, Schmerzen im Unterkiefer und einem steifen Hals. Das Gefühl erinnerte an eine Tonsillitis. Zusätzlich traten leichte abdominelle Schmerzen und Durchfall auf.
  • Eine Stunde nach dem Biss kam es zu Schmerzen beim Öffnen des Kiefers, Drehbewegungen des Kopfes und Herausstrecken der Zunge. Es traten Gefühle des "Nadelstechens" im unteren Gesicht auf. Die Hand war deutlich geschwollen. Der Puls lag bei 180 Schlägen pro Minute. Der Patient nahm Antihistaminika und Entzündungshemmer.
  • 3 Stunden nach dem Biss: Die "Nadelstiche" waren nun an den Händen und Beinen. Der Körper fühlte sich an, als ob er mit eiskalten Wasser besprengt wäre. ES kam zu Schmerzen bei Bewegungen der Augen, des Kopfes, der Kiefer war fast steif und es bereitete starke Schmerzen den Mund zu öffnen. Schlucken war fast unmöglich.
  • Nach 4 Stunden Wurden die "Nadelstiche" stärker und breiteten sich auf den ganzen Körper aus. Alle Gelenke schmerzten und die Haut war warm, trocken und schmerzempfindlich.
  • 6 Stunden nach dem Biss kam es zu Zuckungen in der rechten Wade. Diese waren nur sehr kurz und traten auch nur ein einziges Mal auf. Es traten ein Engegefühl in der Brust und eine Atemnot auf. Beim Husten waren Schmerzen im Thorax und Abdomen zu erkennen.
  • 6 Stunden und 15 Minuten: Verkrampfungen am ganzen Körper und häufiges Gähnen. Der Patient hatte den Wunsch schlafen zu gehen. Die Gelenke waren sehr steif und schmerzhaft. Beim Gehen und Stehen kam es zu Schmerzen und Steifigkeit. Der Patient empfand einen allgemeinen Schwächezustand.
  • 7 Stunden nach dem Biss ging der Patient ins Bett. Der Schlaf wurde einige Male unterbrochen.

 

  • 04. Februar 2009 gegen 8.30 Uhr: Der Patient erwachte und fühlte keine Schmerzen, auch in den Gelenken mehr. Die "Nadelstiche" waren verschwunden. Die Hand war stark geschwollen, sehr warm und bei Berührung auch sehr schmerzempfindlich. Zusätzlich kam es zu wiederholten Hitzewallungen im Gesicht. Es wurden weiterhin Antihistaminika und Entzündungshemmer genommen.
  • 16.00 Uhr: Die Schwellung breitete sich bis auf den Unterarm aus. Es wurde erneut ein Kompressionsverband vom Ellenbogen zur Hand angelegt.

 

  • 05.02.009 gegen 8.00 Uhr: Die Schwellungen gehen jetzt nur noch bis zur Mitte des Unterarms. Auch die Schwellungen and er Hand scheinen rückläufig zu werden.. Die Finger lassen sich bewegen. Beim Anfassen wirkt die gebissene Hand noch sehr warm. Es traten Kopfschmerzen auf, die auch nicht weggingen.

 

  • 06.02.2009 gegen 10.30 Uhr: Die Schwellungen gehen immer weiter zurück und die Finger lassen sich gut bewegen. Die Hand fühlte sich wie zertrümmert an. Bei dem geringsten Druck kam es zu Schmerzen, die bis in die Mitte des Unterarms reichten. Alle Bewegungen und Gelenke der Hand waren schmerzhaft.

 

  • 08.02.2009 gegen 12.00 Uhr: Die Schwellungen sind komplett zurückgegangen. Alle Gelenke sind steif und schmerzhaft. Die Hand fühlte sich an, als ob sie von einem großen Hammer getroffen sei. Die Schmerzen strahlen nach rechts in den Kochen aus. Das Handgelenk schmerzt und ist kaum zu bewegen. Die Schmerzen strahlen immer noch in die Mitte des Unterarms aus. Die Bissstellen sind gerötet und warm.

 

  • 09.02.2009 gegen 23.00 Uhr. Der Zeigefinger schwillt wieder an. Um die Bissmarken ist es wieder rot und sehr warm. Die Beweglichkeit ist eingeschränkt. Es wurden wieder Antihistaminika eingenommen. In der ganzen Hand, dem Handgelenk und dem Unterarm sind noch dezente Schmerzen zu finden. Bei einem leichten Druck kommt es ebenfalls zu Schmerzen, wie auch bei Bewegungen des Handgelenks.

 

  • 11.02.2009 gegen 22.00 Uhr: Die Umgebung der Bissstellen sind rot markiert. Die ganze Hand und das Handgelenk sind noch schmerzhaft, wie als wenn sie gebrochen wären.

Quelle:

Anmerkung: Ich finde erschrecken wie jemand mit den typischen Zeichen einer neurotoxischen Vergiftung eine Selbsttherapie vornimmt. Ein solcher Fall gehört, nicht nur wegen den Komplikationen, in die Hände eines erfahrenen Arztes in einer geeigneten Klinik.

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Copyright © 2007 Ralf Rebmann
Stand: 26. Dezember 2009

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