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Arsenwasserstoff
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Arsenwasserstoff

Weitere Namen: Arsin

Molekulargewicht: 77,93 g/ml

Allgemeines: 1775 wurde die Vergiftung von Scheele entdeckt. Im ersten Weltkrieg wurde versucht Arsenwasserstoff als chemisches Kampfmittel wegen der hohen Toxizität anzuwenden. Dies scheiterte, da Arsenwasserstoff eine hohe Flüchtigkeit und Unbeständigkeit besitzt. Heute existieren stabile Vergiftungen des Arsens (z.B. Aluminiumarsenid).

Physikalische Eigenschaften: Das unangenehm nach Knoblauch riechende Gas ist bei einer Temperatur von -55°C flüssig und erstarrt bei -113°C. Arsenwasserstoff ist sehr gut in Terpentinöl lösbar und brennt bei normaler Temperatur leicht an der Luft. In Wasser ist die Verbindung schwer zu lösen. Bei einer Hydrolyse entsteht Arsensäure.

Aufnahme: Das Kampfmittel wird inhalativ aufzunehmen.

Anwendungen: In Geschossen und Raketen können Metallarsenide verbracht werden.

Diagnostik: Es existieren Prüfröhrchen für dieses Kampfmittel

Pathophysiologie: Es findet eine starke Hämolyse statt, deren Ursache bis heute nicht geklärt ist.

Toxizität: Bei einer Exposition über 50 Minuten liegt die letale Dosis bei 0,02 mg/l. Bereits eine Konzentration von drei bis zehn mg/m³ lösen nach wenigen Stunden Zeichen einer Vergiftung aus.

Symptome: Es besteht eine Latenzzeit von vier bis fünf Stunden. Dann folgen die ersten Anzeichen mit Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen und einem Kältegefühl. Das Blut hat eine sehr dunkle Farbe, da sich im Serum viel gelöstes Hämoglobin befindet. Da diese großen Mengen an Hämoglobin nicht durch den Körper abgebaut werden können, verfärbt sich der Urin nach acht bis zwölf Stunden dunkelrot. Es kommt zu einer Zyanose, einem Abfall des Blutdrucks und es beginnt ein Ikterus. Nach zwei bis acht Tagen erfolgt der Tod durch eine Urämie oder ein Lungenödem.

Maßnahmen: Die Patienten sind unter Beachtung des Eigenschutzes aus dem Gefahrenbereich zu retten. Es kann der Einsatz umluftunabhängigen Atemschutz notwendig werden. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen. Der Patient bekommt Sauerstoff mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Die Nierentätigkeit sollte gesteigert werden. Alle weiteren Maßnahmen sind symptomatisch. Als spezifisches Antidot kann in der Klinik Dimercaptopropansulfonat verwendet werden.

Prognose: Die Prognose ist abhängig von der aufgenommenen Menge und der damit zusammenhängenden Schädigung der Niere. Es ist eine komplette Wiederherstellung oder auch bleibende Nierenschäden mit allen folgenden Komplikationen möglich.

[Arsenwasserstoff] [Blausaeure] [Chlorcyan] [Eisenpentacarbonyl] [Fluorkarbon] [Nickeltetracarbonyl]

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Copyright © 2007 Ralf Rebmann
Stand: 21. Oktober 2007