Home Nach oben

Ebrantil Kapseln
Zurück Home Nach oben

Ebrantil® 30

Ebrantil® 60

Ebrantil® 90

Arzneilich wirksamer Bestandteil:

1 Retardkapsel Ebrantil 30 enthält: Urapidil 30 mg; Saccharose; Maisstärke und Glucosesirup; Methylhydroxypropylcellulose und Methylhydroxypropylcellulosephthalat; Ethylcellulose; Fumarsäure; Talkum; Poly(methacrylsäure, methylmethacrylat) (1: 2); Stearinpalmitinsäure; Diethylphthalat; Gelatine; Titandioxid (E 171); Eisenoxidhydrat (E 172) und Drucktinte Markem 2202e Fine Black. Hinweis für Diabetiker: 1 Retardkapsel entspricht weniger als 0,01 BE.

1 Retardkapsel Ebrantil 60 enthält: Urapidil 60 mg; Saccharose; Maisstärke und Glucosesirup; Methylhydroxypropylcellulose und Methylhydroxypropylcellulosephthalat; Ethylcellulose; Fumarsäure; Talkum; Poly(methacrylsäure, methylmethacrylat) (1: 2); Stearinpalmitinsäure; Diethylphthalat; Gelatine; Titandioxid (E 171); Erythrosin (E 127); Indigocarmin (E 132); Eisen (III)-oxid (Eisenoxid rot, E 172); Drucktinte Markem 2202e Fine Black. Hinweis für Diabetiker: 1 Retardkapsel enthält 124,84 mg abbaubare Kohlenhydrate (Saccharose, Maisstärke, Glucosesirup; entsprechend 0,01 BE).

1 Retardkapsel Ebrantil 90 enthält: Urapidil 90 mg; Saccharose; Maisstärke und Glucosesirup; Methylhydroxypropylcellulose und Methylhydroxypropylcellulosephthalat; Ethylcellulose; Fumarsäure; Talkum; Poly(methacrylsäure, methylmethacrylat) (1: 2); Stearinpalmitinsäure; Diethylphthalat; Gelatine; Titandioxid (E 171); Erythrosin (E 127); Indigocarmin (E 132); Drucktinte Markem 2202e Fine Black. Hinweis für Diabetiker: 1 Retardkapsel enthält 187,26 mg abbaubare Kohlenhydrate (Saccharose, Maisstärke, Glucosesirup; entsprechend 0,015 BE).

Anwendungsgebiete: Bluthochdruck

Gegenanzeigen: Ebrantil 30/60/90 darf nicht angewendet werden bei: Überempfindlichkeit (Allergie) gegen einen der Inhaltsstoffe.

Ebrantil 30/60/90 sollte nicht bei Kindern angewendet werden, da keine Untersuchungen hierzu vorliegen.

Eine besonders sorgfältige Überwachung ist erforderlich bei: Herzinsuffizienz, deren Ursache in einer mechanischen Funktionsbehinderung liegt, wie z. B. Aortenklappen- oder Mitralklappenstenose, bei Lungenembolie oder bei durch Perikarderkrankungen bedingter Einschränkung der Herzaktion.

Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit: Ebrantil 30/60/90 darf in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht verabreicht werden, da Erfahrungen am Menschen bisher nicht vorliegen. Tierexperimentelle Studien haben keine Anhaltspunkte für eine Keimschädigung ergeben.

Nebenwirkungen: Gelegentlich, insbesondere zu Therapiebeginn, kann es als Folge der Blutdrucksenkung zu meist vorübergehenden Erscheinungen wie Schwindelgefühl, Übelkeit und Kopfschmerz kommen. In seltenen Fällen treten Müdigkeit, Mundtrockenheit, verstopfte Nase, Schlafstörungen, Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Erbrechen, Durchfall), allergische Erscheinungen (z. B. Juckreiz, Hautrötung, Hautausschläge) sowie Herzklopfen, Tachykardie oder Bradykardie, Druckgefühl oder Schmerzen in der Brust (Angina pectoris-ähnliche Beschwerden) und Blutdruckabfall beim Lagewechsel, z. B. vom Liegen zum Stehen (orthostatische Dysregulation), auf. In Einzelfällen sind Unruhe, verstärkter Harndrang oder Verstärkung einer Harninkontinenz, Priapismus, Ödeme aufgrund vermehrter Wasserretention sowie eine reversible Erhöhung leberspezifischer Enzyme beschrieben worden.

In Einzelfällen ist in zeitlichem Zusammenhang mit der Einnahme von Ebrantil 30/60/90 eine Verminderung der Thrombozytenzahl beobachtet worden. Ein kausaler Zusammenhang mit der Urapidil 30/60/90-Behandlung konnte — beispielsweise durch immunhämatologische Untersuchungen — nicht nachgewiesen werden.

Hinweise: Die Behandlung des Bluthochdrucks mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell unterschiedliche Reaktionen kann dieses Medikament, auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch, die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, bei Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Die blutdrucksenkende Wirkung von Ebrantil 30/60/90 kann durch andere gleichzeitig verabreichte blutdrucksenkende Arzneimittel sowie durch Zustände mit Volumenmangel (z. B. Durchfall, Erbrechen) und Alkohol verstärkt werden.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Cimetidin ist mit einer Erhöhung der Urapidil-Serumspiegelmaxima um 15 % zu rechnen. Da noch keine ausreichenden Erfahrungen in der Kombinationsbehandlung mit ACE-Hemmern vorliegen, wird diese derzeit nicht empfohlen.

Wichtigste Inkompatibilitäten: Bisher keine bekannt.

Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben: Für eine behutsame Blutdrucksenkung wird die Behandlung mit einer zweimal täglichen Gabe von Ebrantil 30 (entsprechend 2mal täglich 30 mg Urapidil) begonnen. Ist eine schnellere Blutdrucksenkung erwünscht oder notwendig, so kann die Behandlung auch mit einer zweimal täglichen Gabe von Ebrantil 60 (entsprechend 2mal täglich 60 mg Urapidil) begonnen werden. Die Dosis kann schrittweise den individuellen Erfordernissen angepasst werden. Der Dosierungsbereich für die Erhaltungstherapie beträgt 60 – 180 mg Urapidil pro Tag, wobei die Gesamtmenge auf zwei Einzelgaben verteilt wird. Hierfür stehen Ebrantil Retardkapseln zu 30 mg, 60 mg und 90 mg zur Verfügung.

Hinweis: Bei schweren Leberfunktionsstörungen wird empfohlen, die Dosis von Ebrantil 30/60/90, insbesondere bei Langzeitbehandlung, zu reduzieren.

Bei schweren Nierenfunktionsstörungen sowie bei älteren Patienten kann bei Langzeitbehandlung eine mäßige Dosisverringerung von Ebrantil 30/60/90 erforderlich sein.

Art und Dauer der Anwendung: Die Retardkapseln sollen morgens und abends zu den Mahlzeiten unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden. Ebrantil 30/60/90 sind zur Langzeitanwendung geeignet.

Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel:

a) Symptome einer Überdosierung

  • seitens des Kreislaufs: Schwindel, orthostatischer Blutdruckabfall, Kollaps
  • seitens des Zentralnervensystems: Müdigkeit und verminderte Reaktionsfähigkeit

Eine übermäßige Blutdrucksenkung kann durch Hochlagern der Beine und Volumensubstitution gebessert werden. Falls diese Maßnahmen nicht ausreichen, können gefäßverengende Präparate langsam und unter Blutdruckkontrolle intravenös injiziert werden.

In ganz seltenen Fällen ist die intravenöse Gabe von Katecholaminen (z. B. Epinephrin 0,5 – 1,0 mg auf 10 ml mit isotonischer Natriumchloridlösung verdünnt) notwendig.

Pharmakologische Eigenschaften: Urapidil führt zu einer ausgewogenen Senkung des systolischen und diastolischen Blutdrucks durch Verminderung des peripheren Widerstandes ohne Reflextachykardie. Bei erniedrigtem Herzzeitvolumen bewirkt Urapidil durch Senkung von Vor- und Nachlast eine Steigerung des Herzzeitvolumens bei konstanter Herzfrequenz und führt zu einer Ökonomisierung der Herzarbeit.

Wirkungsmechanismus: Urapidil hat zentrale und periphere Angriffspunkte. Peripher blockiert Urapidil vorwiegend postsynaptische Alpha-1-Rezeptoren und hemmt somit den vasokonstriktorischen Angriff der Katecholamine. Zentral moduliert Urapidil die Aktivität der Kreislaufregulationszentren; dadurch wird eine reflektorische Zunahme des Sympathikotonus verhindert oder der Sympathikotonus gesenkt.

Toxikologische Eigenschaften:

a) Akute Toxizität

Zur akuten Toxizität wurden Untersuchungen mit Urapidilhydrochlorid an Mäusen und Ratten durchgeführt. Die LD 50 -Werte (bezogen auf Urapidil-Base) liegen nach oraler Gabe zwischen 508 und 750 mg/kg KG und nach intravenöser Applikation zwischen 140 und 260 mg/kg KG.

Vorherrschend im Vergiftungsbild waren Sedierung, Ptosis, Motilitätsminderung, Ausfall der Schutzreflexe und Hypothermie, Schnappatmung, Cyanose, Tremor und Krämpfe vor dem Tod.

b) Chronische Toxizität/Subchronische Toxizität

Studien zur chronischen Toxizität wurden an Ratten nach oraler Gabe mit dem Futter über 6 und 12 Monate mit Dosierungen bis zu 250 mg/kg KG/Tag durchgeführt. Beobachtet wurden Sedierung, Ptosis, verminderte Körpergewichtszunahme, eine Verlängerung des Oestruszyklus und verminderte Uterusgewichte. Am Hund wurde die chronische Toxizität in Studien über 6 und 12 Monate mit Dosierungen bis zu 64 mg/kg KG geprüft. Dosierungen ab 30 mg/kg KG/Tag verursachten Sedierung, Hypersalivation und Tremor. Klinische oder histopathologische Veränderungen wurden am Hund nicht festgestellt.

c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Urapidil zeigte in Untersuchungen an Bakterien (AMES-Test, Host Mediated Assay), an Humanlymphozyten und im Knochenmark-Metaphasetest an der Maus keine mutagenen Eigenschaften. Ein Test auf DNS-Reparatur an Rattenhepatozyten verlief negativ.

Aus Kanzerogenitätsuntersuchungen an Mäusen und Ratten über 18 und 24 Monate haben sich keine für den Menschen relevanten Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential ergeben. In speziellen Untersuchungen an Ratten und Mäusen zeigte sich, dass Urapidil den Prolaktinspiegel erhöht. Beim Nager führt ein erhöhter Prolaktinspiegel zur Stimulation des Wachstums von Mammagewebe. Aufgrund der Kenntnisse über den Wirkungsmechanismus ist diese Wirkung für den Menschen bei therapeutischer Dosierung nicht zu erwarten und konnte in klinischen Studien nicht nachgewiesen werden.

d) Reproduktionstoxizität

Reproduktionstoxikologische Untersuchungen an Ratte, Maus und Kaninchen ergaben keine Hinweise auf eine teratogene Wirkung. Eine Verlängerung des Oestruszyklus bei weiblichen Ratten wurde in der Reproduktionsstudie, wie auch in den Untersuchungen zur chronischen Toxizität festgestellt. Dieser Effekt, wie auch die verminderten Uterusgewichte im chronischen Versuch werden als Folge des beim Nager nach Behandlung mit Urapidil auftretenden erhöhten Prolaktinspiegels angesehen. Die Fertilität der Weibchen war nicht beeinträchtigt. Aufgrund der erheblichen Speziesunterschiede gibt es jedoch keinen Anhalt für eine Relevanz dieser Befunde für den Menschen. In klinischen Langzeitstudien konnte eine Beeinflussung des Hypophysen-Gonaden-Systems bei der Frau nicht festgestellt werden.

Pharmakokinetik: Urapidil wird nach oraler Gabe zu 80 – 90 % im Magen-Darm-Trakt resorbiert. Die Plasmaproteinbindung von Urapidil beträgt ca. 80 %, das Verteilungsvolumen 0,77 l/kg KG.

Die Metabolisierung von Urapidil erfolgt vorwiegend in der Leber. Der Hauptmetabolit ist ein am Phenylkern in 4-Stellung hydroxiliertes Urapidil, welches keine nennenswerte antihypertensive Wirkung hat. Der Metabolit O-demethyliertes Urapidil verfügt etwa über die gleiche biologische Aktivität wie Urapidil, entsteht aber nur in geringem Umfang. Die maximale Plasmakonzentration der Retardformulierungen wird nach ca. 4 – 6 Stunden erreicht, die Eliminationshalbwertszeit beträgt ca. 4,7 (3,3 – 7,6) Stunden.

Die Elimination von Urapidil sowie seiner Metaboliten erfolgt beim Menschen zu 50 – 70 % renal, davon ca. 15 % der applizierten Dosis als pharmakologisch aktives Urapidil; der Rest wird fäkal ausgeschieden. Bei fortgeschrittener Leber- und/oder Niereninsuffizienz sowie bei älteren Patienten sind das Verteilungsvolumen und die Clearance von Urapidil reduziert, die Eliminationshalbwertszeit ist verlängert.

Die Substanz penetriert die Blut-Hirn-Schranke und ist placentagängig.

Bioverfügbarkeit: Die absolute Bioverfügbarkeit der Retardkapseln gegenüber dem i.v. Standard beträgt ca. 72 (63 – 80) %.

Die relative Bioverfügbarkeit der Retardkapseln gegenüber der oral applizierten Lösung beträgt 92 (83 – 103) %.

Dauer der Haltbarkeit: Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre. Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.

Darreichungsformen und Packungsgrößen: Originalpackung mit 50 Retardkapseln, Originalpackung mit 100 Retardkapseln, Klinikpackung mit 500 (10 g 50) Retardkapseln

[Ebrantil 25] [Ebrantil 50] [Ebrantil Kapseln]
Senden Sie E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu dieser Website an:
Copyright © 2007 Ralf Rebmann
Stand: 21. Oktober 2007

Es kann keinerlei Haftung für Ansprüche übernommen werden, die aus diesem Internet-Auftritt erwachsen könnten.