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QUANTALAN® 50

Wirkstoff: Colestyramin

Stoff- oder Indikationsgruppe: Anionenaustauscherharz, Lipidsenker

Bestandteile: 1 Dosisbeutel enthält: 4 g Colestyramin (wasserfrei); Arabisches Gummi, Polysorbat, Propylenglycolalginat, Citronensäure, Saccharose, Aroma, Farbstoffe E 104, E 110.

Anwendungsgebiete:

  • Heterozygote familiäre Hypercholesterinämie und andere primäre Hyperlipoproteinämien mit hauptsächlicher Vermehrung der LDL-Fraktion
  • Chologene Diarrhöen
  • Pruritus bzw. Ikterus bei partiellem Gallengangsverschluss

Gegenanzeigen:

Absolut: Totaler Gallengangsverschluss; Überempfindlichkeit gegen Colestyramin.

Relativ: Obstipation

Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit: Bei Notwendigkeit einer Blutcholesterinsenkung während der Schwangerschaft sollte Colestyramin nur verwendet werden, falls keine sichere Alternative existiert. Dabei ist auf eine ausreichende Zufuhr fettlöslicher Vitamine zu achten. Colestyramin wird nicht in die Muttermilch ausgeschieden.

Nebenwirkungen: Bei der Behandlung mit Colestyramin tritt häufig Obstipation auf. Gelegentlich werden Übelkeit, Völlegefühl, Brechreiz und Diarrhöen beobachtet. Zu Beginn der Therapie ist ein Anstieg der alkalischen Phosphatase und der Transaminasen beobachtet worden. Selten kommt es zu Erbrechen. In Einzelfällen kann es bei vorbestehender Steatorrhoe zu deren Verstärkung und damit zu einer verminderten Resorption fettlöslicher Vitamine (A, D, E, K) kommen. Bei Langzeitanwendung und hoher Dosierung von QUANTALAN 50 kann es zu einem Vitamin K-Mangel und in Einzelfällen zu erhöhter Blutungsneigung kommen. Bei Kindern und bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist in Einzelfällen unter Langzeittherapie eine hyperchlorämische Azidose beschrieben worden.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Die Eigenschaft von Colestyramin als Anionenaustauscher bringt es mit sich, dass grundsätzlich mit einer Beeinträchtigung der Resorption anderer oral verabreichter Medikamente zu rechnen ist. Dem muss dadurch Rechnung getragen werden, dass Colestyramin in gebührendem zeitlichen Abstand von anderen Medikamenten gegeben wird. Medikamente, die einem enterohepatischen Kreislauf unterliegen, wie z. B. Cumarine und Digitalispräparate, können auch bei zeitgerechter Einnahme teilweise der Resorption entzogen werden. Dies kann bei einer Digitoxin-Intoxikation therapeutisch genutzt werden, da durch QUANTALAN 50 die Eliminationshalbwertszeit wesentlich verkürzt wird.

Warnhinweise: Eine länger dauernde Therapie mit QUANTALAN 50 kann zu eingeschränkter Resorption fettlöslicher Vitamine (A, D, E, K) führen. Bei Notwendigkeit einer Anwendung in der Schwangerschaft sollte, sofern keine Alternative existiert, auf eine ausreichende Zufuhr fettlöslicher Vitamine geachtet werden. Mangelerscheinungen mit, möglicherweise, schwerwiegenden Folgen für Mutter und Kind sind unbedingt zu vermeiden.

Dosierung: Die Dosierung von QUANTALAN 50 richtet sich nach dem klinischen Befund, den einschlägigen Laborwerten sowie dem unter der Medikation erzielten therapeutischen Effekt. Immer sollte mit einschleichender Dosierung (erster Tag 1, zweiter Tag 2, dritter Tag 3 Dosisbeutel usw. bis zur benötigten Tagesdosis) begonnen werden. Um gastrointestinale Nebenwirkungen zu vermeiden bzw. gering zu halten, kann die Dosierung wie folgt eingeleitet werden: erste Woche 1, zweite Woche 2 Dosisbeutel pro Tag usw. bis zur benötigten Tagesdosis.

Für die Therapie der Hypercholesterinämie reichen 3 x 1 Dosisbeutel/Tag (entsprechend 12 g Colestyramin) im allgemeinen aus. Erforderlichenfalls kann die Tagesdosis auf 3 x 2 – 3 Dosisbeutel erhöht werden.

Für die Therapie von Hyperbilirubinämien bei partiellem Gallengangsverschluss wie auch bei chologenen Diarrhöen sind 1 – 2 Dosisbeutel QUANTALAN 50 pro Tag ausreichend. Nur in seltenen Fällen wird eine höhere Dosierung erforderlich sein. Für Kinder wird die Dosierung nach dem Körpergewicht (KG) berechnet:

kg KG mal Erwachsenendosis geteilt durch

70.

Da Kinder unter 6 Jahren sehr unterschiedlich auf eine Therapie mit QUANTALAN 50 ansprechen, empfiehlt sich eine Dosisanpassung unter Berücksichtigung des therapeutischen Effektes.

Art der Anwendung: QUANTALAN 50 vor der Einnahme in reichlich Flüssigkeit einrühren. Anstelle von Wasser können andere beliebige Getränke, klare Suppen oder auch saftreiche Kompotte verwendet werden. Die trinkfertige QUANTALAN 50-Zubereitung nicht über längere Zeit im Mund behalten, da sonst unter Umständen kariöse Veränderungen der Zähne begünstigt werden können. Nach Einnahme von QUANTALAN 50 empfiehlt es sich, den Mund mit Wasser auszuspülen. Eine Einnahme vor den Hauptmahlzeiten ist empfehlenswert. Die Dauer der Anwendung von QUANTALAN 50 ist nicht limitiert.

Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel:

Symptome der Intoxikation: Als Zeichen einer Überdosierung ist eine schwere Obstipation zu erwarten.

Therapie von Intoxikationen: Als Gegenmaßnahme können Laxanzien gegeben werden. Bei Ileusverdacht chirurgische Intervention.

Pharmakologische Eigenschaften: Colestyramin ist chemisch Polystyroldivinylbenzolcopolymer als Chlorid. Es ist ein basisches Anionenaustauscherharz, das aus Polymeren von Styrol (Vinylbenzol) und etwa 2 % Divinylbenzol mit in die Netzstruktur eingefügten quartären Ammoniumgruppen besteht. Die Summenformel des Monomers ist C22H29NOx . Das Molekulargewicht beträgt etwa 106. Colestyramin ist stark hydrophil, dabei wasserunlöslich, fermentativ nicht aufschließbar und kann somit auch nicht aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert werden. In der Handelsform liegt Colestyramin als Chlorid vor. Im Magen-Darm-Trakt besitzt es eine hohe Affinität zu Gallensäuren. Beim Kontakt mit gallensauren Salzen wird das Chlorid gegen den Gallensäurerest ausgetauscht unter Entstehung von Kochsalz. Durch den Entzug der Gallensäuren steigt in der Leber kompensatorisch die Oxidation von Cholesterin zu Gallensäuren. Hierdurch werden in den Hepatozyten vermehrt LDL-Rezeptoren gebildet, was über eine vermehrte Cholesterinclearance zur Senkung des Cholesterinplasmaspiegels führt.

Sonstige Hinweise: 1 Dosisbeutel enthält 3,34 g Kohlenhydrate entsprechend 0,28 BE

Dauer der Haltbarkeit: 3 Jahre Das Verfalldatum ist offen ausgedruckt.

Packungsgrößen: 50 Dosisbeutel N 2, 100 Dosisbeutel N 3, Anstaltspackung

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Stand: 21. Oktober 2007

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